12.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA und Japan vertiefen Militärzusammenarbeit
Die Vereinigten Staaten wollen ihre militärische Schlagkraft in Japan erhöhen. Es gehe darum, die Abschreckung in der Region zu stärken, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington bei einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken und den japanischen Amtskollegen Yasukazu Hamada und Yoshimasa Hayashi. Mit Blick auf wachsende Machtansprüche Chinas soll auf der südlichen Insel Okinawa eine Art schnelle Eingreiftruppe entstehen. Ein Artillerieregiment werde durch eine Einheit ersetzt, die "tödlicher, beweglicher und leistungsfähiger" sei, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Medien: Weitere Geheimdokumente in Biden-Büro
Kurz nach Bekanntwerden eines Fundes von Geheimdokumenten in einem ehemaligen Büro des US-Präsidenten sind laut Medien in einem anderen Büro Joe Bidens erneut Papiere aufgetaucht. Das meldet der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Inhalt, Fundort und Zeitpunkt blieben offen. Dem Sender NBC zufolge handelt es sich erneut um Geheimunterlagen. Am Montag war öffentlich geworden, dass Biden geheime Unterlagen aus seiner Zeit als US-Vize unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama in privaten Büroräumen im Penn Biden Center in Washington aufbewahrt hatte.
Russland und die Ukraine vereinbaren Gefangenenaustausch
Die Menschenrechtsbeauftragte Russlands, Tatjana Moskalkowa, und ihr ukrainischer Kollege Dmytro Lubinez haben sich bei Verhandlungen in der Türkei auf einen Gefangenenaustausch geeinigt. Demnach sollen beide Seiten jeweils mehr als 40 Soldaten ausliefern. Die Gespräche sollen an diesem Donnerstag fortgesetzt werden. Es wird erwartet, dass Moskalkowa und Lubinez dann offiziell die Gefangenenlisten austauschen. Nach türkischen Angaben fordern beide auch die Einrichtung eines humanitären Korridors unter der Schirmherrschaft von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Baerbock will Äthiopien "enge Partnerschaft" anbieten
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre französische Kollegin Catherine Colonna reisen an diesem Donnerstag zu einem gemeinsamen Besuch nach Äthiopien. Vor ihrem Abflug erklärte Baerbock, sie wolle Gespräche über den Friedensprozess in dem ostafrikanischen Land führen. Es sei wichtig, dass Europa Gesicht zeige und eine enge Partnerschaft anbiete. Zum Auftakt sind Treffen mit Präsidentin Sahle-Work Zewde und Ministerpräsident Abiy Ahmed geplant. In Äthiopien war im November ein zweijähriger Konflikt in der nördlichen Region Tigray durch einen Waffenstillstand beendet worden.
Care veröffentlicht Liste medial vernachlässigter Krisen
Die zehn größten medial vernachlässigten Krisen liegen laut einer Erhebung der Hilfsorganisation Care alle in Afrika. Demnach wurde über die schlimmste Dürre seit 40 Jahren in Angola im vergangenen Jahr zwischen Januar und Oktober nur etwa 1800-mal in Online-Medien berichtet. Zum Vergleich: Über die Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking erschienen 285.000 Artikel. Andere Krisenländer auf der Liste sind die Zentralafrikanische Republik, Burundi, Simbabwe und Sambia. Care veröffentlicht das jährliche Ranking seit 2016. Es wurden knapp sechs Millionen Artikel aus fünf Sprachräumen über 47 Krisen weltweit ausgewertet.
Störungen im US-Flugverkehr offenbar durch Computerpanne ausgelöst
Die massive Störung im US-Flugverkehr ist nach ersten Erkenntnissen der Luftfahrtbehörde FAA offenbar auf eine fehlerhafte Datenbankdatei zurückzuführen. Hinweise auf einen Hackerangriff gebe es nicht, teilte die FAA mit. Die Untersuchungen liefen aber noch. Die fehlerhafte Datei habe nicht nur das Hauptsystem betroffen, sondern auch das Backupsystem, sagten mit den Untersuchungen vertraute Personen. Wegen der 90-minütigen Störung waren in den USA 9600 Flüge verspätet, mehr als 1300 wurden gestrichen. Die Auswirkungen auf Langstreckenflüge zwischen den USA und Europa waren gering.
Rock-Gitarrist Jeff Beck gestorben
Der britische Rock-Gitarrist Jeff Beck ist tot. Der Musiker starb nach Angaben seiner Familie im Alter von 78 Jahren an einer bakteriellen Meningitis. Der achtfache Grammy-Gewinner spielte seit den 1960er-Jahren mit Musikgrößen wie Jimmy Page, Rod Steward, Mick Jagger und Stevie Wonder zusammen. Er galt als einer der einflussreichsten E-Gitarristen überhaupt. Noch im vergangenen Jahr veröffentlichte er zusammen mit Hollywood-Star Johnny Depp ein Album mit neuen Versionen von Hits der Beach Boys, von Marvin Gaye und Velvet Underground.