Langsam gesprochene Nachrichten

10.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Netanjahu fordert eine Notstandsregierung für Israel

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Opposition zu einer „Regierung der nationalen Einheit“ aufgerufen. Israel befinde sich in einem Krieg zur Sicherung seiner Existenz. Deshalb solle die Opposition ohne Vorbedingungen in eine Notstandsregierung eintreten, sagte der Premier bei einer Ansprache im Fernsehen. Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet. Wörtlich sagte er: „Wir sind alle vereint.“ Seit Jahresbeginn ist es in Israel zu massiven Protesten gegen einen Justizumbau gekommen, den Netanjahus rechts-religiöse Regierung vorantreibt. Der bittere Streit führte zur Spaltung der Gesellschaft.
 

Mehr als 800.000 Asylanträge in EU, Schweiz und Norwegen

Die Zahl der Asylanträge in der Europäischen Union, der Schweiz und Norwegen könnte in diesem Jahr die Millionengrenze überschreiten. Seit Jahresbeginn wurden genau 801.459 Asylanträge in den 29 Ländern gestellt. Das sei der höchste Wert seit 2016, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. Das Blatt zitiert aktuelle Daten der EU-Asylagentur EUAA aus einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission. Den stärksten Anstieg habe Lettland verzeichnet mit einem Plus von 168 Prozent und Estland mit 119 Prozent. Hintergrund sei die starke Zunahme irregulärer Migration aus Belarus infolge des Ukraine-Krieges, heißt es in dem Bericht. An dritter Stelle folgt demnach Deutschland mit 74 Prozent mehr Asylanträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
 

US-Präsident Biden zu Geheimunterlagen-Affäre befragt

In der Affäre um die Lagerung von Geheimunterlagen in Privaträumen ist US-Präsident Joe Biden von einem Sonderermittler befragt worden. Das gab das Weiße Haus bekannt. Ein Sprecher erklärte, der Präsident und die Mitarbeiter im Weißen Haus würden, wie von Beginn an gesagt, in der Untersuchung kooperieren. Ende 2022 waren Verschlusssachen aus Bidens Zeit als Vize-Präsident an verschiedenen privaten Orten entdeckt worden. Präsidenten und Vize-Präsidenten sind jedoch nach ihrem Ausscheiden aus den Ämtern verpflichtet, Geheimdokumente an das Nationalarchiv zu übergeben. Der Fall ähnelt dem Fund hunderter Geheimdokumente im Anwesen von Bidens Vorgänger Trump, der sich deshalb im kommenden Frühjahr vor Gericht verantworten muss.
 

Viele Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager in Myanmar

Bei einem Militärangriff auf ein Lager für Vertriebene sind im Norden Myanmars mindestens 29 Menschen getötet worden. Das berichten lokale Medien. In der Nähe des Lagers soll sich eine Militärbasis der Rebellenorganisation Kachin Independence Army (KIA) befinden, die die Region kontrolliert und sich seit Jahrzehnten Kämpfe mit dem regierenden Militär Myanmars liefert. Seit dem Putsch durch das Militär 2021 haben sich die Auseinandersetzungen verschärft. Die Junta wurde dabei wiederholt beschuldigt, Angriffe auf zivile Ziele zu verüben, um den Widerstand gegen ihren Staatsstreich zu unterdrücken.
 

Frankreich holt seine Truppen aus dem Niger

Frankreich hat mit seinem Truppenabzug aus dem Niger begonnen. Bereits am Wochenende seien erste Konvois von den französischen Militärbasen im Nordwesten des Landes in die Hauptstadt Niamey gefahren, heißt es von nigrischer und französischer Seite. Wie die Militärregierung des Niger im Fernsehen erklärte, sollen die Vorbereitungen für einen ersten Konvoi zum Verlassen des Landes an diesem Dienstag beginnen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach einer monatelangen Machtprobe mit der nigrischen Militärregierung den Abzug der französischen Truppen bis Ende des Jahres angekündigt.
 

US-Drehbuchautoren billigen neuen Arbeitsvertrag

Die Film- und Fernsehautoren in den USA haben mit klarer Mehrheit einen neuen Tarifvertrag mit den großen Hollywood-Studios angenommen. Nach Angaben der Autorengewerkschaft WGA sprachen sich 99 Prozent der Mitglieder für die Vereinbarung aus. Nach einem fast fünf Monate langen Streik hatte sich die Gewerkschaft mit den großen Studios und Streaming-Anbietern einigen können. Danach mussten noch die rund 11.000 Mitglieder abstimmen. Der neue Tarifvertrag bringt den Autoren nicht nur mehr Geld, sondern enthält auch Regelungen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz.