Langsam gesprochene Nachrichten

11.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Präsidenten-Vertrauter nennt hohe Gefallenenzahl

Etwa 10.000 ukrainische Soldaten sind nach Angaben aus Kiew seit der russischen Invasion im Februar getötet worden. Die Zahl fiel in einem der regelmäßigen Internet-Videointerviews des Präsidenten-Vertrauten Olexij Arestowytsch mit dem russischen Oppositionellen Mark Feygin. Auch Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte diese Woche bestätigt, dass aktuell täglich bis zu 100 ukrainische Soldaten getötet würden. Weder von der Ukraine noch von Russland gab es bisher erschöpfende Angaben zu den Verlusten in dem am 24. Februar begonnenen Krieg.
 

Londoner High Court erlaubt Abschiebungen

Die britische Justiz hat die äußerst umstrittenen Abschiebeflüge für illegal eingereiste Asylsuchende nach Ruanda gebilligt. Der High Court in London lehnte es ab, eine einstweilige Verfügung zu erlassen und damit den ersten für Dienstag geplanten Flug mit rund 30 Migranten in das ostafrikanische Land zu stoppen. Die Regierung von Premierminister Boris Johnson hatte im April ihren umstrittenen Plan vorgestellt, auf Grundlage eines Abkommens zwischen London und Kigali Migranten jedweder Herkunft nach Ruanda zu bringen. Auf diese Weise sollen Menschen davon abgeschreckt werden, auf illegalen Wegen nach Großbritannien einzureisen.
 

Biden fordert Schutz der US-Demokratie 

Fast anderthalb Jahre nach dem Sturm auf das Kapitol sieht US-Präsident Joe Biden die Demokratie in den Vereinigten Staaten weiter in Gefahr. Dieselben Kräfte, die die Ausschreitungen in Washington ausgelöst hätten, seien "noch heute am Werk". Biden forderte seine Landsleute daher auf, die Demokratie der USA zu schützen. Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in der US-Hauptstadt erstürmt. Sie wollten damit eine Bestätigung von Bidens Wahlsieg verhindern. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. Kritiker werfen Trump vor, für die Ereignisse verantwortlich zu sein.
 

OAS-Mitglieder vereinbaren engere Zusammenarbeit

Zum Abschluss des Amerika-Gipfels in Los Angeles haben 20 der 21 vertretenen Länder eine Erklärung zur Migration verabschiedet. Angesichts der großen Migrationsbewegungen zwischen Süd-, Mittel- und Nordamerika sowie der Karibik wollen die Staaten enger zusammenarbeiten. Ziel der gemeinsamen Erklärung ist es, die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zu verbessern, legale Arbeitsmigration zu erleichtern und den Kampf gegen Schlepperbanden zu verstärken. Die Ausladung der autoritär geführten Länder Kuba, Venezuela und Nicaragua durch die USA hatte das Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) überschattet.
 

Gefängnisstrafe für Ex-Übergangspräsidentin

Im Zusammenhang mit einem angeblichen Staatsstreich ist Boliviens ehemalige Übergangspräsidentin Jeanine Áñez zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Wie das Gericht entschied, muss die 54-Jährige wegen "Pflichtverletzungen" und verfassungswidriger Beschlüsse ins Gefängnis. Áñez weist die Vorwürfe gegen sie als politisch motiviert zurück. Die konservative Politikerin hatte vor zweieinhalb Jahren das höchste Staatsamt übernommen nachdem ihr linksgerichteter Vorgänger Evo Morales aufgrund von Massenprotesten in Bolivien zwischenzeitlich ins Exil gegangen war.
 

ILO schärft Arbeitnehmerrechte

Gesundheit und Sicherheit im Job sind von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu einem weltweiten Grundrecht von Arbeitnehmern erklärt worden. Die in Genf gefällte Grundsatzentscheidung bedeutet nach Angaben der UN-Organisation, dass alle 187 Mitgliedsstaaten sich dazu verpflichten, Sicherheit und Gesundheit auf der Arbeit "zu respektieren und zu fördern". Zu den bereits zuvor von der ILO verabschiedeten Grundrechten zählen unter anderem das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit sowie von Diskriminierung am Arbeitsplatz.