Langsam gesprochene Nachrichten

11.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Biden ruft US-Bürger zum Verlassen der Ukraine auf

Der amerikanische Präsident Joe Biden hat alle US-Bürger aufgefordert, die Ukraine sofort zu verlassen. In einem Interview des US-Senders NBC sagte Biden mit Blick auf die russische Truppenverstärkung an der Grenze zur Ostukraine: "Wir haben es hier mit einer der größten Armeen der Welt zu tun." Zugleich bekräftigte der Präsident, er werde auf keinen Fall US-Truppen in die Ukraine entsenden, auch nicht zur Rettung amerikanischer Bürger im Falle einer russischen Invasion. Dies würde "einen Weltkrieg" auslösen, sagte Biden. 
 

Scholz sichert Balten Unterstützung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den baltischen NATO-Partnern den Beistand Deutschlands versichert. Das Baltikum sei unmittelbar betroffen von besorgniserregenden Militäraktivitäten, die Russland entfalte, sagte Scholz bei einem Treffen mit den Spitzen der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen in Berlin. Die gemeinsame Haltung sei eindeutig: "Wir sind geschlossen und entschlossen." Von Russland würden Schritte zur Entschärfung der Lage erwartet. Deeskalation sei das Gebot der Stunde. Die baltischen Staaten fordern im Ukraine-Konflikt eine harte Haltung gegenüber Moskau.
 

Baerbock wirbt für Zwei-Staaten-Lösung in Nahost

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Besuch im Westjordanland Israelis und Palästinenser zum Dialog aufgerufen. Deutschland sei bereit zu vermitteln. Die Menschen bräuchten "endlich wieder einen politischen Prozess". Sie warb für die Zwei-Staaten-Lösung als "einzige Option" für Frieden und Sicherheit in der Region. Zuvor war Baerbock in Israel. Dort betonte sie die tiefe Freundschaft zwischen beiden Ländern und stellte den gemeinsamen Kampf gegen den "wachsenden Antisemitismus in Deutschland und der Welt" als zentrale Aufgabe in den Fokus. 
 

Verfassungsgericht veröffentlicht Eilentscheid zur Pflege-Impfpflicht 

Mitten im politischen Streit um die Corona-Impfpflicht für Pflege- und Klinikpersonal teilt das Bundesverfassungsgericht an diesem Freitag mit, ob mit der Umsetzung überhaupt begonnen werden darf. Hunderte Betroffene haben in Karlsruhe mit dem Ziel geklagt, die einrichtungsbezogene Impfpflicht zu stoppen. Der zuständige Erste Senat hat die Impfpflicht für Pflegepersonal und Kliniken, die ab Mitte März gelten soll, noch nicht umfassend geprüft. Das geschieht später. Im Eilverfahren hatten die Richter jetzt abzuwägen, ob man den von der Regierung beschlossenen gesetzlichen Eingriff vorerst laufen lassen soll, obwohl die Verfassungsbeschwerde vielleicht berechtigt ist. 
 

EU will Milliarden Euro für Afrika mobilisieren

Die Europäische Union will über ihre neue Initiative Global Gateway rund 150 Milliarden Euro für Investitionen nach Afrika bringen. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Besuch im Senegal an. Geplant sind beispielsweise Projekte zur Energieerzeugung mit klimaneutralem Wasserstoff. Das Geld soll auch in den Ausbau von Straßen, Bahnlinien oder Internetverbindungen fließen sowie in die Bereiche Gesundheit, Bildung und Forschung. Ein Ziel von Global Gateway ist, den internationalen Einfluss der EU zu steigern und China Konkurrenz zu machen.
 

Londons Polizeichefin tritt wegen Skandalen zurück

Nach einer Serie von Skandalen bei der Londoner Metropolitan Police hat deren Chefin Cressida Dick ihren Rücktritt erklärt. Zuvor hatte ihr Bürgermeister Sadiq Khan das Vertrauen entzogen. Die Polizei der britischen Hauptstadt war in den vergangenen Monaten wegen sexistischer Vorfälle, Diskriminierung und dem Mord an einer jungen Frau in die Kritik geraten. Kritisiert wurde die Polizei auch wegen erst spät eingeleiteter Ermittlungen zu den Lockdown-Partys am Amtssitz von Regierungschef Boris Johnson in der Downing Street. Dick war 2017 als erste Frau an die Spitze der Londoner Polizei berufen worden.