Langsam gesprochene Nachrichten

10.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ukraine meldet Geländegewinne

Bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben Erfolge verzeichnet. Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von mehr als 30 zurückeroberten Siedlungen in der Region Charkiw. Sowohl im Donbass im Osten als auch im Süden des Landes dauerten die "erbitterten Kämpfe" jedoch an, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Soldaten der Ukraine waren zuletzt in den Regionen Charkiw und Cherson auf zuvor von russischen Truppen besetztes ukrainisches Staatsgebiet vorgerückt. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

 

US-Sorge um Nawalny

Nach der erneuten Isolationshaft für den russischen Kremlgegner Alexej Nawalny haben die USA dessen sofortige Freilassung verlangt. Die Vereinigten Staaten seien zutiefst besorgt über die eskalierenden, willkürlichen Eingriffe von Russlands Regierung in die Rechte des Häftlings, teilte Außenamtssprecher Ned Price in Washington mit. Nawalny wurde nach eigenen Angaben zum vierten Mal hintereinander in Isolationshaft gesperrt. Wegen angeblichen Betrugs sitzt der 46-Jährige in der Strafkolonie 6 in Melechowo ein, etwa 260 Kilometer nordöstlich von Moskau.

 

Afrika pocht auf mehr Geld im Kampf gegen den Klimawandel

Zwei Monate vor Beginn des Klimagipfels COP27 in Ägypten haben afrikanische Staaten die Industrienationen aufgefordert, ihre Finanzhilfen auszuweiten. Obwohl der Kontinent einen geringen CO2-Fußabdruck habe, leide Afrika unverhältnismäßig stark unter dem Klimawandel, hieß es am Ende einer Tagung in Kairo. Im Abschlusskommuniqué warnten die afrikanischen Umwelt-, Finanz- und Wirtschaftsminister zudem vor einer abrupten Abkehr von fossilen Brennstoffen. Dies würde die Entwicklung Afrikas gefährden. Klimaschützer fordern einen raschen Ausstieg aus der Nutzung von Gas und wollen auf der COP27 für dessen Ersatz durch erneuerbare Energien plädieren.

 

UN-Reaktion auf Todesstrafe für Lesben

Die Sprecherin des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen, Liz Throssell, hat sich besorgt über Todesurteile gegen zwei lesbische Aktivistinnen im Iran geäußert. Die beiden Frauen seien unter dem "vagen und weit gefassten Vorwurf" der "Korruption auf Erden" verurteilt worden, beklagte Throssell. Ihre Gerichtsverfahren seien zudem offenbar weder fair noch rechtsstaatlich gewesen. Die Urteile fällte ein islamisches Revolutionsgericht in der Stadt Urmia. Den Aktivistinnen wurde laut Unterstützern vorgeworfen, Homosexualität "befördert" zu haben. Gleichgeschlechtliche Sexualität steht im Iran ausdrücklich unter Strafe.

 

Charles nennt Queen als Vorbild

Großbritanniens neuer König hat in seiner ersten Rede angekündigt, wie seine verstorbene Mutter, der Nation lebenslang zu dienen. Elizabeth II. sei Vorbild und Inspiration gewesen, sagte Charles III. in der Ansprache. Er fühle tiefe Dankbarkeit für die mehr als 70 Jahre, die die Queen voller Würde und Pflichtgefühl gedient habe. Jedes Mitglied seiner Familie könne bezeugen, dass Elizabeth dies mit Wärme, Humor und einer unbestechlichen Fähigkeit verbunden habe, das Beste im Menschen zu sehen. An diesem Samstag wird Charles offiziell zum neuen britischen König proklamiert.

 

Konservative beschließen Frauenquote

Deutschlands Christdemokraten führen schrittweise eine befristete Frauenquote bei der Vergabe von Parteiämtern ein. Nach einer kontrovers geführten Debatte stimmten auf dem CDU-Bundesparteitag in Hannover 559 Delegierte für einen Kompromiss, den Parteichef Friedrich Merz vorgelegt hatte. 409 Delegierte stimmten dagegen, elf enthielten sich. Die CDU hat sowohl unter den Mitgliedern als auch in Parlamenten einen unterdurchschnittlichen Frauenanteil. Im Bundestag sind knapp 24 Prozent der christdemokratischen Abgeordneten weiblich. Zählt man alle vertretenen Parteien zusammen, hat das deutsche Parlament einen Frauenanteil von 35 Prozent.

 

Polio-Alarm in New York

Die Gouverneurin des US-Bundesstaats New York, Kathy Hochul, hat den Katastrophen-Fall ausgerufen. Grund sind Polio-Viren, die in Abwasserproben von vier Bezirken der Stadt New York nachgewiesen wurden. Ungeimpfte Bewohner der Millionenmetropole sind aufgerufen, sich immunisieren zu lassen. Die auch als Kinderlähmung bekannte Viruserkrankung war im Juli in dem US-Bundesstaat erstmals seit fast zehn Jahren wieder diagnostiziert worden. Polio ist eine unheilbare Viruserkrankung, die in seltenen Fällen irreversible Lähmungen verursacht.