09.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Scholz sieht Deutschland bei Ukraine-Krieg in der Verantwortung
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die historische Verantwortung Deutschlands bei der Unterstützung der Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg hervorgehoben. Deutschland habe aus der katastrophalen Geschichte zwischen 1933 und 1945 eine zentrale Lehre gezogen, so Scholz. Diese Lehre laute: "Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft." Weiter sagte Scholz in seiner Fernsehansprache 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, in der gegenwärtigen Lage könne das nur bedeuten, dass Deutschland sich an die Seite der Angegriffenen stelle und die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor unterstütze.
Selenskyj prangert Geschichtsvergessenheit von Putin an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor den Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Moskau seinem russischen Kollegen Wladimir Putin Geschichtsvergessenheit vorgeworfen. Russland habe alles vergessen, was den Siegern des Zweiten Weltkriegs wichtig war, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg sei das "Böse zurück, in einer anderen Uniform, aber mit demselben Ziel". Russland feiert am 9. Mai den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. An diesem Montag ist auf dem Roten Platz in Moskau eine große Militärparade geplant.
Guterres verurteilt Angriff auf ukrainische Dorfschule
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich "entsetzt" über einen russischen Luftangriff auf eine Schule im Dorf Bilohoriwka in der Ostukraine gezeigt. Der Angriff sei eine weitere Erinnerung daran, dass in diesem Krieg die Zivilisten den höchsten Preis zahlten. Nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden in der Schule etwa 60 Menschen getötet. Sie hätten dort Unterschlupf gesucht. 30 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden, berichtete Selenskyj. Seine Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Roskosmos-Chef droht Elon Musk
Der Chef der russischen Raumfahrt-Behörde, Dmitri Rogosin, hat dem Tech-Milliardär Elon Musk für dessen Unterstützung der Ukraine mit Konsequenzen gedroht. Musks Raumfahrtfirma SpaceX hat dem von Russland angegriffenen Land das Starlink-Satellitennetz zur Verfügung gestellt. Damit können ukrainische Behörden und Truppen auf schnelles Internet aus dem All zurückgreifen, wenn Mobilfunk und lokales Internet ausfallen. Roskosmos-Chef Rogosin schrieb nun beim Chatdienst Telegram, Musk versorge - Zitat - "faschistische Kräfte in der Ukraine mit Mitteln militärischer Kommunikation". Dafür werde er sich "wie ein Erwachsener" verantworten müssen. Rogosin ist ein vehementer Unterstützer des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Diktatoren-Sohn ist Favorit bei Philippinen-Wahl
Auf den Philippinen wird an diesem Montag ein neuer Präsident gewählt. Als klarer Favorit gilt Ferdinand Marcos Junior, genannt "Bongbong". Der 64-Jährige ist der Sohn des früheren Diktators Ferdinand Marcos. Der amtierende Staatschef Rodrigo Duterte darf laut Verfassung nach sechs Jahren im Amt nicht mehr antreten. "Bongbong" setzte in seinem Wahlkampf vor allem auf Online-Medien. Dabei profitierte er von einer Flut falscher und irreführender Nachrichten. Auf Diskussionsrunden verzichtete er, um kritischen Fragen zur Vergangenheit seiner Familie aus dem Weg zu gehen.
Christdemokraten triumphieren bei Wahl in Norddeutschland
Aus der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ist die CDU von Ministerpräsident Daniel Günther als eindeutige Siegerin hervorgegangen. Die Christdemokraten erzielten 43,4 Prozent der Stimmen, womit sie gut elf Punkte zulegen konnten. Die Grünen schoben sich mit 18,3 Prozent an der SPD vorbei, die lediglich 16 Prozent holte. Die liberale FDP fiel auf 6,4 Prozent zurück. Die AfD verpasste erstmals den Wiedereinzug in ein Landesparlament. Günther, der bisher mit Grünen und FDP regierte, wird künftig nur noch auf einen Koalitionspartner angewiesen sein. Eine Präferenz ließ er noch nicht erkennen.
Verstappen gewinnt Formel-1-Premiere in Miami
Weltmeister Max Verstappen hat im Red Bull das erste Formel-1-Rennen in Miami gewonnen. WM-Spitzenreiter Charles Leclerc im Ferrari kam auf dem neuen Kurs im US-Bundesstaat Florida nur auf den zweiten Platz. Dritter wurde Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz. Mick Schumacher, der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher, verpasste erneut seine ersten Punkte in der Königsklasse des Motorsports.