09.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Musk will Twitter nicht mehr kaufen
Tech-Milliardär Elon Musk will den Kurzbotschaftendienst Twitter nicht mehr übernehmen und hat die Kaufvereinbarung platzen lassen. Seine Anwälte werfen Twitter vor, gegen die im April besiegelte Übernahmevereinbarung verstoßen und "falsche und irreführende" Angaben gemacht zu haben. Es geht um die Zahl von Spam- oder Fake-Konten bei der einflussreichen, aber um mehr Profitabilität kämpfenden Online-Plattform. Twitter hat wiederholt beteuert, die Zahl solcher Konten liege bei unter fünf Prozent. Musk und sein Team halten diese Angaben aber für falsch. Nun zeichnen sich langwierige und sehr teure juristische Auseinandersetzungen ab.
US-Außenminister Blinken trifft chinesischen Kollegen Wang
US-Außenminister Antony Blinken und Chinas Außenminister Wang Yi sind auf Bali zu ihrem ersten persönlichen Gespräch seit Oktober zusammengekommen. Beide Spitzenpolitiker hatten zuvor an der G20-Konferenz teilgenommen. Blinken wie auch Wang betonten zu Beginn die Dialogbereitschaft ihrer Länder. Die Themenpalette dürfte von Russlands Krieg in der Ukraine über Taiwan, Chinas Ansprüche auf das Südchinesische Meer bis hin zu Menschenrechten und Handelszöllen reichen. Zudem wird erwartet, dass die Minister die Möglichkeit eines Treffens zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping ausloten.
Steinmeier verlangte Aufklärung wegen Kiew-Ausladung
Der Eklat um die geplatzte Reise von Frank-Walter Steinmeier nach Kiew hat das Verhältnis des Bundespräsidenten zum ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj offenbar stärker belastet als bislang bekannt. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, konfrontierte Steinmeier im ersten Telefonat der beiden Präsidenten nach dem Affront Selenskyj persönlich mit dem Fall und verlangte von ihm mehrfach Aufklärung über die Hintergründe. Der Bundespräsident hatte Mitte April ursprünglich mit seinen Kollegen aus Polen und den drei baltischen Staaten nach Kiew reisen wollen, die ukrainische Führung hatte seinen Besuch aber abgelehnt.
DIHK befürchtet Konjunkturabsturz bei Gas-Lieferstopp
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt vor schweren wirtschaftlichen Folgen bei einem Totalausfall russischer Gaslieferungen. Präsident Peter Adrian erklärte, der DIHK schließe nicht aus, dass die Wirtschaftsleistung in einem solchen Fall um einen zweistelligen Prozentwert abstürzen könne. Am Montag sollen Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 beginnen. Die Sorge ist, dass Russland danach den Gashahn nicht wieder aufdreht. Das wäre "der Supergau", so Adrian, auch weil die geplanten Flüssiggas-Terminals in Deutschland bis zum Winter nicht einsatzfähig seien.
Telefonat von Abbas und Lapid
Die Palästinenser und Israel haben eine bevorstehende Nahost-Reise von US-Präsident Joe Biden zum Anlass für Kontakte auf höchster Ebene nach jahrelanger Funkstille genommen. Wie die israelische Regierung mitteilte, telefonierte Ministerpräsident Yair Lapid mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Zuvor war bereits Verteidigungsminister Benny Gantz von Abbas in Ramallah empfangen worden. Das Weiße Haus begrüßte vor allem den Austausch zwischen Lapid und Abbas. Es habe sich um das erste Telefonat zwischen einem israelischen Regierungschef und dem Palästinenserpräsidenten seit fünf Jahren gehandelt, hieß es in Washington.
Erfolgreicher EM-Auftakt: DFB-Frauen siegen 4:0 gegen Dänemark
Die deutschen Fußballerinnen sind mit einem überzeugenden Sieg in die EM in England gestartet. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bezwang zum Auftakt den Vize-Europameister Dänemark mit 4:0. Lina Magull, Lea Schüller, Lena Lattwein und Kapitänin Alexandra Popp trafen für den achtmaligen Europameister im Brentford Community Stadium. Deutschland liegt damit in Gruppe B auf Rang eins vor dem nächsten Gegner Spanien, der mit einem 4:1 gegen Finnland gestartet ist.