11.01.2025 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei
Abflauende Winde sorgen für Hoffnungsschimmer in Los Angeles
Den vierten Tag in Folge toben die verheerenden Feuer im Großraum Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien. Abschwächende Winde verschaffen der Feuerwehr nun ein kleines Zeitfenster für Fortschritte im Kampf gegen die Brände in der Region an der Westküste der Vereinigten Staaten. In den kommenden Tagen sollen die Winde jedoch wieder zunehmen, wie Deanne Criswell von der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA weiter mitteilte. Elf Menschen kamen bisher ums Leben. Bis Freitag zerstörten die Flammen nach Angaben der Feuerwehr eine Fläche von insgesamt 15.000 Hektar. Für mehr als 100.000 Bewohner gilt weiterhin eine Evakuierungsanordnung, Zehntausende weitere Menschen sind gewarnt.
Tausende Slowaken demonstrieren gegen pro-Russland-Kurs der Regierung
In vielen Städten der Slowakei haben am Freitagabend tausende Menschen gegen die Politik von Ministerpräsident Robert Fico protestiert. Sie warfen dem linksnationalen Regierungschef einen pro-russischen Kurs und „Verrat“ an westlichen Bündnispartnern und dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine vor. Allein auf dem Freiheitsplatz der Hauptstadt Bratislava versammelten sich nach Schätzung der Organisatoren 15.000 Menschen. Auslöser für die Proteste war, dass Fico sich kurz vor Weihnachten in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen hatte. Das EU- und NATO-Mitglied Slowakei ist von russischem Gas so abhängig wie kaum ein anderes Land in Europa.
Neue US-Sanktionen treffen russische Energiebranche
Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden hat die bisher schärfsten Sanktionen gegen Russlands Energiesektor verhängt. Wie das Finanzministerium in Washington mitteilte, zielen die neuen Maßnahmen auf zwei der größten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas. Sanktioniert werden auch 183 Schiffe, die größtenteils zur sogenannten russischen Schattenflotte gezählt werden. Diese wird vom Kreml dafür genutzt, bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen seien zudem Subunternehmen, Dienstleister, Händler und maritime Versicherer. Mit den Maßnahmen will die US-Regierung das Gefüge schwächen, das Russland zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nutzt.
Trump geht gegen Schuldspruch in Berufung
Nach der Strafmaß-Verkündung im Schweigegeld-Prozess in New York hat der designierte US-Präsident Donald Trump angekündigt, Berufung gegen den Schuldspruch einzulegen. Damit werde er das Vertrauen der Amerikaner in das Justizsystem wieder herstellen, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Richter Juan Merchan hatte am Freitag eine sogenannte „unconditional discharge“ gegen Trump verhängt. Diese Form der Verurteilung zieht zwar keine weiteren strafrechtlichen Konsequenzen wie eine Haft- oder Geldstrafe nach sich, stellt aber die juristische Schuld fest. Trump wird somit am 20. Januar als verurteilter Straftäter in das Weiße Haus in Washington einziehen.
AfD will Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin bestimmen
Die Alternative für Deutschland (AfD) kommt in der sächsischen Stadt Riesa zu einem Bundesparteitag zusammen. Bei dem zweitägigen Treffen soll Co-Parteichefin Alice Weidel von den rund 600 Delegierten zur Kanzlerkandidatin gewählt werden. Auf der Tagesordnung der Partei, die vom Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextremistisch eingestuft wird, steht auch der Beschluss des Wahlprogramms zur Bundestagswahl am 23. Februar. Bislang liegt nur ein Entwurf vor. Diskussionen innerhalb der AfD gibt es unter anderem bei den Themen EU-Austritt Deutschlands, Wehrpflicht, Migration sowie in der Außen- und Energiepolitik.
EU verurteilt Vereidigung von Maduro in Venezuela
Die Europäische Union hat die Vereidigung des venezolanischen Staatschefs Nicolás Maduro für eine dritte Amtszeit scharf kritisiert. Der Herrschaft Maduros fehle „jegliche demokratische Legitimität“, erklärte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Sie geht wie Venezuelas Opposition davon aus, dass deren Kandidat Edmundo Gonzalez die Präsidentenwahl im Juli vergangenen Jahres gewonnen hat. Die EU werde das venezolanische Volk bei der Verteidigung der Demokratie unterstützen, versprach Kallas. Gonzalez war im September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. In Venezuela, wohin er eigentlich zurückkehren möchte, liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor.