09.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
UN befürchten weltweit viel Elend durch Ukraine-Krieg
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat nach Einschätzung der Vereinten Nationen "beispiellose" Auswirkungen auf die Menschheit. Der Waffengang drohe zusammen mit anderen Krisen eine noch nie dagewesene Welle von Hunger und Elend auszulösen, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres bei der Vorstellung eines Experten-Berichts in New York. Soziales und wirtschaftliches Chaos könnten die Folge sein. Das Welternährungsprogramm schätzt, dass im Jahr 2022 bis zu 47 Millionen Menschen mehr hungern könnten.
Selenskyj berichtet von "schwerer Schlacht" im Donbass
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die heftigen Gefechte um die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk als richtungsweisend für den Kampf im Osten seines Landes bezeichnet. Das sei eine "sehr brutale und schwere Schlacht – vielleicht eine der schwersten dieses Krieges", sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videobotschaft. Inzwischen kontrolliert die russische Armee den "größten Teil" von Sjewjerodonezk, wie der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, mitteilte. Das Industriegebiet der Stadt werde aber noch von ukrainischen Kräften gehalten.
Ermittlungen nach tödlichem Vorfall in Berlin
Nach der Todesfahrt eines 29-Jährigen im Zentrum von Berlin ermittelt die Polizei der Hauptstadt "in alle Richtungen". Man schließe im Moment gar nichts aus, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Innensenatorin Iris Spranger sprach hingegen von der "Amoktat eines psychisch beeinträchtigten Menschen". Eine Schülergruppe aus Hessen, die sich auf einer Klassenfahrt in Berlin befand, war am Mittwoch in der Nähe der Gedächtniskirche vom Auto des Mannes erfasst worden. Dabei wurde eine Lehrerin in den Tod gerissen, etliche Menschen erlitten Verletzungen.
US-Präsident Biden eröffnet Amerika-Gipfel in Los Angeles
US-Präsident Joe Biden hat in Los Angeles das IX. Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten mit einem Plädoyer für demokratische Werte eröffnet. Demokratie sei das Kennzeichen unserer Region, sagte Biden zum Auftakt des zweitägigen Treffens. Zuvor hatte es Streit um die Teilnehmerliste gegeben, weil die US-Regierung die autoritär geführten Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua nicht eingeladen hatte. Daraufhin sagten Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, Boliviens Staatschef Luis Arce und die honduranische Präsidentin Xiomara Castro ihre Teilnahme ab.
IAEA erteilt dem Iran eine Rüge
Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat eine Resolution verabschiedet, in der die mangelnde Kooperation des Iran offiziell gerügt wird. Von den 35 Staaten in dem Gremium stimmten laut Diplomaten nur Russland und China dagegen. Indien, Pakistan und Libyen enthielten sich. Kurz zuvor hatte die IAEA mitgeteilt, der Iran habe damit begonnen, die unterirdischen Anlagen in Natans zur Anreicherung von Uran mit neuen Zentrifugen zu erweitern. Die Atombehörde in Teheran erklärte ihrerseits, sie habe zwei Überwachungskameras der IAEA abgeschaltet.
Lufthansa muss Flugplan zusammenstreichen
Die Lufthansa hat im Ferienmonat Juli hunderte Flüge innerhalb Deutschlands und Europas aus dem System genommen. Die Streichungen an Freitagen, Samstagen und Sonntagen entsprechen fünf Prozent der ursprünglich vorgesehenen Kapazität an den Wochenenden, wie die größte deutsche Fluggesellschaft mitteilte. Auch ihre Tochter Eurowings streicht demnach zur Stabilisierung des Angebots für den Monat Juli mehrere hundert Flüge. Die gesamte Luftfahrtbranche leidet aktuell unter Engpässen und Personalmangel. Es fehlen Mitarbeiter, die sich während der Corona-Pandemie andere Jobs gesucht haben.