Langsam gesprochene Nachrichten

10.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Putin reist nicht zu G20-Gipfel in Indonesien

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht persönlich am G20-Gipfel in Indonesien teilnehmen. Stattdessen reise Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen der 20 großen Industrienationen auf der Insel Bali, teilte ein Vertreter des zuständigen indonesischen Ministeriums für Investitionen mit. Bei der Zusammenkunft am 15. und 16. November wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zentrales Thema sein, für Beobachter kam die Entscheidung Putins deshalb nicht überraschend. Der indonesische Präsident Joko Widodo will bei dem Treffen eine Friedensinitiative für die Ukraine vorstellen.
 

Selenskyj reagiert mit Vorsicht auf Russen-Abzug

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zurückhaltend auf die Ankündigung Russlands reagiert, Truppen aus der Großstadt Cherson zurückzuziehen. "Der Feind macht uns keine Geschenke", sagte Selenskyj wörtlich in seiner jüngsten Videobotschaft. Daher gehe die ukrainische Armee "sehr vorsichtig, ohne Emotionen, ohne unnötiges Risiko" vor. Sein Ziel sei es weiterhin, das gesamte Land zu befreien und die Verluste so niedrig wie möglich zu halten, betonte der Staatschef.
 

Biden strebt Kooperation mit Republikanern an

US-Präsident Joe Biden geht nach der Kongresswahl auf seinen politischen Gegner zu. Er sei bereit, mit den Republikanern zusammenzuarbeiten, erklärte Biden in Washington. Nach dem G20-Gipfel werde er führende Parteienvertreter ins Weiße Haus einladen, um zu beraten, wie man kooperieren könne. Bei der Wahl am Dienstag hatten Bidens Demokraten deutlich besser abgeschnitten als von vielen erwartet, was der Präsident als einen "guten Tag für die Demokratie" bewertete. Die Republikaner werden aber voraussichtlich dennoch die Kontrolle über das Repräsentantenhaus übernehmen.
 

Bundestag solidarisiert sich mit Demonstranten im Iran

Der Bundestag unterstützt die Protestbewegung im Iran und fordert weiteren politischen Druck auf die Führung in Teheran. Deutschland verurteile die "brutale Gewalt" und stehe solidarisch an der Seite der Menschen, die gegen Menschenrechtsverletzungen und für Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie demonstrierten, hieß es aus Berlin. Außenministerin Annalena Baerbock wies Kritik aus den Reihen der Oppositionsparteien zurück, Bundesregierung und Europäische Union agierten nicht entschlossen genug. Die EU-Staaten arbeiteten mit Hochdruck am nächsten Sanktionspaket, teilte Baerbock mit.
 

Abstimmung im Bundestag über Triage-Gesetz

Der Bundestag stimmt an diesem Donnerstag über das sogenannte Triage-Gesetz ab. Der Begriff der Triage bezeichnet ein System der Kategorisierung von Patienten, bei dem die hoffnungslosesten Fälle etwa bei einer Pandemie nicht mehr behandelt werden. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass bei knappen medizinischen Kapazitäten die Entscheidung über eine Behandlung nur aufgrund der Überlebenswahrscheinlichkeit getroffen werden darf. Eine Benachteiligung wegen Behinderung, Alter, Geschlecht oder Herkunft soll ausdrücklich ausgeschlossen werden. Nach einer Klage von Menschen mit Behinderung hatte das Bundesverfassungsgericht 2021 den Gesetzgeber aufgefordert, entsprechende rechtliche Vorkehrungen zu treffen.
 

Hurrikan nähert sich US-Bundesstaat Florida

Der Sturm "Nicole" hat über den Bahamas an Stärke gewonnen und steuert nun als relativ seltener November-Hurrikan auf die Ostküste von Florida zu. Dort werde er in der Nacht zum Donnerstag auf Land treffen, errechnete das Nationale Hurrikanzentrum der USA. In Florida und weiter nördlich im Bundesstaat Georgia müsse mit Sturmfluten gerechnet werden.