Langsam gesprochene Nachrichten

12.01.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

USA und Großbritannien bombardieren Huthi-Stellungen im Jemen

Die USA und Großbritannien haben als Reaktion auf die Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer mit Hilfe weiterer Verbündeter militärische Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. US-Präsident Joe Biden erklärte in Washington, die erfolgreichen Angriffe hätten eine Reihe von Huthi-Zielen getroffen. Die Angriffe fanden aus der Luft und von See aus statt. Die Huthi-Rebellen haben seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober zahlreiche Drohnen- und Raketenangriffe auf Schiffe im Roten Meer ausgeführt. Die Huthis, die weite Teile des Jemens kontrollieren, sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“.
 

Anhörung zu Völkermord-Klage gegen Israel

Israel muss sich erstmals vor dem Internationalen Gerichtshof einer Klage wegen des Vorwurfs des Völkermords stellen. Vor dem höchsten UN-Gericht in Den Haag begann eine Anhörung zu der Klage, in der Südafrika Israel im Gaza-Krieg „systematisch Taten von Völkermord“ gegen die Palästinenser vorwirft. Südafrika fordert von den Richtern unter anderem, das Ende der militärischen Handlungen Israels anzuordnen. Dessen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Vorwürfe zurück. Sein Land kämpfe gegen die Hamas-Terroristen, nicht gegen die palästinensische Bevölkerung - und dies in voller Übereinstimmung mit dem internationalen Recht, sagte Netanjahu in Tel Aviv. An diesem Freitag wird Israel seine Position vor dem Gerichtshof darlegen.
 

Selenskyj strikt gegen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen möglichen Waffenstillstand im Abwehrkampf seines Landes gegen Russland strikt abgelehnt. Von einer Feuerpause würde nur Moskau profitieren, sagte Selenskyj nach einem Treffen mit seinem estnischen Amtskollegen Alar Karis in der Hauptstadt Tallinn. Sie würde weder zu einem endgültigen Kriegsende noch zu einem Dialog mit Russland führen. Vielmehr gebe ein Waffenstillstand Moskau nur die Chance, sich militärisch neu zu formieren. Selenskyj warb zugleich erneut für eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Dies wäre die beste Sicherheitsgarantie für Kiew, aber auch für die baltischen Staaten.
 

Baerbock kritisiert China bei Besuch auf den Philippinen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat China angesichts seines aggressiven Vorgehens im Südchinesischen Meer kritisiert und zur Einhaltung internationalen Rechts aufgefordert. Riskante Manöver der chinesischen Küstenwache stellten die völkerrechtlich verbriefte Freiheit der Seewege in Frage, sagte Baerbock bei einem Besuch auf den Philippinen. In diesem Zusammenhang wies sie darauf hin, dass ein Drittel des globalen Seehandels durch das Südchinesische Meer fließe. Die Grünen-Politikerin traf in der Hauptstadt Manila unter anderen ihren philippinischen Amtskollegen Enrique Manalo wie auch Präsident Ferdinand Marcos Junior.
 

Großdemonstration gegen neue polnische Regierung

Mindestens 35.000 Menschen haben in Polens Hauptstadt Warschau gegen die neue Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk demonstriert. Die Anhänger der im Oktober abgewählten nationalkonservativen Partei PiS versammelten sich unter dem Motto „Protest der freien Polen“ vor dem Parlamentsgebäude. In einer Rede vor den Demonstranten erklärte der PiS-Vorsitzende Jaroslaw Kaczynski, das pro-europäische Kabinett von Tusk sei keine polnische Regierung, sondern handele ausschließlich im Auftrag Deutschlands. Nach Angaben der Oppositionspartei nahmen zwischen 100.000 und 300.000 Menschen an der Kundgebung teil.
 

Inflationsrate in Argentinien steigt auf über 200 Prozent

Die jährliche Inflationsrate in Argentinien ist auf 211,4 Prozent gestiegen. Allein im Dezember legten die Preise um 25,5 Prozent zu. Das teilte die nationale Statistikbehörde Indec in Buenos Aires mit. Vor allem die Kosten für Gesundheit, Transport und Lebensmittel zogen kräftig an. Damit ging das Jahr 2023 mit der höchsten Teuerungsrate seit der Hyperinflation von 1990 zu Ende. Die Inflationsrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas ist eine der höchsten der Welt. Der neue ultraliberale Präsident Javier Milei will Argentinien mit einem radikalen Sparprogramm wieder auf Kurs bringen.