13.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ukrainische Regierung betont territoriale Integrität des Landes
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Ziele seiner Regierung in dem russischen Angriffskrieg dargelegt. Was auch immer nötig sei und ganz gleich, wie lange es dauere, die Ukraine werde militärisch und auch diplomatisch dafür kämpfen, "dass unser Land vollständig wiederhergestellt wird", sagte Kuleba im Zweiten Deutschen Fernsehen. Es gehe um die territoriale Integrität, einschließlich des Donbass und der Krim. Im Gespräch mit anderen Politikern warb der Minister eindringlich für eine EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine. Kuleba besucht Deutschland für vier Tage und nimmt zeitweise auch am G7-Außenministertreffen an der Ostsee teil.
UN und Türkei in Azovstal-Verhandlungen eingeschaltet
Mit internationaler Unterstützung bemüht sich die ukrainische Führung weiter um die Rettung der Soldaten im belagerten Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol. Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte, Kiew habe den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz das Mandat zu den Gesprächen mit der russischen Seite erteilt. Die Türkei sei inzwischen als Vermittler dabei. Angestrebt werde eine Evakuierung in mehreren Etappen - an erster Stelle stehe die Rettung von 38 schwer verwundeten Verteidigern aus Azovstal. Russland bestand bislang auf der Kapitulation der letzten Kämpfer in Mariupol.
Nordkorea meldet ersten Corona-Todesfall
Nordkorea hat einen ersten Todesfall im Land nach einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. Seit Ende April seien sechs Menschen mit Fieber gestorben, berichteten die Staatsmedien. Bei einem von ihnen sei die Omikron-Subvariante BA.2 nachgewiesen worden. Am Vortag hatte das abgeschottete und autoritär regierte Land erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als zwei Jahren Infektionen mit dem Krankheitserreger bestätigt. Mehr als 350.000 Menschen entwickelten den Berichten zufolge innerhalb kurzer Zeit das Fieber unbekannten Ursprungs, wie es von den Staatsmedien genannt wird.
Scholz mahnt, Pandemie ist keineswegs vorbei
Bundeskanzler Olaf Scholz hat weitere Anstrengungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie angemahnt. Viele Menschen seien inzwischen "müde", über Corona zu lesen, sagte Scholz bei einem internationalen virtuellen Gipfel zu dem Virus. In der rauen Wirklichkeit aber sei die Pandemie keineswegs vorbei. Er wies darauf hin, weltweit seien schon mehr als 6,2 Millionen Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Bei dem Gipfel sagten die Teilnehmer zusätzliche Finanzmittel in Höhe von mehr als drei Milliarden Dollar (rund 2,9 Milliarden Euro) zu. Deutschland stellte zunächst 50 Millionen Euro in Aussicht.
Millionen Kinder in Nigeria können nicht zur Schule
In Nigeria können 18,5 Millionen Kinder nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF nicht zur Schule gehen. 60 Prozent der Betroffenen seien Mädchen, sagte der Leiter eines örtlichen Büros der UN-Organisation, Rahama Farah. Er wies darauf hin, die wiederholten Angriffe auf Schulen und Entführungen von Kindern beeinträchtigten erheblich die Bildungsmöglichkeiten in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Nach UN-Angaben wurden seit Dezember 2020 mehr als 11.000 Schulen in Nigeria wegen der unsicheren Lage geschlossen.
Senat bestätigt Fed-Chef Powell im Amt
Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, ist vom Senat für eine zweite Amtszeit bestätigt worden. Die Kongresskammer votierte mit der breiten Mehrheit von 80 zu 19 Stimmen für eine Mandatsverlängerung um weitere vier Jahre. US-Präsident Joe Biden hatte den 69-Jährigen im November für eine zweite Amtszeit nominiert, obwohl der Fed-Chef den oppositionellen Republikanern angehört. Powell genießt parteiübergreifend Ansehen. Er steht angesichts der hohen Inflation in den USA derzeit besonders im Fokus. Die Inflation lag im März in den USA bei 8,5 Prozent, im April sank sie leicht auf 8,3 Prozent.