Langsam gesprochene Nachrichten

10.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ukraine-Krise bestimmt Gipfel in Berlin

Wenige Tage vor seiner Moskau-Reise empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz an diesem Donnerstag die Spitzen der baltischen Staaten, um mit ihnen über die Ukraine-Krise zu beraten. Bei dem Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda, Estlands Regierungschefin Kaja Kallas und dem lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins in Berlin will Scholz die Sorgen der östlichen Partnerländer erörtern. Die drei Staaten, die sich selbst durch Russland bedroht fühlen, fordern eine harte Haltung gegenüber der Regierung in Moskau.


Baerbock informiert sich über Friedensprozess

Zu Beginn ihrer ersten Nahost-Reise seit Amtsantritt trifft Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock an diesem Donnerstag ihren israelischen Kollegen Jair Lapid in Jerusalem. Geplant sind auch Gespräche mit Regierungschef Naftali Bennett und Staatspräsident Itzchak Herzog. Bei ihrem Besuch solle es vor allem um die Zukunft des Nahost-Friedensprozesses gehen, teilte Baerbock mit. Außerdem möchte sie die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen. In den kommenden Tagen wird die Bundesaußenministerin noch in Ramallah im Westjordanland sowie in Jordanien und in Ägypten erwartet.


Demokratie weltweit auf dem Rückzug

Der Anteil der Menschen, die in einer Demokratie leben, ist weiter zurückgegangen. 2021 waren es nur noch knapp 46 Prozent der Weltbevölkerung, wie das britische Analyseunternehmen "Economist Intelligence Unit" ermittelte. 2020 hatte dieser Prozentsatz im "Demokratieindex" noch bei fast 50 Prozent gelegen. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit 2010. Weit mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung lebte vergangenes Jahr in diktatorisch geführten Ländern. Vor allem China spiele eine unrühmliche Rolle, heißt es in der Studie. Ganz am Ende der Rangliste platzierten sich Nordkorea, Myanmar und Afghanistan.


Lange Haft für Regierungskritiker in Nicaragua

Der Journalist und ehemalige Präsidentschaftskandidat Miguel Mora ist in Nicaragua zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie sein Anwalt mitteilte, wurde Mora der "Verschwörung zur Untergrabung der nationalen Integrität" schuldig gesprochen. Das Urteil fiel in der berüchtigten Haftanstalt "El Chipote" in der Hauptstadt Managua. Wie viele andere Oppositionelle war Mora Mitte vergangenen Jahres im Vorfeld der Präsidentenwahl festgenommen worden. Bei der Wahl im November wurde dann der autokratisch regierende linke Ex-Revolutionär Daniel Ortega für eine vierte Amtszeit in Folge als nicaraguanischer Präsident bestätigt.


EU fördert verstärkt afrikanische Impfprogramme 

Die Europäische Union will dafür sorgen, dass Impfstoff-Spenden effizienter genutzt werden - vor allem in Afrika. Den dortigen Ländern mit niedriger Impfrate müsse auch beim Aufbau der nötigen Infrastruktur geholfen werden, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor bei einem Besuch im Senegal weitere 125 Millionen Euro für Impfprogramme in Afrika in Aussicht gestellt, zusätzlich zu bereits angekündigten 300 Millionen Euro. Damit sollen medizinische Teams geschult und die Forschung unterstützt werden.


Brücken-Blockade gefährdet Lieferketten

Die anhaltenden Trucker-Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Kanada haben mittlerweile spürbare Auswirkungen auf Nordamerikas Wirtschaft. Der kanadische Industrieminister François-Philippe Champagne forderte das Ende einer Brückenblockade an der Grenze zu den USA. Die Ambassador Bridge zwischen der kanadischen Provinz Ontario und der US-Metropole Detroit sei der wichtigste Grenzübergang in Nordamerika und wichtig für die Lieferketten. Die Existenz Tausender Arbeitnehmer und Unternehmen hänge von ihr ab, betonte Kanadas Industrieminister. Auch die US-Regierung zeigte sich angesichts der Blockade besorgt.


Philippinen lockern Einreisebeschränkungen

Nach fast zwei Jahren pandemiebedingter Sperre dürfen Touristen wieder die Philippinen besuchen. Der südostasiatische Inselstaat lässt ab sofort ungehindert Reisende ins Land, die geimpft sind und zudem einen negativen Corona-Test vorweisen können. Die Quarantänepflicht entfällt. Die Regierung in Manila verspricht sich von der Wiedereröffnung der Grenzen, dass neue Arbeitsplätze auf den Philippinen entstehen und tourismusbezogene Unternehmen und Gemeinden wieder Einnahmen erzielen.