14.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Weltweit 110 Millionen Menschen auf der Flucht
Die weltweite Zahl der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk in Genf berichtete, sind es derzeit rund 110 Millionen und damit noch einmal zehn Millionen mehr als vor einem Jahr. UN-Hochkommissar Filippo Grandi sprach von einem "Armutszeugnis für den Zustand unserer Welt". Es gebe immer mehr Krisen, aber kaum Lösungen. Grandi rief auch dazu auf, Flucht und Migration in der Debatte voneinander zu trennen. In diesem Zusammenhang lobte er Reformpläne der EU, die Schnellverfahren für Migranten an den EU-Außengrenzen vorsehen.
UN warnen vor Ausweitung des Sudan-Konflikts
Die Vereinten Nationen warnen davor, dass sich die Kämpfe im Sudan zu einem Krieg zwischen Volksgruppen ausweiten könnten. UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich entsetzt über Berichte massiver Gewalt in der Region Darfur. Guterres forderte die Kriegsparteien auf, die Kämpfe einzustellen. Nach dem Ende einer 24-stündigen Waffenruhe waren die Gefechte zwischen Armee und der RSF-Miliz wieder aufgeflammt. Seit Mitte April kämpfen die beiden Fraktionen des Militärs um die Vorherrschaft im Land. Über 1,9 Millionen Menschen sind geflohen, 400.000 von ihnen in Nachbarländer.
Selenskyj fordert nach Raketenbeschuss mehr Flugabwehr und Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem russischen Raketenangriff auf seine Heimatstadt Krywyj Rih eine stärkere Flugabwehr für die Ukraine und härtere Sanktionen gegen Russland gefordert. Nur so könne der "russische Terror unmöglich" gemacht werden, sagte Selenskyj. Er ging auch auf ein Treffen mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, in Kiew ein. Er bedankte sich für die Beobachtermission an dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja, forderte aber einmal mehr dessen Übergabe an die Ukraine. Aus der Hafenstadt Odessa wurde am frühen Morgen ein neuer Raketenangriff mit mindestens drei Toten sowie mehreren Verletzten gemeldet.
Soldat in Japan erschießt zwei Kameraden
Auf einem Schießtrainingsplatz in Japan hat ein junger Soldat auf Kameraden geschossen und zwei von ihnen getötet. Ein weiterer Soldat sei verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich in der zentraljapanischen Präfektur Gifu, wie ein Regierungssprecher sagte. Er bestätigte die Festnahme eines Verdächtigen, ohne nähere Angaben zu machen. Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich laut Berichten um einen 18-jährigen Rekruten, der umgehend von anderen Soldaten festgenommen wurde. Zum Motiv gab es noch keine Angaben. In Japan kommt es nur selten zu Gewaltverbrechen.
Mehr als 100 Tote bei Bootsunfall auf Fluss in Nigeria
Bei einem Bootsunfall auf einem Fluss im westafrikanischen Nigeria sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Das Schiff sei gesunken, als es Familien im Bundesstaat Kwara von einer Hochzeit zurückgebracht habe, teilten Polizei und örtliche Behörden mit. Bootsunfälle auf Flüssen sind in Nigeria keine Seltenheit. In der Regel sind sie auf überladene Schiffe, schlechte Wartung, Missachtung der Sicherheitsregeln oder Überschwemmungen während der Regenzeit zurückzuführen.
US-Bestsellerautor Cormac McCarthy stirbt 89-jährig
Der US-Bestsellerautor Cormac McCarthy ist tot. Der für düstere Romane wie "No Country for Old Men" und "The Road" bekannte Schriftsteller starb im Alter von 89 Jahren in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico. McCarthy galt als einer der größten US-Gegenwartsautoren. Der 1933 in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island geborene Schriftsteller gewann im Laufe seiner Karriere zahlreiche Preise, darunter den Pulitzer-Preis, den National Book Award und den National Book Critics Circle Award.