15.01.2025 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Südkoreas entmachteter Präsident Yoon verhaftet
Nach mehreren gescheiterten Versuchen haben südkoreanische Ermittler den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol festgenommen. Ein Autokorso fuhr durch die Tore von Yoons Residenz in der Hauptstadt Seoul, wo er sich seit Wochen mit zahlreichen Sicherheitsleuten verschanzt hatte. An der Aktion nahmen mehr als 3000 Polizisten und Ermittler der Antikorruptionsbehörde teil. Dem 64-Jährigen wird Aufruhr im Zusammenhang mit der umstrittenen Verhängung des Kriegsrechts am 3. Dezember vorgeworfen. Es ist das erste Mal in der Geschichte Südkoreas, dass gegen einen amtierenden Staatschef ein Haftbefehl erlassen wurde. Frühere Festnahmeversuche waren an massiven Protesten von Yoons Anhängern und seinen Sicherheitskräften gescheitert.
Mehr als 550 kubanische Häftlinge sollen freikommen
Kuba hat die Freilassung von insgesamt 553 Häftlingen angekündigt. Dies teilte das Außenministerium in der Hauptstadt Havanna mit, nachdem die US-Regierung den Karibikstaat offiziell von ihrer Liste der Länder gestrichen hatte, die den Terrorismus unterstützen. US-Präsident Joe Biden hob außerdem ein Memorandum von 2017 auf, das kubanische Einrichtungen von internationalen Finanztransaktionen ausgeschlossen hatte. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel begrüßte zwar die Maßnahmen der scheidenden Administration in Washington, kritisierte zugleich aber, dass sie zu spät gekommen seien. Auch bleibe die US-Blockade gegen sein Land bestehen.
Weniger Ukraine-Flüchtlinge nach Deutschland gekommen
Die Nettozuwanderung nach Deutschland ist im Jahr 2023 stark zurückgegangen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) führt dies vor allem auf die gesunkene Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine zurück. Wie aus dem Migrationsbericht des Bundesinnenministeriums und des BAMF hervorgeht, kamen 1,93 Millionen Menschen nach Deutschland, während 1,27 Millionen fortzogen. Die Zahl der Nettomigration lag damit bei 660.000. Das ist weniger als die Hälfte des Wertes von 2022, der einen historischen Höchststand markiert hatte. Bei den Zielländern für Fortzüge lag Rumänien an der Spitze, gefolgt von der Ukraine und Polen.
60 Leichen bei Räumung von Goldmine in Südafrika geborgen
Bei der Räumung einer stillgelegten Goldmine in Südafrika sind bislang 60 Leichen geborgen worden. 92 Menschen hätten die Mine seit Montag lebend verlassen, seien jedoch festgenommen worden, erklärte die Polizei. Ihnen werde illegaler Bergbau, Hausfriedensbruch und Verstoß gegen das Einwanderungsgesetz vorgeworfen. Die verlassene Mine liegt in Stilfontein etwa 140 Kilometer südwestlich von Johannesburg. Der Polizei zufolge könnten noch hunderte Menschen im Untergrund sein. Sie harren aus Angst vor ihrer Festnahme teilweise seit mehr als zwei Monaten in der Mine aus. Im rohstoffreichen Südafrika sollen tausende illegale Bergleute, viele davon aus dem Ausland, in verlassenen Schächten arbeiten.
Tote bei mutmaßlichem Marburg-Virus-Ausbruch in Tansania
Bei einem mutmaßlichen Ausbruch des Marburg-Virus in Tansania sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO acht Menschen ums Leben gekommen. Die WHO-Mitgliedsländer seien über den möglichen Ausbruch der Viruserkrankung in der Region Kagera informiert worden, teilte ein Sprecher in Genf mit. Das Risiko einer weiteren Verbreitung in dem ostafrikanischen Land sei hoch. Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es verbreitet sich unter Menschen vor allem durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber und Durchfall, in schweren Fällen kommen Blutungen und Organversagen hinzu. Die Sterblichkeit liegt nach WHO-Angaben bei bis zu 89 Prozent.
Amazon will fünf Milliarden Dollar in Mexiko investieren
Der US-Online-Konzern Amazon hat den Bau eines neuen Rechenzentrums für seine Cloud-Sparte AWS in Mexiko angekündigt. Dafür seien Investitionen in Höhe von mehr als fünf Milliarden Dollar – umgerechnet knapp 4,9 Milliarden Euro – geplant, teilten die mexikanische Regierung und das Unternehmen mit. Das Geld solle innerhalb von 15 Jahren fließen. Im Bundesstaat Querétaro würden 7000 Arbeitsplätze geschaffen, hieß es weiter. AWS ist weltweit der größte Anbieter von Cloud-Diensten. Dabei wird die Leistung von Servern über das Internet bereitgestellt, was unter anderem bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz eine Rolle spielt.