Langsam gesprochene Nachrichten

14.01.2023 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag– als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj sieht Soledar noch nicht gefallen

Ungeachtet russischer Siegesmeldungen zur ostukrainischen Kleinstadt Soledar sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj den Ort noch nicht in der Hand des Angreifers. Die Kämpfe um die Ortschaft dauerten an, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Freitagabend. Der Kampf um Bachmut und Soledar, um Kreminna, um andere Städte und Dörfer im Osten unseres Staates, so Selenskyi, gehe weiter. Sowohl die russische Militärführung als auch die bei Soledar eingesetzte berüchtigte russische Söldnertruppe Wagner hatten am Freitag die Eroberung von Soledar verkündet.
 

Medien: Verteidigungsministerin Lambrecht zum Rücktritt entschlossen

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) soll Zeitungsberichten zufolge entschlossen sein, von ihrem Amt zurückzutreten. Die Initiative dazu komme von ihr selbst, schreibt die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf "mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen". Das genaue Datum ihres Rückzugs stehe allerdings noch nicht fest. Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, die SPD-Politikerin werde ihr Ministeramt in der kommenden Woche niederlegen. Das Verteidigungsministerium sprach von Gerüchten, "die wir nicht kommentieren". An Lambrechts Amtsführung gab es immer wieder Kritik, die oppositionelle Union verlangte wiederholt ihren Rücktritt.
 

Perus Präsidentin entschuldigt sich für die Toten

Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte hat sich bei der Bevölkerung für die vielen Opfer entschuldigt, die in den vergangenen Wochen bei Protesten im ganzen Land zu beklagen waren. "Ich verstehe und teile Ihre Empörung. Der Staat hat eine große Schuld gegenüber dem Land", sagte Boluarte in einer Ansprache an die Nation. Rücktrittsforderungen lehnte sie jedoch ab. Stattdessen forderte sie den Kongress auf, die Wahlen vorzuziehen. - Die wochenlangen Proteste gegen die Absetzung und Inhaftierung des umstrittenen Präsidenten Pedro Castillo haben seit Anfang Dezember mindestens 42 Tote gefordert.
 

Brasiliens Oberstes Gericht billigt Ermittlungen gegen Bolsonaro

Nach der gewaltsamen Erstürmung von Regierungsgebäuden in Brasilien wird auch gegen den rechtspopulistischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro ermittelt. Ein Richter des Obersten Gerichtshofs gab der Forderung der Generalstaatsanwaltschaft statt. Am Sonntag hatten Tausende Bolsonaro-Anhänger den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Präsidentenpalast gestürmt und die Gebäude weitgehend verwüstet. Bolsonaros Nachfolger im Präsidentenamt, der linken Politiker Luiz Inacio Lula da Silva, macht den Rechtspopulisten für die Gewalt verantwortlich. Bolsonaro hatte seine Wahlniederlage offiziell nie anerkannt und war zwei Tage vor Ende seiner Amtszeit nach Florida geflogen.
 

Biden bekräftigt den Schulterschluss mit Japan

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China und Nordkorea hat US-Präsident Joe Biden den japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida im Weißen Haus empfangen. Biden betonte, die USA stünden voll und ganz hinter der Allianz mit Japan und vor allem auch der Verteidigung des ostasiatischen Landes. Kishida sagte, beide Länder seien derzeit mit der herausforderndsten und kompliziertesten Sicherheitslage der jüngeren Geschichte konfrontiert. Auch in der Raumfahrt wollen die beiden Regierungen künftig enger kooperieren. Entsprechende Dokumente wurden im NASA-Hauptquartier in Washington unterzeichnet.

 

Polnisches Unterhaus verabschiedet Gesetz zur Justizreform

Um die Freigabe eingefrorener EU-Gelder zu ermöglichen, hat das polnische Unterhaus ein Gesetz zur weiteren Reform des Justizwesens verabschiedet. Mit dem Gesetzentwurf der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) soll das von der EU-Kommission heftig kritisierte Disziplinarsystem für Richter geändert werden. Wegen der Eingriffe der PiS-Regierung in die Unabhängigkeit der Gerichte in Polen blockiert Brüssel die Auszahlung von 35 Milliarden Euro aus dem Corona-Wiederaufbaufonds an das Land. Das Gesetz muss noch von der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, verabschiedet und von Präsident Andrzej Duda unterzeichnet werden, bevor es in Kraft treten kann.