09.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Deutschland bestellt iranischen Botschafter ein
Nach der Hinrichtung eines Teilnehmers der Massenproteste im Iran hat das Auswärtige Amt in Berlin den Botschafter Teherans einbestellt. Dies gilt als scharfe diplomatische Reaktion. Dass die iranische Führung mit diesem "perfiden Schnellverfahren" und dem Todesurteil gegen Mohsen Shekari "ein grausames Exempel" statuiere, unterstreiche die Menschenverachtung dieses Regimes, erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Das Islamische Revolutionsgericht hatte den 23-Jährigen der – so wörtlich – "Kriegsführung gegen Gott" für schuldig befunden.
Selenskyj wirft Russland "Minen-Terror" vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat abermals die Gefahr durch russische Minen auf ukrainischem Territorium beklagt. Das sei die "Form des russischen Terrors", mit der sein Land noch jahrelang zu kämpfen habe, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videobotschaft. Er beschuldigte Russland, die Minen absichtlich als tödliche Gefahr auch für Zivilisten hinterlassen zu haben. Er sei sich deshalb sicher, dass der "Minen-Terror" einer der Anklagepunkte gegen Russland nach dem Krieg sein werde, meinte der Staatschef.
Ölpreisdeckel hat Auswirkungen auf Schiffsverkehr
Infolge des Preisdeckels für russisches Rohöl wird einigen Öltankern derzeit die Durchfahrt durch die Meerenge Bosporus in der Türkei untersagt. Man kontrolliere, ob die Versicherungen der Schiffe weiterhin gültig seien, teilte das türkische Transportministerium mit. Seit Montag gilt eine Regelung der EU, die Russland dazu zwingen soll, Erdöl für höchstens 60 Dollar pro Barrel an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Westliche Versicherungen dürfen seitdem Transporte mit russischem Öl nur dann absichern, wenn die Preisobergrenze eingehalten wird. Sonst müssen sie mit Sanktionen rechnen.
Neuer Kampfjet von westlichen Staaten
Japan, Großbritannien und Italien wollen zusammen einen neuen Kampfjet entwickeln. Das Flugzeug der nächsten Generation solle 2035 einsatzbereit sein, kündigten die drei Staaten in einer gemeinsamen Erklärung an. Zudem solle der Jet mit den Maschinen anderer NATO-Länder kompatibel sein und später den Eurofighter Typhoon ersetzen. Das Projekt mit dem Namen "Global Combat Air Programme" lasse auch Raum für künftige Kooperationen mit anderen verbündeten Staaten wie beispielsweise den USA, hieß es weiter. Zur Höhe der Investitionen gab es keine Angaben.
Perus Ex-Präsident bittet Mexiko um Asyl
Nach dem chaotischen Machtwechsel in Peru hat der abgesetzte Staatschef Pedro Castillo Asyl in Mexiko beantragt. Dies bestätigte das Außenministerium in Mexiko-Stadt. Castillo sei offenbar Opfer "einer unbegründeten Verfolgung durch die Justizorgane, die einen politischen Charakter" habe, hieß es. Der 53-Jährige war am Mittwoch vom Parlament in Lima wegen – so wörtlich – "moralischer Unfähigkeit" des Amtes enthoben und später festgenommen worden. Als neue Präsidentin wurde Castillos bisherige Stellvertreterin Dina Boluarte vereidigt.
Stromausfall trifft französische Hauptstadt
In Paris ist es zu einem großflächigen Stromausfall gekommen. Insgesamt 125.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, wie die Netzbetreiber RTE und Enedis mitteilten. Grund sei eine Panne in einem Transformator gewesen, hieß es. Zu dem Ausfall kam es am Vorabend einer Übung der französischen Behörden, bei der an diesem Freitag das zeitlich und regional begrenzte Abschalten der Stromversorgung in einer Region simuliert werden soll. Weil derzeit etliche französische Atomkraftwerke gewartet werden, wird im Januar mit Versorgungsengpässen gerechnet.