11.01.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Selenskyj drängt auf weitere Hilfe bei Flugabwehr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem ersten Auslandsbesuch in diesem Jahr mehr Waffenhilfe zur Abwehr der massiven russischen Luftangriffe gefordert. Vor allem Flugabwehrsysteme fehlten seinem Land sehr, sagte Selenskyj nach einem Treffen mit Litauens Staatschef Gitanas Nauseda in der Hauptstadt Vilnius. Russland habe über den Jahreswechsel mindestens 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, zahlreiche Bewohner seien getötet worden. Selenskyj rief deshalb zu entschiedener Gegenwehr auf. Wenn die Ukraine nicht standhalte, seien als nächstes Litauen, Lettland, Estland oder Moldau gefährdet.
Wieder deutsche Waffen für Saudi-Arabien
Deutschland liefert wieder Waffen an Saudi-Arabien. Der Bundessicherheitsrat genehmigte Ende Dezember den Export von 150 Luft-Luft-Lenkflugkörpern des Typs Iris-T, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin bestätigte. Damit genehmigte die Bundesregierung erstmals seit gut fünf Jahren wieder die Ausfuhr deutscher Rüstungsgüter nach Riad. Im November 2018 hatte die damalige große Koalition einen Exportstopp verhängt. Grund dafür waren die Beteiligung Saudi-Arabiens am Jemenkrieg sowie der Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi. Ausgenommen von dem Stopp waren Rüstungskomponenten aus Gemeinschaftsprojekten mit Bündnispartnern, zu denen etwa der Kampfjet Eurofighter zählt.
Deutschland stockt Unterstützung für libanesische Armee auf
Deutschland stellt dem Libanon weitere 15 Millionen Euro zur Verfügung, um die Armee des Nahostlandes besser aufzustellen. Ziel sei, dass die libanesischen Soldaten an der Grenze zu Israel besser für Sicherheit sorgen könnten, sagte Außenministerin Annalena Baerbock beim Besuch in der Hauptstadt Beirut. Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober haben auch die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon deutlich zugenommen. Die Hisbollah feuert vermehrt Geschosse auf Israel ab, dessen Armee antwortet mit Angriffen auf Stellungen der Miliz. Baerbock forderte beide Seiten zu „maximaler militärischer Zurückhaltung“ auf.
Tausende Landwirte bei Kanzler-Beuch in Cottbus
Im Rahmen der Protestwoche der deutschen Bauern gegen die von der Bundesregierung beschlossenen Subventionskürzungen wollen an diesem Donnerstag mehrere tausend Menschen in Cottbus demonstrieren. Dort wird Bundeskanzler Olaf Scholz zur Eröffnung eines neuen Bahnwerks erwartet. Der Kanzler hat bereits zugesagt, am Rande des Termins mit dem brandenburgischen Landesbauernpräsidenten Henrik Wendorff zusammenkommen. Die Bauern wollen nach Auskunft des Landesverbandes mit rund 500 Traktoren anreisen. Am Mittwoch hatten Treckerkonvois und Blockadeaktionen von Landwirten unter anderem in Augsburg, Chemnitz und Dresden zu Verkehrsbehinderungen geführt.
Christie steigt aus republikanischem Präsidentschaftsrennen aus
Kurz vor Beginn der Präsidentschaftsvorwahlen der US-Republikaner hat der Bewerber Chris Christie das Handtuch geworfen. Der scharfe Kritiker von Ex-Präsident Donald Trump sagte bei einer Rede vor Anhängern im Bundesstaat New Hampshire, ihm sei klar geworden, dass er keine Chance auf die Nominierung seiner Partei für die Präsidentschaftswahl im November habe. Deswegen steige er aus dem Vorwahlrennen aus. Der 61-jährige frühere Gouverneur des US-Bundesstaates New Jersey galt im republikanischen Bewerberfeld als schärfster Kritiker von Trump. In Umfragen kam er im Durchschnitt aber nur auf drei bis vier Prozent.
Mindestens 15 Tote bei Ausschreitungen in Papua-Neuguinea
Bei Ausschreitungen in Papua-Neuguinea sind mindestens 15 Menschen getötet worden. Der Polizeichef des Pazifikstaates, David Manning, sagte, acht Menschen seien in der Hauptstadt Port Moresby ums Leben gekommen. Sieben Tote habe es in der zweitgrößten Stadt des Landes, Lae, gegeben. Soldaten, Polizisten und Gefängniswärter hatten zunächst friedlich gegen Gehaltskürzungen protestiert. An einigen Orten kam es später dann zu Unruhen. Menschen plünderten Geschäfte und setzten Autos in Brand. Proteste gab es auch vor dem Amtssitz des Regierungschefs.