Langsam gesprochene Nachrichten

12.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Iran will Russland mit Drohnen versorgen

Der Iran will Russland nach Angaben der USA Drohnen für den Krieg gegen die Ukraine liefern. Der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte in Washington, man verfüge über Informationen, wonach die Führung in Teheran hunderte unbemannte Fluggeräte für Moskau bereitstellen will. Darunter seien auch welche, die Waffen transportieren könnten. Die Ukraine verwendet ihrerseits bei der Verteidigung gegen die russischen Streitkräfte unter anderem türkische Kampfdrohnen. Die USA und andere Staaten haben Kiew ebenfalls Drohnen geliefert.
 

UN-Hilfe für Syrien wird wohl bis Januar verlängert

Nach tagelangem Ringen zeichnet sich im UN-Sicherheitsrat ein Kompromiss bei der weiteren Hilfe für Syrien ab. Laut Diplomaten haben sich die 15 Ratsmitglieder darauf verständigt, das Mandat für die internationalen Lieferungen von der Türkei aus in den Nordwesten Syriens bis Januar zu verlängern. Die Vorlage entspreche einem russischen Text, der am Freitag im Rat noch gescheitert war. Die Hilfslieferungen werden über den einzigen noch offenen türkisch-syrischen Grenzposten Bab al-Hawa abgewickelt. Dies ist auch die einzige Route, über die UN-Hilfen an die Bevölkerung geliefert werden können, ohne von syrischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiete passieren zu müssen.
 

Johnson-Nachfolger soll am 5. September feststehen

Der Nachfolger des scheidenden britischen Premierministers Boris Johnson wird am 5. September bekannt gegeben. Das teilte die regierende konservative Tory-Partei in London mit. Die Partei gab Ablauf und Zeitplan für die Wahl des Vorsitzenden durch die Mitglieder bekannt. Johnson hatte am vergangenen Donnerstag nach einer parteiinternen Revolte und Massenaustritten im Regierungsapparat seinen Rücktritt als Parteivorsitzender angekündigt, was auch das Aus für sein Regierungsamt bedeutete. Bisher haben sich elf Politiker um die Nachfolge als Chef der Konservativen und damit auch als Premier in Großbritannien beworben.
 

Welthungerhilfe: Millionen Menschen am Rande des Hungertods

Der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise hat laut der Welthungerhilfe die Krise in vielen Ländern verschärft. Dürren wie aktuell am Horn von Afrika oder im vergangenen Jahr in Madagaskar zeigten die fatalen Folgen des Klimawandels, erklärte Generalsekretär Mathias Mogge im Jahresbericht 2021 der Organisation. Millionen Menschen stünden am Rande einer Hungersnot, denn die Familien hätten keinerlei Ressourcen mehr. Die gestiegenen Preise träfen diejenigen am härtesten, die ohnehin zu den Ärmsten gehörten. Auch bewaffnete Konflikte trieben immer mehr Menschen in Hunger und Not
 

Weltärztebund-Chef wirbt für zweiten Corona-Booster für Menschen ab 60

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich hinter die EU-Empfehlung gestellt, Menschen ab 60 Jahren eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung zu verabreichen. Das Virus verändere sich und der Impfschutz lasse nach, sagte Montgomery der Funke Mediengruppe. Impfen schütze nicht absolut, aber doch sehr effektiv. Zuletzt hatten die europäische Gesundheitsbehörde ECDC und die Arzneimittelbehörde EMA eine weitere Auffrischungsimpfung für Menschen ab 60 Jahren und Vorerkrankte empfohlen. In Deutschland gilt aktuell noch eine Vorgabe der Ständigen Impfkommission für Menschen ab 70 Jahren.
 

Ermordeter Ex-Regierungschef Abe in Japan beigesetzt

Vier Tage nach seiner Ermordung ist der frühere japanische Ministerpräsident Shinzo Abe beigesetzt worden. Die Trauerfeier fand in Tokios Zojoji-Tempel im privaten Kreis statt, eine öffentliche Zeremonie ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Abe war am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in der westjapanischen Stadt Nara niedergeschossen worden. Wenige Stunden später verstarb der 67-Jährige im Krankenhaus. Das Attentat, das von einem 41-jährigen Arbeitslosen verübt wurde, sorgte im In- und Ausland für Entsetzen.
 

NASA zeigt erstes Farbfoto des Teleskops "James Webb"

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat das mit Spannung erwartete erste Farbbild des "James Webb"-Weltraumteleskops veröffentlicht. Die bei einer Präsentation mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus vorgestellte Aufnahme zeigt nach NASA-Angaben das "tiefste und schärfste Infrarot-Bild des frühen Universums", das jemals aufgenommen wurde. Die Aufnahme entstand über eine Dauer von zwölfeinhalb Stunden. Zu sehen sind Sterne und Galaxien. Präsident Biden sprach von einem "historischen Tag". Das Teleskop wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa zehn Milliarden US-Dollar. "James Webb" war am 25. Dezember ins All gestartet.