10.04.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Dritter Tag der chinesischen Militärmanöver nahe Taiwan
Chinas Armee hat ihre großangelegten Militärmanöver in der Nähe Taiwans den dritten Tag in Folge fortgesetzt. Das Verteidigungsministerium in Taipeh teilte mit, 59 chinesische Flugzeuge und elf Kriegsschiffe seien nahe der Inselrepublik gesichtet worden. 39 Flugzeuge hätten die früher noch respektierte, nicht offizielle Mittellinie der Meerenge der Taiwanstraße überquert und seien auch in die taiwanische Luftüberwachungszone eingedrungen, die als eine Art Pufferzone zur Volksrepublik dient. Die Vereinigten Staaten demonstrierten derweil im Südchinesischen Meer militärische Stärke, indem ein US-Lenkwaffenzerstörer einen Einsatz in der Nähe des von Peking beanspruchten Mischief-Riffs fuhr.
Gespräche über Waffenstillstand im Jemen
Im Jemen sind Delegationen aus Saudi-Arabien und dem Oman zu Gesprächen mit den schiitischen Huthi-Milizen zusammengekommen, die vom Iran unterstützt werden. Dabei geht es laut den Huthi um einen dauerhaften Waffenstillstand in dem seit acht Jahren andauernden Bürgerkrieg. Möglich wurden die Gespräche durch die Annäherung zwischen Teheran und Riad, die in der Region um die Vorherrschaft ringen und im Jemen einen Stellvertreterkrieg führen. Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, Saudi-Arabien beansprucht diese Rolle für die Sunniten. Der Oman hat sich einen Ruf als diskreter Vermittler bei Konflikten erworben.
Tausende protestieren gegen Regierung in Tiflis
In Georgien haben erneut Tausende Menschen gegen die Regierung demonstriert. Sie forderten die Freilassung aller politischen Häftlinge und die Umsetzung der von der EU geforderten Reformen, um für ihr Land den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu erhalten. Aufgerufen zu dem Protest hatte die größte Oppositionspartei, die "Vereinte Nationale Bewegung" des inhaftierten Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili. Die ehemalige Sowjetrepublik strebt seit Längerem einen Beitritt zur EU und zur NATO an. Allerdings hatten Äußerungen und Gesetzesvorhaben der Regierungspartei "Georgischer Traum" zuletzt Befürchtungen geweckt, das Land könne sich womöglich Russland zuwenden.
Faeser droht russischen Sportlern mit Einreiseverbot
Sportler aus Russland und Belarus müssen bei einer Wiederzulassung zu internationalen Wettkämpfen ein Einreiseverbot nach Deutschland befürchten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte an, entsprechende Visaregelungen anzuwenden. Länder, in denen sportliche Großveranstaltungen stattfänden, seien nicht machtlos, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Sie seien vielmehr über die Visaerteilung in der Lage zu steuern, ob solche Sportler tatsächlich teilnehmen könnten. Das Internationale Olympische Komitee hatte jüngst empfohlen, trotz des Krieges gegen die Ukraine Sportlern aus Russland wie auch Belarus die Rückkehr zu Wettkämpfen zu erlauben.
Habeck sieht Sicherheit der Energieversorgung gewährleistet
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich zuversichtlich geäußert, dass die Energieversorgung in Deutschland gesichert sei. Die Versorgungssicherheit sei in diesem schwierigen Winter gewährleistet gewesen und werde es auch weiter sein, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aufgrund der hohen Füllstände der Gasspeicher und der neuen Flüssiggasterminals sowie durch mehr erneuerbare Energien habe man die Lage im Griff. Habeck betonte, der deutsche Atomausstieg sei endgültig. Die letzten drei Atomkraftwerke, die noch in Betrieb sind, sollen kommenden Samstag abgeschaltet werden.
Zwei Tote in Trümmern von Wohnhaus in Marseille gefunden
Nach dem Einsturz eines Wohngebäudes in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille sind nach Behördenangaben in der Nacht zwei Tote gefunden worden. Ein anhaltendes Feuer unter den Trümmern erschwere allerdings die Bergung der Leichen. Rettungskräfte suchen weiter nach nun sechs verbliebenen Vermissten. Das vierstöckige Gebäude im Zentrum Marseilles war in der Nacht zum Sonntag eingestürzt - vermutlich aufgrund einer Gasexplosion. Fünf Menschen in Nachbarhäusern wurden verletzt, fast 200 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.