Langsam gesprochene Nachrichten

14.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj fordert von Scholz eine eindeutige Positionierung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von Bundeskanzler Olaf Scholz eine eindeutigere Positionierung im Ukraine-Krieg verlangt. "Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden", sagte Selenskyj im ZDF-"heute-journal". Er beklagte die Zögerlichkeit Deutschlands bei Waffenlieferungen und brachte erneut die Lieferung moderner Luftabwehrsysteme ins Spiel. Zudem wünsche er sich, dass Scholz persönlich die EU-Mitgliedschaft der Ukraine unterstütze, sagte Selenskyj.
 

Polen hat Disziplinarkammer für Richter abgeschafft

Polen hat eine der EU versprochene Reform des umstrittenen Disziplinarsystems für Richter gesetzlich umgesetzt. Die Kammer am Obersten Gerichtshof, die Richter bestrafen und entlassen konnte, ist abgeschafft. Der entsprechende und von Präsident Andrzej Duda selbst eingebrachte Gesetzentwurf ist nach der Zustimmung von Parlament und Senat nun von ihm in Kraft gesetzt worden. Opposition und Richterverbände sehen aber weiterhin die Gefahr einer politischen Beeinflussung der polnischen Justiz. Die EU hatte wegen des Streits um die Rechtsstaatlichkeit in Polen die im EU-Corona-Wiederaufbaufonds vorgesehenen Milliardenhilfen für Warschau zurückgehalten.
 

Jahrzehntelange Haftstrafen für Demonstranten in Kuba

Rund elf Monate nach Massenprotesten in Kuba sind nach Regierungsangaben 381 Menschen zu teils jahrzehntelanger Haft verurteilt worden. Die meisten Urteile seien wegen Verbrechen wie Aufruhr, Sabotage, gewaltsamer Diebstahl, Körperverletzung, Missachtung der Autorität und öffentlicher Unruhe ergangen, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. 36 Demonstranten erhielten demnach Haftstrafen von bis zu 25 Jahren. Bei den spontanen Massenprotesten am 11. Juli - den größten gegen die sozialistische Regierung seit Jahrzehnten - war in mehreren Städten für Freiheit sowie gegen Repression und Misswirtschaft demonstriert worden.
 

Erster britischer Abschiebeflug nach Ruanda kann starten

Die britische Justiz hat den Weg freigemacht, um illegal ins Land gekommene Asylbewerber nach Ruanda abschieben zu können. Ein Gericht in London lehnte eine Berufung von Aktivisten ab, die den ersten derartigen Flug an diesem Dienstag verhindern wollten. Die britische Regierung will trotz scharfer Kritik der Vereinten Nationen, von Menschenrechtsaktivisten, der Kirche und sogar des britischen Königshauses an dem Vorhaben festhalten. London hat mit Ruanda ein Abkommen geschlossen, um illegal eingewanderte Migranten im Gegenzug für Zahlungen in das ostafrikanische Land auszufliegen.
 

Steinmeier würdigt Singapur und Indonesien als verlässliche Partner

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor Beginn seines Besuchs in Singapur und Indonesien die Bedeutung beider Länder für Europa hervorgehoben. Singapur und Indonesien seien enge und verlässliche Partner Deutschlands und Europas, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Sie strebten nach einem fairen Handel und engagierten sich in internationalen Gremien. Und sie hätten sich klar zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine positioniert. Steinmeier besucht von diesem Dienstag an zunächst Singapur und dann Indonesien für jeweils zwei Tage. Es ist seine erste große Reise in der zweiten Amtszeit.
 

Überschwemmungen im Yellowstone-Nationalpark in den USA

Wegen heftigen Regens und Überschwemmungen ist der Yellowstone-Nationalpark in den USA bis auf Weiteres für alle Besucher geschlossen worden. Die Parkverwaltung sprach von "Rekordüberschwemmungen", die Straßen und Brücken weggespült hätten. Außerdem warnte sie vor abstürzenden Felsen, Schlammlawinen und "extrem gefährlichen Bedingungen" im Park. Zahlreiche Menschen seien in Sicherheit gebracht und die Eingänge geschlossen worden. Auslöser der Überflutungen waren tagelange schwerste Regenfälle in der Region. Hinzu kam Schmelzwasser. Der älteste Nationalpark der Welt liegt überwiegend im US-Bundesstaat Wyoming und reicht bis nach Idaho und Montana.