14.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ausschuss zu Kapitol-Erstürmung lädt Trump vor
In den USA hat der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses zur Erstürmung des Kapitols den früheren Präsidenten Donald Trump vorgeladen. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus. Wenn Trump der Vorladung für eine Aussage unter Eid nicht folgt, droht ihm juristischer Ärger. Der Ausschuss sei verpflichtet, Antworten von Trump einzufordern, sagte die stellvertretende Ausschussvorsitzende Liz Cheney. Radikale Anhänger des damaligen Präsidenten hatten am 6. Januar vergangenen Jahres das Kapitol in Washington gestürmt. Trump wird vorgeworfen, sie dazu ermutigt zu haben.
IAEA sieht Fortschritte bei Gesprächen zu Saporischschja
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat sich nach Gesprächen in den vergangenen Tagen mit den Präsidenten Russlands und der Ukraine zum umkämpften Kernkraftwerk Saporischschja positiv geäußert. Die Arbeit gehe weiter, und er denke, es gebe gute Fortschritte, sagte Grossi in Kiew zu seinen Plänen für eine Sicherheitszone um das ukrainische Atomkraftwerk. Konkrete Angaben machte er nicht. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba betonte, Kiew fordere mehr als den von der IAEA vorgeschlagenen Waffenstillstand rund um das besetzte AKW. Russland müsse sich von der Anlage zurückziehen.
Steinmeier bekräftigt Solidarität mit der Ukraine
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Festakt zum 70-jährigen Bestehen der Atlantik-Brücke in Berlin der Ukraine weitere Solidarität des Westens zugesichert. Diese Unterstützung werde so lange wie nötig geleistet. Alle Ukrainer wünschten sich, dass das Leid und das Sterben bald ein Ende hätten. Aber das Ende des Krieges lasse sich nicht herbeiwünschen. Russlands Präsident Wladimir Putin habe sich "vergraben in seiner imperialen Besessenheit". Ziel der Atlantik-Brücke ist es, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Europa und Amerika auf allen Ebenen zu vertiefen.
Türkisches Parlament verabschiedet Desinformationsgesetz
Das türkische Parlament hat ein umstrittenes Gesetz gebilligt, das Haftstrafen für die Veröffentlichung angeblich falscher oder irreführender Nachrichten vorsieht. Gerichte können damit Nutzer sozialer Medien und Journalisten zu Gefängnisstrafen von einem bis zu drei Jahren verurteilen. Online-Netzwerke werden zudem aufgefordert, die Daten von Nutzern zu melden, denen die Verbreitung von Falschinformationen vorgeworfen wird. Acht Monate vor der nächsten Parlamentswahl verschärft die türkische Regierung damit ihr ohnehin hartes Vorgehen gegen die Medien im Land. Die Opposition spricht von einem "Zensurgesetz".
Nordkorea feuert erneut Rakete ab
Nach seiner jüngsten Serie von Raketentests provoziert Nordkorea weiter. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs wurde eine Kurzstreckenrakete in Richtung Japanisches Meer abgeschossen. Demnach startete die ballistische Rakete in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang. Fast zeitgleich näherten sich laut einem südkoreanischen Medienbericht Kampfjets aus dem Norden der innerkoreanischen Grenze. Südkorea reagierte mit der Entsendung eigener Kampfflugzeuge. Zu einer direkten Konfrontation kam es demnach aber nicht. Es handelte sich um den zweiten Vorfall mit Kampfflugzeugen binnen einer Woche.
Evakuierungen wegen Hochwassers in Australien
Wegen Überschwemmungen sind im Südosten Australiens tausende Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Am dramatischsten ist die Lage nach Medienberichten im Bundesstaat Victoria. Dort wurde ein Vorort der Metropole Melbourne überflutet, wie die Behörden mitteilten. Der Regierungschef von Victoria erklärte im Radio, immer mehr Gemeinden würden von der Außenwelt abgeschnitten. An der australischen Ostküste kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen. Im März waren bei Hochwassern in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.