11.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Außenministerin Baerbock im Nahen Osten
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat an die arabischen Golfstaaten appelliert, gemeinsam mit dem Westen an einer Friedenslösung für die Menschen in Israel und den Palästinensergebieten zu arbeiten. Alle Menschen hätten ein Interesse an Frieden und daran, in Würde zu leben, sagte die Grünen-Politikerin nach einem Gespräch mit dem Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Abdullah bin Zayed Al Nahyan, in Abu Dhabi. Baerbock setzt an diesem Samstag ihre Nahostreise fort. Dabei sind Gespräche geplant mit dem Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdurrahman Al Thani, und dem saudi-arabischen Chefdiplomaten Prinz Faisal bin Farhan. Danach reist sie nach Israel und ins Westjordanland weiter.
Kreml verteidigt Begnadigung von Straftätern
Die russische Führung hat die viel kritisierte Praxis verteidigt, verurteilte Straftäter für den Kriegsdienst aus der Haft zu entlassen. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, neben dem klassischen Begnadigungsverfahren gebe es noch die Möglichkeit, dass Häftlinge "ihre Schuld mit Blut" beglichen. Die Verurteilten, unter ihnen auch Schwerverbrecher, büßten für ihr Verbrechen "mit Blut auf dem Schlachtfeld", so Peskow in Moskau. Hintergrund ist die kürzlich bekanntgewordene Begnadigung eines verurteilten Mörders durch Präsident Wladimir Putin, weil er sich zum Kämpfen in der Ukraine bereit erklärt hatte. Der Fall sorgte in russischen Medien und sozialen Netzwerken für heftige Diskussionen.
Polens Oppositionsbündnis ist bereit zu regieren
Knapp vier Wochen nach der Parlamentswahl in Polen hat das Bündnis von drei bisherigen Oppositionsparteien am Freitag die Bildung einer gemeinsamen Regierung vereinbart. Bei der Wahl am 15. Oktober hatte die liberalkonservative Bürgerkoalition (KO) unter Führung des ehemaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk eine deutliche Mehrheit errungen. Das Bündnis hat bisher allerdings noch keinen Auftrag zur Regierungsbildung von Präsident Andrzej Duda erhalten. Dieser Auftrag ging zunächst an den bisherigen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki von der nationalkonservativen PiS, die aus der Wahl als stärkste Kraft hervorgegangen war.
Kämpfe im Sudan eskalieren
Das UN-Flüchtlingshilfswerk ist besorgt wegen eskalierender Kämpfe in der sudanesischen Region West-Darfur. Berichten zufolge seien in wenigen Tagen mehr als 800 Menschen von bewaffneten Gruppen getötet worden, teilte die Organisation mit. Zudem seien allein vergangene Woche mehr als 8000 Menschen in den benachbarten Tschad geflohen. Im Sudan kämpfen seit Mitte April die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces gegen die Streitkräfte des Landes am Horn Afrikas. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, warnte, vor 20 Jahren sei die Welt schockiert über die Menschenrechtsverletzungen in Darfur gewesen. Er befürchte, dass sich erneut eine ähnliche Dynamik entwickeln könnte.
Eindringen in Sicherheitsbereich von Flughäfen soll Straftat werden
Die Bundesregierung will deutsche Flughäfen sicherer machen und das Eindringen in den Sicherheitsbereich künftig als Straftat verfolgen. Wer vorsätzlich auf das Gelände eines Flughafens vordringe, gefährde die Sicherheit von Menschen und richte einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden an, sagte Verkehrsminister Volker Wissing den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies müsse künftig zumindest mit einer empfindlichen Geldstrafe geahndet werden. Wissing kann sich aber auch eine Freiheitsstrafe vorstellen. Er habe die zuständige Innenministerin Nancy Faeser aufgefordert, einen Vorschlag für eine entsprechende Änderung des Luftsicherheitsgesetzes zu machen, so der FDP-Politiker weiter.
Island ruft nach Erdbebenserie den Notstand aus
Nach einer Serie von Erdbeben im Südwesten Islands haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Sie befürchten, dass es weitere und noch stärkere Beben geben und die Serie zu einem Vulkanausbruch führen könnte. Laut der isländischen Wetterbehörde könnte sich ein Ausbruch "in einigen Tagen" ereignen. Bereits am Donnerstag war als Vorsichtsmaßnahme die Touristenattraktion Blaue Lagune auf der Reykjanes-Halbinsel geschlossen worden. Am Freitag wurden dann zwischen Mitternacht und Mittag etwa 800 Erdstöße auf der Halbinsel mit einer Maximalstärke von 5,2 gemessen. Zudem waren zwei stärkere Beben in der rund 40 Kilometer entfernten Hauptstadt Reykjavik zu spüren.