12.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Erdoğan verhandelt mit Hamas über Geiseln aus Israel
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verhandelt offenbar mit der radikalislamischen Terrororganisation Hamas über eine Freilassung von aus Israel verschleppten Geiseln. Das berichtet der private türkische Fernsehsender Habertürk sowie mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Quellen in Regierungskreisen. Im Zuge der seit Samstagmorgen laufenden Terrorangriffe hatten Kämpfer der Hamas etwa 150 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt - darunter zahlreiche Israelis, aber auch Ausländer. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wurden auch mehrere Doppelstaatler verschleppt, die neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.
Deutschland bietet Israel Kampfdrohnen und Diplomatie
Deutschland stellt Israel im Kampf gegen die Hamas auch zwei Kampfdrohnen israelischer Fabrikation vom Typ Heron-TP zur Verfügung. Das gab das Bundesverteidigungsministerium bekannt. Die beiden Fluggeräte sind ohnehin im Land, weil dort deutsche Bundeswehr-Piloten an den Geräten ausgebildet werden. Die Bundesregierung befürchtet angesichts der Entwicklungen einen "Flächenbrand" im Nahen Osten. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte im öffentlich-rechtlichen ARD-Fernsehen, es sei Aufgabe, zusammen mit Verbündeten dafür zu sorgen, dass dies nicht geschehe. Unter anderem erwartet Scholz an diesem Donnerstag den Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani.
Fico schmiedet pro-russische Koalition in der Slowakei
Im EU- und NATO-Mitgliedsland Slowakei zeichnet sich die Bildung eines pro-russischen, populistischen Regierungsbündnisses ab. Der Wahlsieger der Parlamentswahl Ende September, Robert Fico, unterzeichnete eine entsprechende Vereinbarung mit der Mitte-Links-Partei HLAS des früheren Premiers Peter Pellegrini sowie der ultrarechten, pro-russischen Slowakischen Nationalpartei. Fico hatte im Wahlkampf selbst angekündigt, keine Waffen mehr an das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine liefern zu wollen. Der 59-Jährige war zuvor bereits zweimal Regierungschef in der Slowakei.
Drei Tote nach ukrainischem Drohnenangriff auf Belgorod
In der russischen Grenzregion Belgorod sind nach dortigen Behördenangaben bei einem ukrainischen Drohnenangriff drei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt worden. Das Luftabwehrsystem habe eine Drohne abgeschossen, doch hätten herabfallende Teile ein Wohnhaus in Brand gesetzt. Aus den Trümmern seien dann drei Leichen geborgen worden, hieß es weiter. Das ukrainische Militär startet immer häufiger Drohnen- und Raketenangriffe auf Ziele in Südrussland und auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim.
Erste Auslandsreise Putins seit Haftbefehl-Erlass
Russlands Präsident Wladimir Putin ist zu einem Staatsbesuch in Kirgisistan eingetroffen und hat damit erstmals seit dem Erlass eines internationalen Haftbefehls gegen ihn eine Reise ins Ausland unternommen. Putin will in der Hauptstadt Bischkek seinen kirgisischen Kollegen Sadyr Dschaparow treffen und an einem Gipfeltreffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) teilnehmen. In der GUS sind mehrere frühere Sowjetrepubliken zusammengeschlossen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte im Frühjahr Haftbefehl gegen Putin wegen seiner Rolle bei der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland erlassen. In Kirgisistan droht dem Kremlherrscher allerdings keine Verhaftung.
US-Republikaner wollen erzkonservativen Sprecher für das Repräsentantenhaus
In den USA scheint der innerparteiliche Streit der Republikaner über einen neuen Sprecher des Repräsentantenhauses noch nicht endgültig beigelegt. Eine entsprechende Abstimmung wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Zuvor war bekannt geworden, dass sich in einer internen Abstimmung der erzkonservative Steve Scalise durchgesetzt hatte. Er erhielt 14 Stimmen mehr als der von Ex-Präsident Donald Trump unterstützte Jim Jordan. Allerdings haben mehrere Abgeordnete angekündigt, trotz des Fraktionsvotums im Plenum für Jordan zu stimmen. Die Neubesetzung mitten in der Wahlperiode war notwendig geworden, weil der bisherige Speaker Kevin McCarthy von Widersachern aus seiner eigenen Fraktion abgesetzt worden war.