12.05.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Umstrittene Abschiebepraxis in den USA beendet
In den Vereinigten Staaten ist eine Abschieberegelung ausgelaufen, die unter Verweis auf die Corona-Pandemie besonders schnelle Zurückweisungen von Migranten und Asylsuchenden erlaubte. Die als "Title 42" bekannte Regelung endete um Mitternacht Washingtoner Zeit. Die US-Behörden hatten sich bereits in den vergangenen Wochen auf einen möglichen Ansturm von Migranten aus Süd- und Mittelamerika an der Grenze zu Mexiko vorbereitet. Dort werde die Lage "für eine Weile chaotisch" sein, räumte US-Präsident Joe Biden ein. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas warnte vor illegalen Grenzübertritten.
Widersprüchliche Angaben zur Lage bei Bachmut
Bei den in Bachmut in der Ostukraine kämpfenden russischen Truppen läuten nach Darstellung eines Kriegskorrespondenten des Moskauer Staatsfernsehens die Alarmglocken. Angesichts ukrainischer Angriffserfolge drohe ihnen eine umfassende Einkesselung, schrieb Jewgeni Poddubny auf Telegram. Das russische Verteidigungsministerium widersprach Berichten über Durchbrüche ukrainischer Truppen. Die Gesamtlage im Gebiet des "speziellen militärischen Einsatzes" sei unter Kontrolle. Die ukrainische Militärführung machte zur aktuellen Situation keine Angaben und sprach lediglich von schweren Kämpfen bei Bachmut.
ESC-Organisatoren untersagen Selenskyj-Grußwort
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darf beim Finale des Eurovision Song Contest nicht mit einer Videobotschaft auftreten. Seine Bitte könne "bedauerlicherweise nicht akzeptiert werden", weil sie gegen die Regeln der Veranstaltung verstoße, teilte die Europäische Rundfunkunion mit. Einer der Grundpfeiler des ESC sei der unpolitische Charakter des Wettbewerbs, betonten die Organisatoren. 2022 hatte die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra den ESC gewonnen. Wegen des anhaltenden Kriegs findet das Finale jedoch nicht wie üblich im Land des Vorjahressiegers statt, ersatzweise wird es in Liverpool ausgetragen.
Schutz von Zivilisten im umkämpften Sudan vereinbart
Die sudanesischen Konfliktparteien haben eine Vereinbarung geschlossen, die humanitäre Hilfe in dem nordostafrikanischen Land ermöglichen soll. Vertreter der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz unterzeichneten in der saudi-arabischen Stadt Dschidda eine entsprechende Verpflichtungserklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung. So soll etwa die Strom- und Wasserversorgung wiederhergestellt werden. Eine an den Gesprächen beteiligte US-Vertreterin betonte, es handle sich nicht um eine Waffenruhe. Die Verhandlungen darüber dauerten weiter an.
Musk will Twitter-Chefposition in Kürze räumen
Twitter-Vorstandschef Elon Musk hat seinen baldigen Rücktritt angekündigt. Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen den Posten übernehmen, twitterte er. Einen Namen nannte Musk nicht. Der 51-Jährige will sich als Technikvorstand aber weiter um Produkte, Software und Systeme des Kurznachrichtendienstes kümmern. Der Multimilliardär hatte bereits Ende 2022 angekündigt, einen neuen CEO für Twitter zu suchen. Im Oktober hatte Musk das Unternehmen für 44 Milliarden Dollar übernommen und mit einer Kündigungswelle und zahlreichen Regeländerungen viel Kritik ausgelöst.
Bund plant Gesetz gegen KI-Überwachung im Job
In Deutschland soll es für die Überwachung, die Kontrolle oder die Auswahl von Beschäftigten durch den Einsatz künstlicher Intelligenz künftig deutlich strengere Regeln geben. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil wollten bis zum Sommer den Entwurf für ein entsprechendes Datenschutzgesetz vorlegen, erfuhr die "Süddeutsche Zeitung". Künstliche Intelligenz berge "immense Chancen", aber auch die Gefahr, dass Menschen diskriminiert oder Persönlichkeitsrechte verletzt würden, sagte Faeser. Heil ergänzte, Arbeitsschutz müsse auch in der digitalen Arbeitswelt gelten.