Langsam gesprochene Nachrichten

13.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Klares Votum gegen Russland in New York

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat die völkerrechtswidrige russische Annexion von vier Regionen in der Ostukraine mit großer Mehrheit verurteilt. 143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten für eine entsprechende Resolution, 35 enthielten sich. Dagegen stimmten Russland, Syrien, Nicaragua, Nordkorea und Belarus. Der Beschluss ist völkerrechtlich nicht bindend, zeigt aber die internationale Isolation der Regierung in Moskau. In der Resolution wird zudem die Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territoriale Integrität der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen bekräftigt.
 

Großbritannien liefert Hochleistungsraketen

Die britische Regierung will erstmals Luftabwehrraketen vom Typ AMRAAM der Ukraine zur Verfügung stellen. Diese würden dabei helfen, die kritische Infrastruktur des Landes zu schützen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Zudem will Großbritannien Hunderte weitere Luftabwehrraketen anderen Typs, 18 Artilleriegeschütze sowie Hunderte Aufklärungsdrohnen liefern. Die AMRAAM-Hochleistungsraketen sollen in den kommenden Wochen in die Ukraine gebracht werden.
 

NATO-Treffen zu Atomdrohungen aus Moskau

Die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedsstaaten kommen heute in Brüssel zusammen, um über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg zu beraten. Dabei geht es auch um indirekte Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin, Atomwaffen einzusetzen. Nach Angaben aus Bündniskreisen soll es bei einem Treffen der sogenannten "Nuklearen Planungsgruppe" unter anderem um die NATO-Atomwaffenstrategie gehen. Außerdem stehen Pläne zur Modernisierung der aktuellen Infrastruktur auf der Tagesordnung.
 

Scharfe Kritik von Amnesty an Lettland

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft dem EU-Mitglied Lettland schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Der baltische Staat habe Schutzsuchende aus Ländern wie Syrien und dem Irak in Wäldern an der Grenze zu Belarus festgehalten und später rechtswidrig in das Nachbarland zurückgeschickt. Dies ergebe sich aus der Befragung von Migranten und eigenen Recherchen, so Amnesty. Es geht um die Ereignisse des Spätsommers 2021. Die EU warf dem autoritär regierten Belarus damals vor, Menschen aus Krisenregionen gezielt Richtung EU-Außengrenze zu schleusen, um auf diese Weise Vergeltung für westliche Sanktionen zu üben.
 

US-mexikanische Einigung auf Migranten-Regelung

Die Vereinigten Staaten und Mexiko haben ein neues Verfahren im Umgang mit der hohen Zahl an Migranten aus Venezuela vereinbart. Wie die Regierungen in Washington und Mexiko-Stadt mitteilten, können US-Behörden illegal eingereiste Venezolaner künftig nach Mexiko abschieben. Gleichzeitig wollen die USA unter bestimmten Bedingungen die legale Einreise von bis zu 24.000 Venezolanern ermöglichen, die sich noch nicht in Mexiko befinden. Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums hat sich die Zahl der Venezolaner an der US-Südgrenze im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht.
 

US-Verschwörungstheoretiker muss fast eine Milliarde zahlen

Der Gründer des rechtsradikalen US-Onlineportals "Infowars", Alex Jones, ist zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Er soll 965 Millionen Dollar Entschädigung an Angehörige der Opfer des Sandy-Hook-Schulmassakers in Connecticut zahlen. Der heute 48-jährige Verschwörungstheoretiker hatte über Jahre behauptet, dass der Amoklauf an der Schule gar nicht stattgefunden habe, sondern mit Schauspielern inszeniert worden sei, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen. Bei dem Massaker waren im Dezember 2012 26 Menschen ums Leben gekommen. Ein Geschworenengericht in dem US-Bundesstaat verurteilte Jones nun wegen Verleumdung. Geklagt hatten mehrere Hinterbliebene.