14.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Washington unterstützt mögliche NATO-Erweiterung
Im Gegensatz zur Türkei haben sich die USA für einen NATO-Beitritt von Finnland und Schweden ausgesprochen. Ein formeller Mitgliedsantrag der beiden Länder wäre ein "weiterer Beweis für die strategische Fehlkalkulation" des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte eine Top-Diplomatin des Außenministeriums in Washington. Die finnische Staatsführung hat bereits angekündigt, sie wolle einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft stellen. Mit einer entsprechenden Entscheidung Schwedens wird am Sonntag gerechnet. Die Aufnahme neuer Mitglieder muss von den Bündnispartnern einstimmig gebilligt werden.
Baerbock sichert Ukraine weitere Hilfe zu
Die Bundesregierung bemüht sich nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock auf verschiedensten Wegen, die Ukraine zu unterstützen. Neben humanitärer und militärischer Hilfe werde aber auch weiter auf Diplomatie gesetzt, erklärte die Grünen-Politikerin. Allerdings habe die Welt seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs "auf brutale Art und Weise" erleben müssen, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin all seine Versprechen nicht gehalten habe. Damit die Menschen in der Ukraine in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben könnten, müssten als allererstes die Waffen schweigen, betonte Baerbock.
Selenskyj fordert weiteren Druck auf Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine noch mehr Druck der internationalen Gemeinschaft auf Moskau gefordert. In seiner täglichen Videoansprache sagte Selenskyj, jeder Tag des Krieges sei eine neue Gelegenheit für Russland, für Instabilität in der Welt zu sorgen. So provoziere die Blockade ukrainischer Häfen durch Russland eine große Lebensmittelkrise. Dennoch gebe es Länder, in denen Sanktionen gegen Moskau zurückgehalten würden oder Hilfe für die Ukraine blockiert werde. Konkret nannte er jedoch kein Land beim Namen.
Südossetien setzt Volksabstimmung an
Die von Georgien abtrünnige Region Südossetien will mit einem Referendum den Anschluss an die Russische Föderation besiegeln. Der südossetische Präsident Anatoli Bibilow unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, das eine Volksabstimmung für den 17. Juli vorsieht. Die georgische Regierung bezeichnete das Vorhaben als "inakzeptabel". Nach einem kurzen militärischen Konflikt mit der Schwarzmeerrepublik im Jahr 2008 hatte Russland Südossetien und die Küstenregion Abchasien als unabhängig anerkannt. Beide Regionen unterstützt Russland auch finanziell und hat dort Tausende Soldaten stationiert.
Flüchtlingsstrom aus Ukraine lässt nach
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht eine Beruhigung beim Zustrom von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Pro Tag kämen derzeit nur noch ungefähr 2000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland an. Mitte März waren es noch 15.000 Menschen täglich gewesen, sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". Zugleich kehrten über die polnisch-ukrainische Grenze inzwischen täglich 20.000 Geflüchtete zurück in ihr Land, darunter auch Menschen aus Deutschland. Faeser geht davon aus, dass die Mehrheit der aus der Ukraine geflüchteten Menschen wieder zurückkehren wird.
"Neue Ära" für USA und ASEAN
Mit Blick auf das Machtstreben Chinas haben die USA und der Verband Südostasiatischer Staaten ASEAN einen Ausbau ihrer Zusammenarbeit vereinbart. Angestrebt wird eine "umfassende strategische Partnerschaft", wie zum Abschluss eines Gipfels in Washington mitgeteilt wurde. US-Präsident Joe Biden sprach von einer "neuen Ära" in den Beziehungen. Man engagiere sich für Wachstum, Wohlstand und Stabilität im indo-pazifischen Raum - einschließlich der Achtung von Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten. Dem Verband gehören zehn Länder an, darunter Indonesien, Thailand, die Philippinen und Vietnam.
Nordkorea meldet weitere Tote nach Corona-Ausbruch
Nach dem offiziellen Corona-Ausbruch in Nordkorea meldet das Land weitere Tote. Demnach starben 21 Menschen an Fieber, so die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Staatschef Kim Jong Un sprach von einer "großen Katastrophe". Mehr als 280.000 Menschen würden medizinisch behandelt. Kim Jong Un hatte am Donnerstag den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in seinem Land bekanntgegeben, den Notstand ausgerufen und einen landesweiten Lockdown angeordnet. Von den 25 Millionen Einwohnern Nordkoreas ist, soweit bekannt, kaum jemand gegen das Coronavirus geimpft.