11.07.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
NATO-Gipfel beginnt in Vilnius
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine steht im Mittelpunkt eines zweitägigen NATO-Gipfels, der an diesem Dienstag in der litauischen Hauptstadt Vilnius beginnt. Im Zentrum des Treffens steht die Frage, wie die Ukraine weiter an die transatlantische Allianz herangeführt werden kann. Am Ende dieses Prozesses soll der Beitritt des Landes zu dem Militärbündnis stehen. Dass die Ukraine zu Kriegszeiten Mitglied werden könnte, schließt die Allianz aus. Bereits vor dem Gipfeltreffen haben sich die NATO-Mitglieder Berichten zufolge auf neue Pläne für die Abwehr von möglichen russischen Angriffen auf das Bündnisgebiet verständigt.
Türkei beendet Blockade gegen Schwedens NATO-Beitritt
Nach monatelangem Widerstand macht der türkische Präsident den Weg für Schwedens NATO-Beitritt frei. Recep Tayyip Erdogan habe bei einem Treffen mit Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson zugestimmt, das Beitrittsprotokoll so bald wie möglich dem Parlament vorzulegen, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der am Vorabend des NATO-Gipfels in Litauen nochmals vermittelt hatte. Die Türkei hatte ihre Blockade damit begründet, dass das skandinavische Land nicht ausreichend gegen Terrororganisationen vorgehe. Die Erleichterung über das türkische Einlenken ist bei den NATO-Partnern groß.
Protesttag gegen Justizreform in Israel
In Israel hat ein landesweiter Protesttag gegen den von der Regierung geplanten Umbau der Justiz begonnen. Demonstranten blockierten am frühen Morgen nach Medienberichten vorübergehend landesweit mehrere Straßen. Tagsüber sind laut Organisatoren weitere Kundgebungen geplant. Israels Parlament hatte in der Nacht einen Gesetzentwurf der umstrittenen Justizreform in erster Lesung gebilligt. Er sieht vor, dass es dem Höchsten Gericht künftig nicht mehr möglich sein soll, eine Entscheidung der Regierung als „unangemessen“ zu bewerten.
Seenotretter bergen vor den Kanaren mehr als 80 Migranten
Spanische Seenotretter haben bei ihrer Suche nach drei vermissten Booten mit Geflüchteten aus Afrika südlich der spanischen Inselgruppe der Kanaren 86 Menschen in Sicherheit gebracht. Es ist unklar, ob das Boot, mit dem sie unterwegs waren, zu den seit Tagen Gesuchten gehört. Die spanische Hilfsorganisation „Caminando Fronteras“ hatte berichtet, in den letzten beiden Juniwochen seien zwei Boote mit je etwa 60 Menschen und eines mit 200 Menschen an Bord von Senegal aus Richtung Kanarische Inseln gestartet. Die Organisation stehe mit Angehörigen der Vermissten in Kontakt, die keine Nachricht von den Menschen auf den Booten hätten.
Süden der USA bereitet sich auf starke Hitzewelle vor
Mehr als 50 Millionen Menschen im Süden der USA steht in den kommenden Tagen eine Hitzewelle mit äußerst hohen Temperaturen bevor - von Kalifornien im Südwesten über Texas bis nach Florida im Südosten. Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes hat sich über den südwestlichen Bundesstaaten ein sogenannter Hitzedom gebildet, weshalb in Teilen von Kalifornien, Arizona, Nevada und New Mexico das Thermometer auf über 37 Grad Celsius steigen wird. Für den Süden und das Zentrum von Kalifornien warnte der Wetterdienst vor extremer Hitze mit Temperaturen von bis zu 44 Grad.
Forscher zählen Zehntausende Hitzetote im vergangenen Sommer in Europa
Mehr als 60.000 hitzebezogene Todesfälle hat es laut einer neuen Berechnung im Sommer 2022 in Europa gegeben, dem bisher heißesten Sommer auf dem Kontinent seit Beginn der Aufzeichnungen. Insbesondere Frauen im Alter von mehr als 80 Jahren zählten demnach zu den Opfern. Deutschland hatte mit 8173 Toten die drittmeisten Hitzeopfer zu beklagen, nach Italien mit 18.010 Toten und Spanien mit 11.324 Hitzetoten, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin „Nature Medicine“ berichtet. Für die Studie wurden Daten aus 35 Ländern ausgewertet. Europa ist der Kontinent mit dem stärksten Temperaturanstieg infolge des globalen Klimawandels.