Langsam gesprochene Nachrichten

10.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Biden unterzeichnet Gesetz für Waffenlieferungen

US-Präsident Joe Biden hat ein Gesetz unterschrieben, das schnellere Waffenlieferungen an die Ukraine ermöglichen soll. Es basiert auf einem Programm aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs im Kampf gegen Nazi-Deutschland. Biden sprach von einem "wichtigen Instrument" zur Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Mit dem Gesetz wird der US-Präsident bis 2023 ermächtigt, der Ukraine und anderen Staaten in Osteuropa militärische Ausrüstung zu leihen oder zu verpachten. Dabei gelten weniger strenge formale Anforderungen als üblich.


Scholz und Macron dringen auf Deeskalation

Zweieinhalb Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges haben Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron konkrete Schritte in Richtung Waffenruhe gefordert. Nur so könnten die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu einem Abschluss gebracht werden, um einen Frieden zu erreichen, erklärte Macron in Berlin. Auch Scholz betonte, nach so vielen Kriegswochen müsse es nun bald entscheidende Schritte zu einer Beendigung des Konflikts geben. Es sei aber nicht vorstellbar, dass die Ukraine einen "Diktatfrieden" akzeptiere, der ihr Bedingungen vorschreibe, die sie für ihre Souveränität nicht akzeptieren könne.


Selenskyj macht Tempo bei anvisiertem EU-Beitritt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, dass seinem Land schon im Juni der Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkannt wird. In seiner jüngsten Videoansprache sagte er, die Ukraine habe auf dem Weg in die Europäische Union einen wichtigen und nicht nur formalen Schritt gemacht. Sein Land habe die zweite Hälfte der Antworten auf den Fragebogen übergeben, den Staaten für den Mitgliedsantrag ausfüllen müssen. Sowohl EU-Ratspräsident Charles Michel als auch Kommissionschefin Ursula von der Leyen seien beeindruckt gewesen von der schnellen Beantwortung des Fragebogens.


Marcos Junior gewinnt Wahl auf Philippinen

Auf den Philippinen hat der Diktatorensohn Ferdinand Marcos Junior die Präsidentenwahl gewonnen. Nach Auszählung fast aller Wahlbezirke errang der 64-Jährige mehr als doppelt so viele Stimmen wie seine Hauptrivalin, die amtierende Vizepräsidentin Leni Robredo. Das offizielle Ergebnis wird erst Ende Mai erwartet. Um das höchste Amt in Manila bewarb sich Ferdinand Marcos Junior rund dreieinhalb Jahrzehnte nach der Absetzung seines Vaters und der Vertreibung der Familie ins Exil. Er wird dem umstrittenen Staatschef Rodrigo Duterte nachfolgen, der die Philippinen sechs Jahre lang autokratisch regierte.


Queen nimmt nicht an Parlamentseröffnung teil

Erstmals seit fast 60 Jahren wird eine neue Sitzungsperiode des britischen Parlaments ohne Königin Elizabeth II. eröffnet. Die 96 Jahre alte Monarchin lässt die traditionelle Thronrede in diesem Jahr von ihrem Sohn Prinz Charles verlesen, wie der Buckingham-Palast mitteilte. Begründet wurde dies mit - so wörtlich - "Mobilitätsproblemen". In ihrer 70-jährigen Regentschaft hat Elizabeth II. die Zeremonie bisher nur zweimal versäumt - bei ihren Schwangerschaften mit den Söhnen Andrew und Edward 1959 und '63. Aus gesundheitlichen Gründen hatte die Queen in jüngster Zeit schon mehrfach Termine abgesagt.


Weltwetterorganisation befürchtet neuen Temperaturrekord

Die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres könnte nach Einschätzung von Experten bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. So betrage die Wahrscheinlichkeit fast 50 Prozent, dass bis dahin mindestens ein Jahr diese Schwelle überschreite, heißt es in einem neuen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie WMO. Ihr Generalsekretär Petteri Taalas betonte, das im Pariser Klimaabkommen genannte 1,5-Grad-Ziel markiere den Punkt, an dem Klimafolgen "zunehmend schädlich" für Menschen und den ganzen Planeten würden.