13.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Blinken: Bedeutende Fortschritte in der Ukraine
Die ukrainische Armee rückt bei ihrer Gegenoffensive in russisch besetzten Gebieten offenbar weiter vor. US-Außenminister Antony Blinken sprach von bedeutenden Fortschritten. Dabei sei die ukrainische Offensive noch im Anfangsstadium. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj konnten im Osten und Süden inzwischen 6000 Quadratkilometer zurückerobert werden. Die Soldaten würden weiter voranschreiten. Angesichts der russischen Angriffe auf die Stromversorgung in der Region Charkiw forderte Selenskyj weitere Unterstützung der internationalen Partner. Konkret nannte er schnelle Lieferungen von Luftabwehrwaffen.
Wieder Strom für Saporischschja-Kühlung
Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine ist wieder an zwei Reservestromleitungen angeschlossen. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mit. Dadurch könne das Kühlsystem der sechs abgeschalteten Reaktoren mit Energie versorgt werden. Trotzdem bleibe die Lage prekär, so IAEA-Chef Rafael Grossi. Über eine dringend erforderliche Sicherheitszone rund um das AKW habe er erste Konsultationen mit allen Beteiligten geführt. Das Kraftwerksareal wird seit Wochen immer wieder beschossen, wofür Russen und Ukrainer sich gegenseitig verantwortlich machen.
Erneut Gewalt im Kaukasus
Im Schatten des Ukraine-Krieges sind zwischen Aserbaidschan und Armenien wieder schwere Kämpfe ausgebrochen. Beide Kaukasusrepubliken warfen sich gegenseitig vor, militärische Stellungen der jeweils anderen Seite in Grenznähe angegriffen zu haben. Dabei sind nach Angaben aus Baku auch aserbaidschanische Soldaten gestorben. Die früheren Sowjetrepubliken bekriegen sich seit Jahrzehnten wegen des Gebiets Berg-Karabach. Es wird von Armeniern bewohnt, gehört aber zu Aserbaidschan.
EU-Genehmigung für neuesten Booster-Impfstoff
Die Europäische Kommission hat einen weiteren an Omikron angepassten Corona-Impfstoff zugelassen. Der Booster von BioNTech/Pfizer richte sich gegen die aktuellen Virus-Varianten, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Zuvor hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam die Zulassung des Impfstoffs empfohlen, der auch gegen die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 wirkt. Empfohlen werde das neue Vakzin als Auffrischungsimpfung für Menschen ab 12 Jahren, teilte die EMA mit.
Leichnam der Queen wird von Schottland nach London gebracht
Der Leichnam von Queen Elizabeth II. wird am Abend von Schottland mit dem Flugzeug in die britische Hauptstadt London überführt. Mit an Bord ist Queen-Tochter Prinzessin Anne. Der Sarg wird dann zum Buckingham-Palast gefahren, wo er über Nacht bleibt. Die Queen soll dann für mehrere Tage aufgebahrt werden. Bis zur Überführung haben in Edinburgh die Menschen noch die Möglichkeit, in der St.-Giles-Kathedrale von der Königin Abschied zu nehmen.
Rückschlag für private Raumfahrt
Beim Start einer Weltraumkapsel des US-Unternehmens Blue Origin in Texas gab es einen größeren Zwischenfall. Nach gut einer Minute Flugzeit kamen aus dem Triebwerk der Trägerrakete Stichflammen und das Notfallsystem sprang an. Die Kapsel löste sich von der Rakete und sank an drei Fallschirmen unbeschädigt zur Erde zurück. Auch die abstürzenden Raketentrümmer richteten offenbar keinen Schaden an. Der nun gescheiterte Start der Forschungskapsel war der 23. Flug im Rahmen des Programms "New Shepard". Alle vorherigen Starts waren ohne Zwischenfälle verlaufen.
Trauer um Ramsey Lewis
Der US-Jazzpianist Ramsey Lewis ist tot. Er wurde 87 Jahre alt. Bereits als Kleinkind hatte er Klavierspielen gelernt. In den 1950er-Jahren gründete er das Ramsey Lewis Trio. Mit dem Hit "The In Crowd" wurde die Band 1965 weltweit bekannt. Es folgten weitere Erfolge, wie "Hang on Sloopy" und "Wade in the Water". Im genreübergreifenden Stil des Trios mischten sich auch Pop-, Blues- und Soulelemente. 2007 wurde Lewis für sein Lebenswerk mit dem renommierten National Endowment for the Arts Jazz Master Award gewürdigt. Nach Angaben seines Managements starb der dreifache Grammy-Preisträger am Montag "friedlich" in seinem Haus in Chicago.