10.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Gegenseitige Vorwürfe um Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Mariupol
Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist der Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in der Hafenstadt Mariupol ein Beleg für einen Völkermord Russlands in der Ukraine. Russland weist die Vorwürfe der Ukraine zurück. Die Behauptungen seien "Fake News", sagte Dmitri Poljanski, stellvertretender Abgesandter Russlands bei den Vereinten Nationen.
UNICEF: Eine Million ukrainische Kinder auf der Flucht
Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen eine Million Kinder auf der Flucht. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell forderte alle beteiligten Parteien zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Kinder verdienten "unbedingt und sofort" Frieden, sagte die 61-Jährige.
US-Haushalt mit Ukrainehilfen verabschiedet
Das US-Repräsentantenhaus hat einen 1,5 Billionen Dollar schweren Bundeshaushalt verabschiedet. Dieser sieht 13,6 Milliarden Dollar an Hilfen für die Ukraine vor. Die Gelder sollen es der ukrainischen Regierung unter anderem ermöglichen, ihre Strom- und Internetleitungen gegen russische Angriffe zu schützen. Außerdem soll Kiew weitere Waffen und Munition erhalten. Der Senat muss dem Etat noch zustimmen, bevor an diesem Freitag die Finanzierung der US-Behörden ausläuft und es zum sogenannten Shutdown kommt, einem Stillstand in der Verwaltung.
Yoon Suk Yeol siegt knapp bei Präsidentenwahl in Südkorea
In Südkorea hat Yoon Suk Yeol die Präsidentenwahl knapp gewonnen. Auf den Kandidaten der größten Oppositionspartei PPP entfielen 48,6 Prozent der Stimmen, sein schärfster Rivale Lee Jae Myung von der regierenden Demokratischen Partei kam auf 47,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung bei den 44 Millionen Wahlberechtigten lag bei 77,1 Prozent. Yoon wird die Nachfolge von Präsident Moon Jae In antreten, der nicht wieder antreten durfte. In den kommenden fünf Jahren seiner Amtszeit wird es vor allem um die Folgen der Corona-Pandemie und das schwierige Verhältnis zum kommunistischen Nachbarn Nordkorea gehen.
Neun Tote bei mutmaßlichem Bandenkrieg in Mexiko
In Mexiko hat die Polizei im Bundesstaat Puebla neun Menschen ermordet aufgefunden. Den Angaben zufolge handelte es sich um drei Frauen und sechs Männer. Ein Mann wurde mit Schussverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Der Gouverneur von Puebla sagte, es seien vermutlich Hinrichtungen im Rahmen eines Bandenstreits gewesen. In Mexiko kämpfen zahlreiche Drogenkartelle und kriminelle Gruppen um die Vorherrschaft über die Regionen. Im vergangenen Jahr registrierten die Behörden durchschnittlich 94 Morde pro Tag. Fast 100.000 Menschen gelten als vermisst. Die meisten Taten werden niemals aufgeklärt.
Hohe Haftstrafen im Prozess um Mord an einem Priester in Frankreich
Im Prozess um einen islamistischen Mordanschlag auf einen Priester in Frankreich hat ein Pariser Schwurgericht drei Angeklagte zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Die Männer waren nach Überzeugung des Gerichts in die Vorbereitung des Anschlags verwickelt und müssen für acht, zehn beziehungsweise 13 Jahre in Haft. Im Juli 2016 hatten zwei Angreifer in einer katholischen Kirche bei Rouen zunächst sechs Menschen als Geiseln genommen und dann einen 85-jährigen Priester erschossen. Beide Angreifer wurden von der Polizei getötet. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte damals die Tat für sich.