12.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Westen schätzt Ukraine-Krise als "sehr, sehr ernst" ein
Die USA halten einen Angriff Russlands auf die Ukraine für jederzeit möglich. Präsident Joe Biden und die westlichen Verbündeten haben die Lage bei einer Telefonschalte beraten. Dabei betonten die Beteiligten noch einmal ihre Entschlossenheit, mit schnellen und tiefgreifenden Sanktionen auf eine mögliche russische Invasion in der Ukraine zu reagieren. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es anschließend, die Lage werde von den Teilnehmern aus Europäischer Union und NATO als "sehr, sehr ernst" eingeschätzt. Alle diplomatischen Bemühungen zielten darauf ab, Moskau zur De-Eskalation zu bewegen.
Johnson muss Polizeifragen im Partygate-Skandal beantworten
Die Ermittlungen der Londoner Polizei zur Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street haben den britischen Premierminister Boris Johnson erreicht. Er muss einen Fragebogen der Metropolitan Police beantworten. Die Polizei hatte angekündigt, Fragen zu den umstrittenen Veranstaltungen an etwa 50 Menschen zu schicken, die mutmaßlich an den zwölf in Frage stehenden Events im Regierungssitz teilgenommen haben. Damals galten strenge Corona-Regeln in England, darunter auch Kontaktbeschränkungen und Feierverbote. Den Teilnehmern drohen Geldstrafen.
Richter ordnet Ende der Blockade von US-Grenzbrücke an
Der Streit um die Trucker-Proteste in Kanada gegen Corona-Maßnahmen beschäftigt jetzt die Justiz. Ein Richter erließ eine einstweilige Verfügung, mit der die Demonstranten aufgefordert wurden, das Gebiet auf der kanadischen Seite der Ambassador Bridge zwischen der Stadt Windsor und der US-Industriemetropole Detroit in den nächsten Stunden zu verlassen. Die seit fünf Tagen andauernde Blockade hat den Warenverkehr zwischen den beiden nordamerikanischen Staaten empfindlich getroffen. Mehr als 8000 Lastwagen transportieren für gewöhnlich pro Tag Waren im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar über die Brücke.
Taliban lassen zwei ausländische Reporter frei
Die Taliban haben zwei in Kabul festgenommene ausländische Journalisten freigelassen. Das berichtet die UN-Unterorganisation UNHCR, in deren Auftrag die beiden Reporter unterwegs waren. Die islamistischen Machthaber hatten ihnen vorgeworfen, nicht über die notwendigen Dokumente für eine journalistische Arbeit in Afghanistan zu verfügen. Auch mehrere Afghanen, die die Journalisten begleiteten, wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im August die Meinungs- und Pressefreiheit zunehmend eingeschränkt. Immer wieder nehmen sie auch Journalisten fest.
Abholzungen im Amazonas auf Rekordhoch
Im Amazonas sind im Januar 2022 so viele Bäume gefällt worden wie nie zuvor. Im Vergleich zum Januar 2021 habe sich die Abholzung im größten Urwald der Welt auf 430 Quadratkilometer mehr als verfünffacht, das zeigen Daten der brasilianischen Weltraumforschungsagentur Inpe. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hatte sich im vergangenen Jahr unter dem Druck der USA und Europas verpflichtet, illegale Abholzungen bis 2028 zu beenden. Wissenschaftler werfen der Regierung vor, illegale Rodungen zu dulden.
Telegram sperrt 64 Kanäle
Als Reaktion auf Druck von der Bundesregierung hat der Kommunikationsdienst Telegram einem Zeitungsbericht zufolge 64 Kanäle gesperrt. Dazu zähle auch der des rechtsradikalen Verschwörungserzählers Attila Hildmann, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Schließung sei auf Druck des Innenministeriums und des Bundeskriminalamts (BKA) zurückzuführen. Das Innenministerium fordert seit Längerem, dass Hass und Hetze bei Telegram geächtet und entfernt werden. Bislang kam das Unternehmen der gesetzlichen Verpflichtung zum Löschen jedoch nicht nach.