Langsam gesprochene Nachrichten

10.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Amazonas-Staaten fordern mehr Unterstützung der Industrieländer

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat zum Abschluss des Amazonas-Gipfels in Belém die reichen Industriestaaten zur Einhaltung ihrer Finanzierungszusagen für den Klimaschutz gedrängt. Sie sollten die Entwicklungsländer jährlich mit 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts sowie einer jährlichen Klimaschutz-Finanzierung in Höhe von 100 Milliarden Dollar (rund 91 Milliarden Euro) unterstützen. Die Amazonas-Anrainer verpflichteten sich ihrerseits zu einer Reihe von Maßnahmen zum Schutz des Regenwaldes. Lula da Silva hatte den Gipfel einberufen, um eine gemeinsame Front der Regenwaldländer bei der noch in diesem Jahr anstehenden Weltklima-Konferenz (COP28) zu bilden.
 

Welthungerhilfe warnt vor Versorgungskrise im Niger

Zwei Wochen nach dem Militärputsch beobachten Hilfsorganisationen im Niger eine deutliche Preissteigerung bei Lebensmitteln. Wie die Welthungerhilfe mitteilte, ist der Preis für einen Sack Reis schon um 50 Prozent gestiegen, Öl ist 20 Prozent teurer geworden. Programmleiter Jameson Gadzirai sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der Bedarf an humanitärer Hilfe werde „wahrscheinlich steigen“ und die Gefährdung der Bevölkerung „ein bedrohliches Ausmaß“ erreichen. - Die Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS beraten an diesem Donnerstag in Nigerias Hauptstadt Abuja über die Lage im Niger und das weitere Vorgehen.
 

Ecuadorianischer Präsidentschaftskandidat ermordet

Eineinhalb Wochen vor der vorgezogenen Präsidentschaftswahl ist der Spitzenkandidat Fernando Villavicencio bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Das bestätigte Präsident Guillermo Lasso und kündigte an, mit voller Härte gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Villavicencio war der Kandidat der Bewegung „Build Ecuador“. Der 59-Jährige galt in dem südamerikanischen Land als eine der kritischsten Stimmen gegen Korruption, insbesondere während der Regierung des ehemaligen Präsidenten Rafael Correa von 2007 bis 2017. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben sechs Verdächtige im Zusammenhang mit dem Mord fest.
 

Pakistanische Regierung erklärt ihren Rücktritt

In Pakistan hat die Regierung wenige Tage vor Ablauf der Legislaturperiode ihren Rücktritt erklärt. Premierminister Shehbaz Sharif kündigte Neuwahlen innerhalb von 90 Tagen an. Bis dahin werde eine Übergangsregierung die Geschäfte führen. Kurz darauf löste der pakistanische Staatspräsident Arif Alvi das Parlament auf. Pakistan steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, zudem tobt in dem Land seit Monaten ein Machtkampf zwischen der Regierung und dem früheren Premierminister Imran Khan. Der derzeitige Oppositionsführer war vergangene Woche in einem Korruptionsverfahren zu drei Jahren Haft verurteilt worden.
 

Ukraine bekommt zwei weitere Patriot-Systeme

Deutschland hat die Flugabwehr der Ukraine mit zwei weiteren Abschussrampen des Flugabwehrsystems Patriot gestärkt. Das geht aus der offiziellen Liste militärischer Hilfen für das von Russland angegriffene Land hervor. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, der Schritt bringe die Schaffung eines vollwertigen Luftschutzschildes für die Ukraine definitiv näher. Für die Ukraine sind die in den USA produzierten Patriot-Systeme besonders wertvoll, weil sie nach Angaben aus Kiew auch schon mehrmals russische Hyperschallraketen abgefangen haben.
 

Festakt zur Geburtsstunde für das deutsche Grundgesetz

Mit einem großen Festakt im prunkvollen Spiegelsaal des Neuen Schlosses auf Herrenchiemsee wird heute dem dortigen Verfassungskonvent von 1948 gedacht. Die Festrede anlässlich des 75. Jahrestages hält Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Auch Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Ministerpräsident Markus Söder nehmen teil. Vom 10. August 1948 an tagte zwei Wochen lang ein Sachverständigengremium im Alten Schloss auf der Herreninsel im Chiemsee mit dem Auftrag, gut drei Jahre nach Ende der Nazi-Diktatur einen Verfassungsentwurf für Deutschland zu erarbeiten. Das Dokument gilt als die maßgebliche Grundlage für das spätere Grundgesetz der Bundesrepublik.