Langsam gesprochene Nachrichten

10.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Vizepräsidentin des Europa-Parlaments festgenommen

In Brüssel laufen umfangreiche Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts. Wie Belgiens Bundesstaatsanwaltschaft mitteilte, gab es in der EU-Metropole insgesamt 16 Durchsuchungen. Dabei habe die Polizei Datenträger und Mobiltelefone sowie Bargeld in Höhe von rund 600.000 Euro beschlagnahmt. Fünf Personen wurden festgenommen - darunter eine Vizepräsidentin des Parlaments, die Griechin Eva Kaili. Man habe seit mehreren Monaten den Verdacht, dass "ein Golfstaat" versuche, die Entscheidungen des Parlaments zu beeinflussen, hieß es. Laut Medienberichten handelt es sich um Katar.
 

US-Pipeline verliert Öl

In den USA sind durch ein Leck in einer Pipeline offenbar mehr als zwei Millionen Liter Öl ausgelaufen. Das Austreten des Öls aus der Keystone-Pipeline im US-Bundesstaat Kansas sei eingedämmt, teilte der kanadische Betreiber TC Energy mit. Sollten sich die Schätzungen über den Austritt von bis zu 2,2 Millionen Liter Rohöl bestätigen, dann wäre es nach Angaben von Aktivisten die größte Katastrophe dieser Art in den USA seit neun Jahren. Die Pipeline transportiert Rohöl von Kanada in die USA, wo es zu Kraftstoff und anderen Ölprodukten weiterverarbeitet wird. Ölfirmen und Umweltschützer streiten seit langem über einen Ausbau der Leitung.
 

Drastische Worte von Selenskyj

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist die Lage an der Front des von Russland überfallenen Landes insbesondere im Donbass "sehr schwierig". Selenskyj sprach von einer "Hölle unter Russlands Flagge". Russische Soldaten hätten die Stadt Bachmut zerstört, eines der Epizentren der jüngsten Kämpfe, so Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Abseits des Frontgeschehens arbeite die Ukraine weiter daran, Russland eines Tages für die Kriegsfolgen zur Rechenschaft zu ziehen. Bei den Bemühungen um einen Sondergerichtshof habe Großbritannien eine Führungsrolle angeboten, berichtete der Präsident.
 

Führung in Minsk in Sachen Getreide kooperationsbereit

Belarus gestattet nach Angaben der Vereinten Nationen den Transport ukrainischen Getreides durch sein Staatsgebiet, damit es von Häfen in Litauen aus exportiert werden kann. Die Führung in Minsk erlaube dies ohne Vorbedingungen, wurde in New York mitgeteilt. Dort hatte sich UN-Generalsekretär Antonio Guterres mit dem stellvertretenden Außenminister von Belarus, Juri Ambrasewitsch, getroffen. Dieser wiederholte dabei die Bitte seiner Regierung, eigene Düngemittel exportieren zu dürfen, die derzeit Sanktionen unterliegen.
 

Bundesregierung sieht Menschenrechte unter Druck

Am internationalen Tag der Menschenrechte hat die deutsche Regierung darauf aufmerksam gemacht, dass diese vielerorts missachtet werden. Die Menschenrechte stünden "weltweit unter enormem Druck", so die Menschenrechtsbeauftragte Luise Amtsberg. Es müsse "unmissverständlich" klar gemacht werden, dass Menschenrechtsverletzungen nicht straflos blieben. Die Bundesregierung werde ihren Teil dazu beitragen, Menschenrechten eine noch stärkere Bedeutung zu verleihen, kündigte Amtsberg an.
 

Verleihung der Nobelpreise in Oslo und Stockholm

Die diesjährigen Nobelpreisträger erhalten an diesem Samstag ihre prestigeträchtigen Auszeichnungen. Bei einer Zeremonie in der norwegischen Hauptstadt Oslo werden zunächst Menschenrechtler aus der Ukraine, Russland und Belarus mit dem Friedensnobelpreis geehrt. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm werden wenig später die Nobelpreise für Literatur, Medizin, Chemie, Physik und Wirtschaftswissenschaften verliehen. Die Nobelpreise gehen auf den Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel zurück. Sie werden traditionell an dessen Todestag, dem 10. Dezember, überreicht.