13.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Scholz lehnt sofortigen Waffenstillstand ab
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich gegen einen sofortigen Waffenstillstand im Hamas-Israel-Krieg ausgesprochen. Zwar könnten humanitäre Pausen einen Sinn ergeben, um etwa Verwundete aus dem Gazastreifen herauszuholen, sagte Scholz. Doch einen sofortigen Waffenstillstand fände er zum gegenwärtigen Zeitpunkt „nicht richtig“. Dieser würde letztendlich bedeuten, dass sich die Terrororganisation Hamas von den israelischen Angriffen erholen und sich neu bewaffnen könnte. „Das wird man nicht akzeptieren können“, betonte der Kanzler wörtlich.
Selenskyj warnt vor russischer Winteroffensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen in seinem Land vor einer Zunahme russischer Luftangriffe im kommenden Winter gewarnt und ihnen zugleich besseren Schutz zugesichert. Man müsse damit rechnen, dass Russland wie im Vorjahr verstärkt mit Drohnen und Raketen die Infrastruktur attackiere, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die ukrainische Luftverteidigung sei jedoch in diesem Jahr dank westlicher Militärhilfe deutlich besser aufgestellt. Im vergangenen Winter hatte Russland immer wieder ukrainische Kraftwerke und andere Einrichtungen angegriffen und damit unter anderem großflächige Stromausfälle ausgelöst.
Pistorius kündigt „starkes Signal“ für Ukraine an
Deutschland wird seine im kommenden Jahr geplante Militärhilfe für die Ukraine wohl verdoppeln. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bestätigte indirekt entsprechende Medienberichte, wonach die Unterstützung 2024 von vier auf acht Milliarden Euro aufgestockt werden soll. Das sei ein „starkes Signal an die Ukraine“, dass sie vom Westen nicht im Stich gelassen werde, sagte Pistorius im deutschen Fernsehen. Mit den zusätzlichen Ausgaben würde die Bundesrepublik zugleich das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erfüllen: Die Verteidigungsausgaben betrügen dann 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
UNICEF beklagt Wasserknappheit im Süden Asiens
In Südasien leiden nach UN-Angaben mehr Kinder an Wasserknappheit als in jeder anderen Weltregion. Insgesamt sind es dort 347 Millionen Menschen unter 18 Jahren, wie eine Analyse des Kinderhilfswerks UNICEF zeigt. In der bevölkerungsreichsten Region der Erde lebten mehr als ein Viertel aller Kinder. Gleichzeitig gebe es dort aber nur vier Prozent des sauberen Wassers in der Welt, erläuterte UNICEF. Die Entwicklung werde durch den Klimawandel noch verschärft. Wasserknappheit beeinträchtige auch die Landwirtschaft, die Industrie und das Wirtschaftswachstum, betonte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
US-Republikaner Scott zieht Präsidentschaftsbewerbung zurück
Der einzige schwarze Republikaner im US-Senat, Tim Scott, ist aus der Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei ausgestiegen. Er habe den Wahlkampf eingestellt, sagte der 57-Jährige dem Sender „Fox News“. Scott konnte in den Meinungsumfragen bislang nicht nennenswert punkten. Er hatte sich als konservativer Kandidat präsentiert, der die politischen Gräben in den USA besser überbrücken könne als der frühere Präsident Donald Trump oder der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, die beide noch im Rennen sind. Die US-Präsidentschaftswahl findet im November nächsten Jahres statt. Für die Demokraten will Amtsinhaber Joe Biden erneut kandidieren.
Kanadisches Gericht verurteilt Ex-Modezar Nygard
Der ehemalige Modeunternehmer Peter Nygard ist von einem Gericht in Kanada des sexuellen Missbrauchs in vier Fällen für schuldig befunden worden. Das Urteil wurde von einer Geschworenen-Jury nach fünftägigen Beratungen gefällt, wie das Gericht in Toronto mitteilte. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. In dem Prozess hatten Frauen ausgesagt, Nygard habe sie im Zeitraum 1988 bis 2005 in seinem Haus in Toronto überwältigt und sexuell attackiert. Eine der Frauen war nach eigenen Angaben damals minderjährig. Gegen Nygard laufen in Kanada und in den USA noch mehrere weitere Verfahren.