Langsam gesprochene Nachrichten

11.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Kein Gas durch Nord Stream 1 - Wartungsarbeiten beginnen

Für voraussichtlich zehn Tage wird die zuletzt wichtigste Erdgasverbindung von Russland nach Deutschland abgeschaltet. An diesem Montag soll der Gasfluss durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wegen der jährlichen Wartungsarbeiten eingestellt und laut Betreibergesellschaft am frühen Morgen des 21. Juli wieder geöffnet werden. Die große Sorge in der Bundesregierung und bei der Bundesnetzagentur ist jedoch, dass Russland nach Abschluss der Arbeiten den Gashahn nicht wieder aufdrehen könnte.
 

Ukraine hofft auf militärische Erfolge im Süden des Landes

Die ukrainische Regierung hat Zivilisten im besetzten Süden des Landes wegen bevorstehender Gegenoffensiven zur Flucht aufgerufen. Einwohner der Gebiete Cherson und Saporischschja sollten dringend ihre Häuser verlassen – notfalls auch in Richtung der 2014 von Russland annektieren Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Das sei notwendig, damit die Menschen im Zuge geplanter Rückeroberungs-Versuche nicht gefährdet würden. Insbesondere die Küstengebiete seien für die ukrainische Wirtschaft von großer Bedeutung.
 

Massenproteste in Sri Lanka zwingen politische Führung zum Rückzug

Nach monatelangen Protesten der Bevölkerung beugt sich die Führung Sri Lankas dem Druck der Straße. Präsident Gotabaya Rajapaksa und Premier Ranil Wickremesinghe kündigten ihren Rücktritt an. Der Staatschef werde sein Amt am 13. Juli räumen, teilte der Parlamentspräsident des südasiatischen Landes mit. Demonstranten hatten am Samstag den Präsidentenpalast sowie das Präsidialamt gestürmt und die Residenz des Premierministers in Brand gesteckt. Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern erlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1948.
 

Japan setzt in unsicheren Zeiten auf politische Stabilität

Japans Wähler haben der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Ministerpräsident Fumio Kishida einen haushohen Sieg beschert. Die LDP sicherte sich bei der Oberhauswahl auch ohne ihren Koalitionspartner Komeito die Mehrheit, wie japanische Medien berichten. Demnach kommt die Partei zwei Tage nach dem Attentat auf den früheren Partei- und Regierungschef Shinzo Abe auf 63 der 125 zur Wahl stehenden Sitze - und erhielt damit noch mehr Stimmen als vor dem Attentat ohnehin erwartet worden war.
 

Bewerber-Liste für Johnson-Nachfolge wird immer länger

Nach dem angekündigten Rückzug des britischen Premierministers Boris Johnson haben sich inzwischen elf konservative Politiker auf die Nachfolge beworben. Am Sonntag kündigten Außenministerin Liz Truss, Handelsministerin Penny Mordaunt und der Tory-Abgeordnete Rehman Chishti ihre Kandidatur an. Am Samstag hatten mit dem zurückgetretenen Gesundheitsminister Sajid Javid, Finanzminister Nadhim Zahawi sowie dem ehemaligen Gesundheits- und Außenminister Jeremy Hunt drei politische Schwergewichte ihre Kandidatur erklärt. Truss zählt wie der am Dienstag zurückgetretene Finanzminister Rishi Sunak zum engeren Favoritenkreis.
 

Unklarheit und Sorge nach Auslaufen von Syrien-Hilfsmechanismus

In Syrien ist der letzte von den Vereinten Nationen garantierte Mechanismus für humanitäre Hilfslieferungen ausgelaufen. Bei der Sitzung am Freitag hatte Russland ein Veto gegen den Plan eingelegt, der die Fortsetzung der Hilfen in das Bürgerkriegsland um ein weiteres Jahr vorsah. Moskau stört sich daran, dass die Hilfsgüter über einen Übergang an der Grenze zur Türkei in nordwestliche Teile des Landes gebracht werden, die nicht von Machthaber Assad kontrolliert werden. Ohne den Übergang könnten UN-Lieferungen nur noch über die Regierung in Damaskus nach Syrien gelangen. Hilfsorganisationen warnten vor einer Hungerkrise in Syrien.
 

UN-Bericht: Weltbevölkerung wächst immer langsamer

Die Zahl der Menschen auf der Erde wächst einem neuen UN-Bericht zufolge immer langsamer. Im Jahr 2020 sei die Wachstumsrate der Weltbevölkerung erstmals seit 1950 auf unter ein Prozent pro Jahr gesunken, teilten die Vereinten Nationen mit. Für John Wilmoth, Direktor der UN-Bevölkerungsabteilung, stecken in dieser globalen Entwicklung - trotz aller regionalen Unterschiede - viele Chancen vor allem für Entwicklungsländer. Dies gelte neben der Bekämpfung von Armut und Hunger vor allem für das Thema Bildung: Weniger Nachwuchs erhöhe die Aufmerksamkeit pro Kind.