09.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
EU-Staaten einigen sich auf neues Asylrecht
Die Innenminister der EU-Mitgliedsstaaten haben den Weg für neue Asylregeln freigemacht. Bei einem Treffen in Luxemburg stimmten sie mehrheitlich einem „Kompromiss“ zu. Gemäß der Einigung sollen Migranten mit geringen Aufnahmechancen künftig Asyl-Schnellverfahren an den EU-Außengrenzen durchlaufen - etwa wenn sie aus der Türkei, Pakistan oder Albanien kommen. Wird ihrem Asylgesuch in den Aufnahmeeinrichtungen nicht stattgegeben, können sie künftig von dort direkt abgeschoben werden. Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser nannte die Einigung „historisch“.
Sudan erklärt UN-Diplomaten Perthes zur unerwünschten Person
Der sudanesische Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan wirft dem aus Deutschland stammenden UN-Sondergesandten Volker Perthes vor, mit seinen Berichten den Bürgerkrieg im Land geschürt zu haben. Man habe Perthes deshalb zur Persona non grata, also zur unerwünschten Person, erklärt, teilte Sudans Außenministerium mit. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, sei informiert worden. Seit Mitte April kämpfen vor allem in der Hauptstadt Khartum und in der westlichen Region Darfur Armee und paramilitärische Einheiten des ehemaligen Vizepräsidenten Mohamed Hamdan Daglo um die Vorherrschaft. Vereinbarte Feuerpausen wurden immer wieder gebrochen.
Kühlung von AKW Saporischschja weiter gewährleistet
Auch nach dem Bruch des Kachowka-Damms kann das südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja weiterhin mit Kühlwasser aus dem Stausee versorgt werden. Das bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA. Eine Prüfung habe ergeben, dass der Pumpvorgang auch dann fortgesetzt werden kann, wenn der Pegelstand des Wasserreservoirs unter 12,70 Meter falle. Diese Schwelle war bisher als kritisch eingestuft worden. Gegebenenfalls könnten auch ein großes Auffangbecken in der Nähe des AKW und Brunnen vor Ort mehrere Monate lang Kühlwasser für die Brennelemente liefern. Dennoch bleibe die Lage „potenziell gefährlich“, so die IAEA.
Biden und Sunak für stärkere Kooperation
Die USA und Großbritannien wollen künftig wirtschaftlich enger zusammenarbeiten. Beide Länder seien entschlossen, gemeinsam widerstandsfähige und sichere Lieferketten aufzubauen sowie strategische Abhängigkeiten zu verringern, teilte das Weiße Haus nach einem Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem britischen Premier Rishi Sunak mit. Beide Staatsmänner bekräftigten in Washington zudem ihren Willen, die Ukraine so lange wie erforderlich im Kampf gegen Russland zu unterstützen.
Trump offenbar wieder vorgeladen
Der frühere US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben erneut angeklagt worden. Seine Anwälte seien über den Vorgang unterrichtet worden, der offenbar mit dem Geheimdokumenten-Fall zu tun habe, teilte Trump mit. Die US-Bundespolizei FBI hatte vergangenes Jahr bei einer Razzia in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida rund 11.000 Dokumente beschlagnahmt, darunter viele mit Geheimhaltungsstufen. Die Unterlagen hatte Trump zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2021 aus dem Weißen Haus mitgenommen. Laut Vorschrift müssen US-Präsidenten offizielle Dokumente aber dem Nationalarchiv in Washington übergeben.
Ausgelassene Stimmung bei größter Pride-Parade des Nahen Ostens
Zehntausende Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen haben in Tel Aviv auf der Pride-Parade gefeiert und dabei für LGBTQ-Rechte demonstriert. Mit Regenbogenflaggen und teils in bunten Kostümen versammelten sie sich an der Strandpromenade der israelischen Küstenstadt und zogen dann abends ausgelassen durch die Straßen. Tel Aviv gilt als Hochburg der LGBTQ-Szene im Nahen Osten.