14.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russische Einheiten ziehen sich weiter zurück
Russische Soldaten sollen sich Beobachtern zufolge aus mehreren Gebieten auch aus dem Süden der Ukraine zurückziehen. Neben Gebieten im Osten des Landes soll auch der Druck auf den Süden etwas nachlassen. Zahlreiche Einsatzkräfte hätten die Großstadt Melitopol fluchtartig in Richtung Krim verlassen, twitterte der Bürgermeister der Stadt, Iwan Fedorow. Unterdessen hat die Ukraine ein Konzept für internationale Sicherheitsgarantien nach einem Ende des russischen Angriffskrieges ausgearbeitet. Demnach solle die ukrainische Armee so ausgerüstet und ausgebildet werden, dass das Land jederzeit einen russischen Angriff abwehren kann.
US-Geheimdienste: Russland finanzierte ausländische Politiker verdeckt mit 300 Millionen Dollar
Russland hat nach Angaben von US-Geheimdiensten politische Parteien und Kandidaten im Ausland mit mehreren Millionen Euro verdeckt unterstützt. Einem Gutachten der Geheimdienste zufolge wurden aus Moskau seit 2014 mindestens 300 Millionen Dollar in mehr als zwei Dutzend Länder überwiesen, um dort Einfluss auf die nationale Politik zu nehmen. Wahrscheinlich habe Russland "heimlich noch mehr Geld transferiert, das nicht entdeckt wurde", sagte ein US-Regierungsvertreter. Der Bericht enthält keine Angaben dazu, in welche Länder genau die Zuwendungen Russlands gegangen sein sollen.
Biden feiert Gesetzespaket
Mit einer großen Veranstaltung im Weißen Haus hat US-Präsident Joe Biden ein kürzlich beschlossenes Gesetzespaket gefeiert, das Milliardeninvestitionen für Klimaschutz und Soziales vorsieht und auch der Bekämpfung der Inflation dienen soll. Es sei "eines der bedeutendsten Gesetze in der Geschichte unseres Landes", sagte Biden vor Hunderten Gästen. Acht Wochen vor den Kongresswahlen im November ist der US-Präsident sichtlich bemüht, Errungenschaften seiner Regierung herauszustellen.
Brasiliens Präsident Bolsonaro kündigt Rückzug bei Wahlniederlage an
Gut zwei Wochen vor der brasilianischen Präsidentschaftswahl hat Amtsinhaber Jair Bolsonaro angekündigt, sich im Fall einer Niederlage aus der Politik zurückzuziehen. "Wenn Gott will, mache ich als Präsident weiter. Wenn nicht, werde ich die Schärpe weitergeben und mich zurückziehen", sagte der 67-Jährige. Die Präsidentschaftswahl in Brasilien findet am 2. Oktober statt. In Umfragen liegt der linksgerichtete Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva derzeit klar vor Bolsonaro in Führung.
Griechische Küstenwache dementiert Vorwurf aus Türkei
Die griechische Küstenwache hat Behauptungen aus der Türkei zurückgewiesen, sie habe Migranten auf Flößen im Mittelmeer ausgesetzt und damit den Tod mehrerer Kinder in Kauf genommen. Der Zwischenfall habe vielmehr in türkischen Hoheitsgewässern stattgefunden. Ihre eigenen Beamten hätten nichts damit zu tun, betonte die griechische Küstenwache. Die türkische Küstenwache hatte mitgeteilt, sie habe 73 Migranten im Mittelmeer gerettet, die von griechischen Behörden illegal zurückgedrängt worden seien.
Kabinett will Bürgergeld auf den Weg bringen
Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch den Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil zur Einführung eines Bürgergelds in Deutschland beschließen. Es soll zum 1. Januar das Hartz-IV-System ablösen. Für das Bürgergeld sollen künftig weniger strenge Auflagen gelten, zum Beispiel bei den Vorgaben zur Größe der Wohnung und beim Schonvermögen, das nicht auf die Leistung angerechnet wird. Geplant ist ein Regelsatz von 502 Euro im Monat für alleinstehende Erwachsene. Der Hartz-IV-Satz liegt zurzeit bei 449 Euro im Monat.
Sarg der Queen nach London überführt
Fünf Tage nach dem Tod von Queen Elizabeth II. ist der Leichnam der früheren britischen Königin im Buckingham-Palast in London angekommen. Der zuvor aus Nordirland zurückgekehrte König Charles III. empfing den Sarg seiner Mutter. Dabei waren auch Charles' Brüder Prinz Andrew und Prinz Edward sowie alle Enkelkinder, darunter Prinz William und Prinz Harry. Wie in Edinburgh säumten auch in London Tausende die Straßen entlang der Route des Leichenwagens. An diesem Mittwoch soll der Sarg vom Palast zum Parlament gefahren werden, dann wird er in der Westminster Hall aufgebahrt.