Langsam gesprochene Nachrichten

11.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Macron und Le Pen gehen in Stichwahl

Im Rennen um die Präsidentschaft in Frankreich entscheiden die Wähler in zwei Wochen zwischen Amtsinhaber Emmanuel Macron und der rechtspopulistischen Kandidatin Marine Le Pen. Der amtierende Staatschef und seine Herausforderin vom Rassemblement National werden sich in zwei Wochen in einer Stichwahl gegenüberstehen. Nach Auszählung der meisten Stimmen des ersten Wahlgangs von diesem Sonntag kommt Macron auf mehr als 27 Prozent der Stimmen und Le Pen auf gut 23 Prozent.
 

Selenskyj sieht neue deutsche Ukraine-Politik

Nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Deutschland gelobt. In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj, er stelle mit Freude fest, dass sich die Position der Bundesregierung in letzter Zeit zugunsten der Ukraine verändert habe. Er halte dies für absolut logisch, denn die Mehrheit der Deutschen unterstütze diese Politik. Dafür sei er den Bundesbürgern dankbar, so Selenskyj. Mit Kanzler Scholz habe er darüber gesprochen, wie man Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen und Sanktionen gegen Russland verschärfen könne.
 

Weltbank korrigiert Ukraine-Prognose deutlich nach unten

Infolge des russischen Angriffskriegs wird sich die Wirtschaftsleistung der Ukraine in diesem Jahr nach Schätzung der Weltbank fast halbieren. Die Ökonomen sagen voraus, dass das ukrainische Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um rund 45 Prozent einbrechen werde - nachdem sie vor einem Monat noch von einem Minus zwischen zehn und 35 Prozent ausgegangen waren. Die Wirtschaft des mit internationalen Sanktionen belegten Russland werde um gut elf Prozent schrumpfen, so die Weltbank-Experten.
 

Forderung nach juristischen Schritten gegen Putin

Die ehemalige UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte hat ihren Vorschlag bekräftigt, einen internationalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten auszustellen. Wladimir Putin könne zwar erst vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden, wenn er nicht mehr im Amt sei, doch die Justiz habe Geduld. Nun sei es wichtig, Beweise für Kriegsverbrechen in der Ukraine zu sammeln, sagte Del Ponte. Die Schweizerin war Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien und des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda.
 

Lambrecht besucht Westafrika

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei einem Besuch im Niger Deutschlands fortwährende Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. Es liege in der europäischen und deutschen Verantwortung, in der Sahelzone weiter präsent zu sein, sagte die SPD-Politikerin. In dem Gebiet in Westafrika sind zahlreiche Terrorgruppen aktiv. Zuvor hatte Lambrecht Mali besucht und dort Zweifel am Bundeswehreinsatz in dem Krisenstaat geäußert. Deutschland ist in Mali mit bis zu 1700 Soldaten an Missionen der EU und der Vereinten Nationen beteiligt. Beide Mandate sind bis Ende Mai befristet.
 

Referendum in Mexiko ohne Auswirkungen

Die Mexikaner haben in einer Volksabstimmung über eine mögliche Amtsenthebung von Präsidenten Andrés Manuel López Obrador entschieden. Nach einer ersten Hochrechnung der Wahlbehörde zeichnete sich ein deutlicher Sieg des populistischen Staats- und Regierungschefs bei dem von ihm selbst vorangetriebenen Referendum ab. Die Wahlbeteiligung war allerdings offenbar deutlich geringer als die für eine Volksabstimmung nötigen 40 Prozent aller registrierten Wahlberechtigten. Das Ergebnis wäre damit nicht bindend. Die Gegner des Präsidenten sprachen von einem politischen Manöver, mit dem López Obrador seine Position zur Mitte seiner Amtszeit stärken wolle.