12.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
US-Demokraten behalten Senatssitz in Arizona
Bei den Kongress-Zwischenwahlen in den USA haben die Demokraten ihren Senatssitz in Arizona verteidigt. Mark Kelly, ein ehemaliger Astronaut, setzte sich gegen seinen republikanischen Herausforderer Blake Masters durch. Damit fehlt den Demokraten von US-Präsident Joe Biden nur noch ein Sitz, um die Mehrheit im Senat zu behalten. Wer dort künftig die Mehrheit hat, hängt nun von den Ergebnissen in den Bundesstaaten Nevada und Georgia ab, wo die Rennen noch offen sind. Im Repräsentantenhaus zeichnete sich zuletzt eine Mehrheit für die Republikaner ab.
Trump klagt gegen Vorladung durch Untersuchungsausschuss
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat eine Klage gegen die Vorladung durch den Untersuchungsausschuss zur Kapitolerstürmung im Januar 2021 eingereicht. Seine Anwälte bezeichneten die Vorladung als "ungültig, rechtswidrig und nicht durchsetzbar". Sie argumentierten, der Ex-Präsident genieße auch fast 22 Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Amt noch das Exekutivprivileg und könne vom US-Kongress nicht zu einer Aussage gezwungen werden. Bei dem Privileg handelt es sich um das Vorrecht eines Präsidenten, gewisse Informationen geheimzuhalten. Der Ausschuss hatte Trump aufgefordert, ab Montag persönlich vor Gericht unter Eid auszusagen.
IAEA-Inspektoren prüfen Atomforschungsanlage in Charkiw
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat eine Atomforschungsanlage in der ukrainischen Stadt Charkiw untersucht. Nach Angaben von IAEA-Chef Rafael Grossi wurden nahezu alle Gebäude des Instituts für Physik und Technologie beschädigt, viele so schwer, dass ein Wiederaufbau unmöglich scheint. Allerdings hätten die Inspektoren weder eine erhöhte Radioaktivität auf dem Gelände gemessen, noch seien radioaktive Substanzen abhanden gekommen, bestätigte Grossi. Die Anlage war in den ersten Wochen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine von mehr als 100 Raketen und Granaten getroffen worden.
Banksy-Graffito an ukrainischer Ruine
Das vor ein paar Tagen in einem Vorort der ukrainischen Hauptstadt Kiew aufgetauchte Graffito ist offenbar ein Werk des legendären Street-Art-Künstlers Banksy. In seinem Instagram-Account postete Banksy ein Foto des Graffitos. Es zeigt eine Tänzerin im Handstand und wurde auf die Ruine eines zerbombten Hauses gesprayt. Banksys Identität ist nach wie vor unbekannt. Er war schon häufiger in Krisengebieten aktiv und hatte dort Bilder hinterlassen, zum Beispiel im Westjordanland.
Rund 9500 Abschiebungen aus Deutschland
Von Januar bis September sind 9567 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das geht aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an eine Linken-Bundestagsabgeordnete hervor. Abschiebungen gab es demnach vor allem in die Balkanstaaten Nordmazedonien, Albanien und Serbien, in die jeweils mehr als 600 Menschen gebracht wurden. Knapp 600 Menschen wurden laut dem Ministerium nach Georgien abgeschoben. Mit einem gewissen Abstand folgten Spanien, Frankreich, Polen, Österreich und Italien. Dabei dürfte es in vielen Fällen um Menschen gehen, die in diesen Ländern Asyl beantragt hatten, bevor sie nach Deutschland kamen. Auf Platz zehn lag die Türkei.
Bund fördert erstmals zivile Seenotretter für Mittelmeerflüchtlinge
Die deutsche Bundesregierung wird dem von der evangelischen Kirche initiierten Hilfsbündnis "United4Rescue" im kommenden Jahr zwei Millionen Euro zur Verfügung stellen. Wie der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler nach einer Sitzung des Haushaltsausschusses des Bundestags mitteilte, soll "United4Rescue" auch in den Jahren 2024 bis 2026 jeweils zwei Millionen Euro erhalten. "United4Rescue" ist ein Bündnis aus rund 850 Organisationen und Gruppen, das derzeit zwei Schiffe auf dem Mittelmeer zur Rettung von Migranten betreibt. Ein drittes Schiff wird ab Frühjahr 2023 im Einsatz sein.