Langsam gesprochene Nachrichten

14.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Massenflucht in Gazas Süden

Den Schätzungen des UN-Nothilfebüros (OCHA) zufolge sind im Gazastreifen Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen. Israel hatte den Palästinensern 24 Stunden Zeit gegeben, den Norden der Enklave in Vorbereitung auf die erwartete Bodenoffensive zu verlassen. Wie OCHA mitteilt, seien vor der Aufforderung zur Evakuierung insgesamt bereits 400.000 Palästinenser wegen des Konflikts vertrieben worden. UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen, um den Menschen Treibstoff, Nahrungsmittel und Wasser bringen zu können. Die Situation im Gazastreifen habe "einen gefährlichen neuen Tiefpunkt" erreicht.
 

Außenministerin Baerbock zu Gast in Ägypten

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock setzt in Ägypten ihre Krisengespräche nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel fort. In der Hauptstadt Kairo will sie mit ihrem Amtskollegen Samih Schukri zusammenkommen. Am Freitag war Baerbock im Rahmen ihres Solidaritätsbesuchs in Israel auch mit Familien von Geiseln der Hamas zusammengekommen. Die Grünen-Politikerin rief die Entführer auf, die Menschen freizulassen. Zeitweilig mussten die Außenministerin und ihre Delegation in einem Luftschutzkeller in Tel Aviv Zuflucht suchen, da die Stadt erneut vom Gaza-Streifen aus mit Raketen beschossen wurde.
 

Frankreich ruft die höchste Alarmstufe nach Messerattacke auf Lehrer aus

Nach der tödlichen Messerattacke eines Islamisten in einer Schule verhängt Frankreich die höchste Terrorwarnstufe. In der aktuellen Lage und nach dem Terroranschlag in Arras habe sie beschlossen, die höchste Warnstufe "Notfall Attentat" zu verhängen, teilte Premierministerin Élisabeth Borne am Freitagabend mit. Ein islamistisch radikalisierter junger Mann hatte in einer Schule in Nordfrankreich einen Lehrer mit einem Messer getötet und mindestens zwei weitere Menschen schwer verletzt. Die Polizei nahm den Angreifer fest. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Tat als Barbarei des islamistischen Terrorismus.
 

Republikaner Jordan neuer Kandidat für Vorsitz im US-Repräsentantenhaus

Bei der chaotischen Suche nach einem neuen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses haben die Republikaner jetzt den rechten Hardliner Jim Jordan nominiert. Der Verbündete von Ex-US-Präsident Donald Trump setzte sich am Freitag bei einer internen Abstimmung der Republikaner-Fraktion gegen seinen Rivalen Austin Scott durch, wie Parteivertreter mitteilten. Unklar ist aber, ob der 59-Jährige im Plenum der Kongresskammer auf die notwendige Mehrheit kommen wird. Die Neubesetzung ist nach dem Sturz des bisherigen Vorsitzenden Kevin McCarthy durch Parteifreunde nötig geworden. Ein erster Versuch von Steve Scalise ist bereits gescheitert.
 

Australien stimmt über Anerkennung seiner indigenen Völker ab

In Australien wird in einem als historisch geltenden Referendum über die Anerkennung der indigenen Völker des Landes in der Verfassung abgestimmt. Bei dem Referendum geht es um eine Änderung der 122 Jahre alten Verfassung, um die Aborigines und indigene Völker der Torres-Strait-Inseln anzuerkennen und ein indigenes Gremium einzurichten, das "Voice to Parliament" genannt wird. Das Gremium soll die Regierung in Fragen der indigenen Bevölkerung zukünftig beraten. Aus einer Umfrage geht hervor, dass möglicherweise die Mehrheit der Australierinnen und Australier mit "Nein" votieren werden.
 

Trauer um die Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück

Die US-Lyrikerin Louise Glück ist im Alter von 80 Jahren in den USA gestorben. Dies bestätigte eine Sprecherin der Yale Universität, wo Glück zuletzt lehrte. 2020 erhielt Glück den Literaturnobelpreis - für viele Experten eine überraschende Entscheidung. Die Schwedische Akademie begründete die Auswahl mit der "unverkennbaren poetischen Stimme", mit der Glück "mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell" mache.