09.12.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA legen Veto gegen Gaza-Resolution ein
Im Weltsicherheitsrat ist eine Resolution für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas gescheitert. 13 der 15 Mitglieder des UN-Gremiums stimmten in New York zwar für einen entsprechenden Entwurf der Vereinigten Arabischen Emirate, doch die USA legten ihr Veto ein. Großbritannien enthielt sich. Ähnliche Vorstöße waren bereits mehrfach von den Vereinigten Staaten blockiert worden. Die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand sei „realitätsfremd“ und „hätte vor Ort nichts verändert“, betonte der stellvertretende UN-Botschafter der USA, Robert Wood.
Bulgarien spendet Ukraine Panzerfahrzeuge
Bulgarien wird die von Russland angegriffene Ukraine mit gepanzerten Transportwagen unterstützen. Das Parlament in Sofia kippte mit den Stimmen des prowestlichen Regierungslagers ein Veto von Staatspräsident Rumen Radew, der als russlandfreundlich gilt. Er hatte argumentiert, die etwa 100 gepanzerten Fahrzeuge würden beim Grenz- und Zivilschutz des eigenen Landes benötigt. In einer anderen Abstimmung billigten die Parlamentarier ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine, das die Lieferung von Luftabwehrraketen vorsieht. Zudem sollen in Bulgarien ukrainische Piloten für Kampfflugzeuge vom Typ F-16 ausgebildet werden.
OAS verurteilt Gezerre um Arévalo-Wahlsieg
In Guatemala verschärfen sich die Auseinandersetzungen um den Sieg des Anti-Korruptions-Kämpfers Bernardo Arévalo bei der Präsidentenwahl. Die Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes erklärte die Wahl für „null und nichtig“, weil es Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der ersten Wahlrunde im Juni gegeben habe. Guatemalas oberstes Wahlgericht betonte allerdings umgehend, die Ergebnisse seien „amtlich bestätigt und unveränderlich“. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verurteilte das Vorgehen der Staatsanwaltschaft als „versuchten Staatsstreich“. Arévalo soll das Präsidentenamt am 14. Januar antreten.
EU erzielt Einigung auf Rechtsrahmen für KI-Regeln
Für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen in der Europäischen Union künftig strengere Regeln gelten. Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten verständigten sich in Brüssel nach langwierigen Verhandlungen auf eine entsprechende politische Vereinbarung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einer „weltweiten Premiere“. Es handle sich um ein rechtliches Rahmenwerk für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, der die Menschen „vertrauen“ könnten. Außerdem würden „Sicherheit und Grundrechte von Menschen und Unternehmen“ geschützt, erklärte die Kommissionschefin.
Verfassungsschutz brandmarkt sächsische AfD
Der Verfassungsschutz in Sachsen hat den Landesverband der Partei „Alternative für Deutschland“ als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Nach Thüringen und Sachsen-Anhalt ist es der dritte AfD-Landesverband mit einer solchen Bewertung. Eine mehrjährige juristische Prüfung habe unzweifelhaft ergeben, dass die sächsische AfD verfassungsfeindliche Ziele verfolge. Dem sächsischen Verfassungsschutz zufolge richten sich zahlreiche inhaltliche Positionen gegen die Grundprinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung in Deutschland.
Lokführer beenden Warnstreik bei der Bahn
Nach dem Ende des Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) läuft der Bahnverkehr in Deutschland wieder weitgehend stabil. Seit Betriebsbeginn am frühen Samstagmorgen gelte das normale Fahrplanangebot, teilte die Deutsche Bahn mit. Für das restliche Wochenende müssten sich Fahrgäste allerdings auf volle Züge einstellen. Die Gewerkschaft hatte ab Donnerstagabend 24 Stunden lang den Personenverkehr bestreikt - die Folge waren Tausende Zugausfälle. Im Güterverkehr, wo der GDL-Streik sogar 28 Stunden dauerte, bildete sich ein langer Rückstau.