Langsam gesprochene Nachrichten

10.03.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Mehrere Tote und Verletzte nach Schüssen in Hamburger Kirche

In einer Kirche der Zeugen Jehovas sind am Donnerstagabend im Norden Hamburgs mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Weitere Menschen seien bei dem Angriff im Stadtteil Alsterdorf schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Zur Zahl der Opfer machte sie zunächst keine Angaben. Medienberichte sprechen von sechs bis sieben Toten. Unter ihnen soll möglicherweise auch der Täter sein. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauerten an. Laut Informationen aus Sicherheitskreisen wird der Vorfall als Amoktat eingestuft.
 

Selenskyj fordert neue Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Russlands neuerlichen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes weitere Sanktionen gegen Moskau gefordert. Es müsse mehr Druck auf Russland geben, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Dabei kritisierte er auch, dass durch einen Raketeneinschlag das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja erneut zeitweilig vom Stromnetz abgeschnitten worden sei. Russland könne deshalb im atomaren Sektor kein verlässlicher Partner mehr sein. Die Atommacht Russland baut und betreibt in zahlreichen Ländern nukleare Kraftwerke.
 

Demonstrationen gegen Kurs der georgischen Regierung gehen weiter

Auch am dritten Tag in Folge sind in der georgischen Hauptstadt Tiflis wieder Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die Regierungspartei, die ein Gesetz auf den Weg bringen wollte, nach dem sich Organisationen, die mehr als 20 Prozent ihrer Gelder aus dem Ausland erhalten, als sogenannte "ausländische Agenten" registrieren lassen müssen. Der Entwurf, der im Kern an ein 2012 in Russland verabschiedetes Gesetz erinnert, wurde inzwischen zurückgenommen. Die Opposition hatte dennoch zu weiteren Protesten aufgerufen, solange es keine "Garantien" für einen pro-westlichen Kurs des Landes gebe.
 

Chinas Präsident Xi für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt

Der chinesische Volkskongress hat Staats- und Parteichef Xi Jinping für eine historische dritte Amtsperiode als Präsident bestätigt. Erwartungsgemäß stimmten die knapp 3000 Delegierten am Freitag auf ihrer Jahrestagung in Peking für eine Verlängerung der Amtszeit um weitere fünf Jahre. Den Weg dafür hatte Xi selbst geebnet, als er 2018 die bis dahin geltende Amtszeit-Begrenzung des Präsidenten abschaffte. Auf dem diesjährigen Volkskongress wird es außerdem eine größere Regierungsumbildung geben. Zahlreiche designierte Minister gelten als enge Vertraute von Xi Jinping.
 

US-Haushaltsplan sieht höhere Steuern für Reiche und Unternehmen vor

US-Präsident Joe Biden will Unternehmen und Superreiche stärker besteuern. Der am Donnerstag veröffentlichte Haushaltsentwurf sieht unter anderem vor, dass Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar eine Mindeststeuer von 25 Prozent zahlen sollen. Darüber hinaus soll der Steuersatz für Unternehmen von derzeit 21 Prozent auf 28 Prozent angehoben werden. Mit Hilfe der Steuererhöhungen will Biden das Haushaltsdefizit in den kommenden zehn Jahren um insgesamt knapp drei Billionen Dollar senken. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass sein Entwurf den Kongress in dieser Form passiert.
 

Letzte Überlebende der Widerstandsgruppe Weiße Rose ist tot

Die letzte Überlebende der Widerstandsgruppe Weiße Rose ist tot. Traute Lafrenz starb bereits am 6. März im Alter von 103 Jahren im US-Bundesstaat South Carolina, wie jetzt bekannt wurde. Die Weiße Rose hatte ab dem Sommer 1942 in München zum Widerstand gegen das NS-Regime aufgerufen. Traute Lafrenz gehörte zum engsten Kreis der Gruppe. Sie war zeitweise die Freundin von Mitgründer Hans Scholl, der mit seiner Schwester Sophie Scholl und fünf weiteren Mitgliedern von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Auch Lafrenz wurde verhaftet und wegen "Mitwisserschaft" zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach dem Krieg emigrierte sie in die USA, wo sie als Ärztin arbeitete.