Langsam gesprochene Nachrichten

12.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Grossi dringt auf AKW-Schutzzone

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin erneut eine Schutzzone um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. Es dürfe keine Zeit verloren werden, sagte Grossi nach dem Gespräch in St. Petersburg. Die Lage um das seit Monaten von Russland besetzte AKW werde wegen der häufigen militärischen Angriffe immer gefährlicher. Zur Vermeidung eines Atomunfalls hat Grossi die Einrichtung einer Waffenstillstandszone vorgeschlagen. Eine Demilitarisierung mit Truppenabzügen ist nicht Teil des Plans.


Putin hat sich laut Biden in der Ukraine verkalkuliert

US-Präsident Joe Biden hat in einem Interview mit dem Sender CNN deutlich gemacht, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin seiner Einschätzung nach mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine völlig verrechnet hat. Biden hält Putin zwar für einen "rationalen Akteur", seine Ziele aber für irrational. Putin sei fälschlicherweise davon ausgegangen, die Ukrainer würden sich einer russischen Invasion unterwerfen. Putin habe wohl gedacht, er würde in der Ukraine mit offenen Armen empfangen, so Biden weiter. Damit habe sich der Kremlchef aber völlig verkalkuliert.


Neue US-Sanktionen gegen Taliban

Angesichts der Unterdrückung von Frauen in Afghanistan haben die USA neue Sanktionen gegen die seit August 2021 herrschenden Taliban angekündigt. Außenminister Antony Blinken erklärte in Washington, vorgesehen seien Einschränkungen bei der Visavergabe für die radikal-islamischen Taliban wie auch für andere Personen, die für die Unterdrückung von Frauen und Mädchen verantwortlich seien. Afghanistan sei seit einem Jahr das einzige Land der Welt, in dem Mädchen nach der sechsten Klasse systematisch von der Schule ausgeschlossen würden. Eine Besserung sei nicht in Sicht, so Blinken weiter.


Israel und Libanon beenden Streit um Gasfelder

Nach zweijährigen Verhandlungen mit Blick auf Gasvorkommen im Mittelmeer haben sich die Nachbarstaaten Israel und Libanon erstmals auf eine gemeinsame Seegrenze geeinigt. Dem Libanon soll nach israelischen Medienberichten die Erschließung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglicht werden. Israel behält demnach die Hoheit über das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform nordöstlich der Hafenstadt Haifa. Verhandelt wurde unter US-Vermittlung. Offiziell sind beide Länder noch im Kriegszustand und sie unterhalten auch keine diplomatischen Beziehungen. Beide hoffen auf hohe Einnahmen für die Staatskasse aus der Gasförderung.


Zahl der Toten in Venezuela steigt weiter an

Vier Tage nach dem verheerenden Erdrutsch in Venezuela ist die Zahl der Toten auf mindestens 43 gestiegen. Dies berichtete das venezolanische Fernsehen unter Berufung auf die Vize-Präsidentin des südamerikanischen Landes, Delcy Rodríguez. Demnach werden in der Stadt Las Tejerías im nördlichen Bundesstaat Aragua noch mehr als 50 Menschen vermisst. Bei der Katastrophe wurden dort mehr als 300 Häuser zerstört, Schlamm bedeckt große Teile der gut 50.000 Einwohner zählenden Stadt. Heftiger Regen infolge des Tropensturms "Julia" hatte in Venezuela mehrere Flüsse zum Überlaufen gebracht.


NASA bewertet Asteroiden-Ablenkungsmanöver als Erfolg

Der NASA ist es erstmals gelungen, durch einen mit Absicht herbeigeführten Zusammenprall mit einer Raumsonde die Bewegungsrichtung eines Asteroiden erfolgreich zu verändern. Rund zwei Wochen nach dem Einschlag der DART-Sonde hätten Analysen ergeben, dass die Umlaufbahn von Dimorphos um einen weiteren Asteroiden nach der Kollision eine andere sei, teilte die US-Weltraumbehörde mit. Die NASA wollte mit dem Experiment herausfinden, ob es möglich ist kleinere Himmelskörper umzulenken, um so die Erde vor Asteroideneinschlägen zu schützen.