Langsam gesprochene Nachrichten

11.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

EU macht Kiew keine Hoffnung auf baldige Aufnahme

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben Hoffnungen der Ukraine auf einen raschen EU-Beitritt gedämpft. Auf ihrem informellen Gipfel im französischen Versailles erklärten sie, die Ukraine gehöre zur europäischen Familie. Konkrete Zusagen an Kiew wurden jedoch nicht gemacht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angesichts des russischen Krieges gegen sein Land in der vergangenen Woche offiziell die EU-Mitgliedschaft beantragt. Der Prozess bis zur Aufnahme eines Staates in die Union dauert normalerweise etliche Jahre.
 

Russland sagt Fluchtkorridore für ukrainische Städte zu

Aus umkämpften Städten in der Ukraine sind in den vergangenen zwei Tagen fast 100.000 Menschen evakuiert worden. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache mit. Das russische Verteidigungsministerium hat für diesen Freitag eine Feuerpause angekündigt. Demnach sollen Fluchtkorridore für die Evakuierung von Zivilisten aus fünf Städten geöffnet werden. Den russischen Nachrichtenagenturen RIA und Interfax zufolge gilt dies ab 10.00 Uhr Ortszeit für Kiew, Sumy, Charkiw, Mariupol und Tschernihiw.
 

Moskau fordert Biowaffen-Debatte im Sicherheitsrat

Der UN-Sicherheitsrat soll sich nach dem Willen Russlands an diesem Freitag mit angeblich von den USA in der Ukraine hergestellten Biowaffen beschäftigen. Das schrieb der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski auf Twitter. Hintergrund ist Russlands Vorwurf, die USA ließen in Spezial-Laboren in der Ukraine biologische Waffen entwickeln. Die Vereinigten Staaten erklärten dagegen, Russland wolle nur einen Vorwand haben, um selbst Massenvernichtungswaffen im Ukraine-Krieg einzusetzen.
 

US-Haushalt mit Ukrainehilfen verabschiedet

Nach dem US-Repräsentantenhaus hat auch der Senat einen 1,5 Billionen Dollar schweren Bundeshaushalt verabschiedet. Dieser sieht 13,6 Milliarden Dollar an Hilfen für die Ukraine vor. Die Gelder sollen es der ukrainischen Regierung unter anderem ermöglichen, ihre Strom- und Internetleitungen gegen russische Angriffe zu schützen. Außerdem soll Kiew weitere Waffen und Munition erhalten. An diesem Freitag wäre die Finanzierung der US-Behörden ausgelaufen. Ohne eine Einigung hätte ein sogenannter Shutdown, also ein Stillstand in der Verwaltung, gedroht.
 

USA werfen Nordkorea verbotene Waffentests vor

Nordkorea hat nach US-Angaben in den vergangenen Wochen Vorversuche mit einem neuen Waffensystem durchgeführt. Bei den Tests am 26. Februar und 4. März sei es um ein "relativ neues Interkontinentalraketen-System" gegangen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Ziel sei es vermutlich gewesen, "Elemente dieses neuen Systems zu testen", bevor Nordkorea einen Start mit voller Reichweite vollziehe. Die US-Regierung werde nach dieser "schweren Eskalation" durch Pjöngjang an diesem Freitag weitere Sanktionen gegen das kommunistische Land verhängen.
 

Guatemalas Präsident blockiert Abtreibungsgesetz

Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei hat sich geweigert, ein Gesetz zu unterschreiben, das die gleichgeschlechtliche Ehe verbietet und das Strafmaß für Abtreibungen verschärft. Die Vorlage verstoße gegen die Verfassung und internationale Abkommen, erklärte der konservative Politiker überraschend. Er werde daher sein Veto einlegen. Das Parlament des mittelamerikanischen Landes hatte das Gesetz mit großer Mehrheit verabschiedet. Darin wird die Höchststrafe nach einer Abtreibung für die betroffene Frau von drei auf zehn Jahre Haft heraufgesetzt.
 

IS-Terrormiliz benennt neuen Anführer

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat erstmals den Tod ihres Anführers Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi bestätigt. Zu dessen Nachfolger sei Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraischi ernannt worden, heißt es in einer vorab aufgezeichneten Rede, die am Donnerstag verbreitet wurde. Nähere Angaben zum neuen IS-Chef wurden zunächst nicht bekannt. Nach US-Angaben hatte der bisherige Anführer Anfang Februar bei einem Einsatz von US-Spezialeinheiten in Nordsyrien sich und Mitglieder seiner Familie in die Luft gesprengt. Er führte den IS seit 2019 an.