Langsam gesprochene Nachrichten

15.02.2025 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der DW von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Scharfe Kritik von SPD und Grünen an Vance-Rede

Bei SPD und Grünen haben die Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance zur Demokratie in Deutschland und Europa Empörung ausgelöst. Das Agieren der neuen US-Administration sei „eine Tragödie für die gesamte freie Welt“, sagte der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz angesichts der Rede von Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz. SPD-Chefin Saskia Esken bekräftigte die Abgrenzung zur in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften Partei AfD. Die Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Solidarität schlössen jegliche Kooperation mit rechtsradikalen und undemokratischen Kräften kategorisch aus, betonte die Sozialdemokratin. Vance hatte die europäischen Verbündeten vor einer Gefährdung der Demokratie gewarnt. Mit Blick auf das Verhältnis der anderen deutschen Parteien zur AfD sagte er wörtlich: „Für Brandmauern ist kein Platz.“ Vance kam später auch zu einem Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel zusammen.
 

Rebellenmiliz dringt in weitere Provinzhauptstadt im Ostkongo ein

In der Demokratischen Republik Kongo ist die Rebellenmiliz M23 in die Hauptstadt der rohstoffreichen Provinz Süd-Kivu eingedrungen. Nach Angaben von Sicherheitskreisen und humanitären Organisationen rückten die Kämpfer gemeinsam mit verbündeten Soldaten aus Ruanda am Freitag in Bukavu ein. Die Stadt im Ostkongo hat rund eine Million Einwohner. Zuvor hatten die M23-Rebellen bereits den Flughafen von Bukavu erobert. Der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi befand sich zum Zeitpunkt der Eroberung auf der Münchner Sicherheitskonferenz, wo er um internationale Unterstützung gegen Ruanda warb. Vor gut zwei Wochen hatten die Rebellen bereits die Millionenstadt Goma in der Nachbarprovinz Nord-Kivu erobert. Laut Einschätzung von UN-Experten werden sie von rund 4000 ruandischen Soldaten unterstützt.
 

Angriff auf UN-Friedenstruppe im Libanon

Im Libanon ist ein Konvoi der UN-Friedenstruppe UNIFIL angegriffen worden. Die Blauhelme seien auf dem Weg zum Flughafen der Hauptstadt Beirut gewesen, als der Konvoi am Freitagabend attackiert worden sei, hieß es in einer Mitteilung. Dabei sei ein Fahrzeug in Brand geraten, ein UNIFIL-Kommandeur habe Verletzungen erlitten. Die US-Regierung machte die Hisbollah für die Attacke verantwortlich. Anhänger der pro-iranischen Schiiten-Miliz hatten die Zufahrtsstraße zum Flughafen seit Tagen blockiert. Damit reagierten sie darauf, dass zwei iranischen Maschinen die Landeerlaubnis verweigert worden war. Die Hisbollah wird von zahlreichen Staaten als Terrororganisation eingestuft. 
 

OpenAI lehnt Übernahmeangebot von Elon Musk ab

In den USA hat das KI-Unternehmen OpenAI ein Übernahmeangebot des Tech-Milliardärs und Regierungsberaters Elon Musk abgelehnt. Der Verwaltungsrat des ChatGPT-Entwicklers habe sich einstimmig gegen eine Übernahme ausgesprochen, teilte OpenAI-Chef Sam Altman mit. Eine von Musk angeführte Investorengruppe hatte die Offerte in Höhe von 97,4 Milliarden Dollar Anfang der Woche bekanntgegeben. Altman kritisierte dies als Versuch, einen Konkurrenten auszubremsen. Musk gehörte 2015 selbst zu den Gründern von OpenAI, schied jedoch drei Jahre später aus. Seitdem hat sich das Startup mit ChatGPT zur weltweiten Nummer eins in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt.
 

Ermittlungsrichter erlässt Haftbefehl nach Münchner Anschlag

Nach dem Anschlag auf Demonstrierende in München sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter erließ gegen den 24-jährigen Afghanen Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Mordes in 39 Fällen, wie die Generalstaatsanwaltschaft in der bayerischen Landeshauptstadt mitteilte. Die Ermittler gehen einem islamistischen Motiv für den Anschlag nach. Der Asylbewerber räumte nach Auskunft der Behörden inzwischen ein, seinen Wagen am Donnerstag absichtlich in die Menschenmenge gesteuert zu haben. Dafür habe er eine „religiöse Motivation“ genannt. Anhaltspunkte auf eine psychische Erkrankung des Beschuldigten lägen nicht vor. Der Afghane hatte sich nach Angaben der Ermittler zuletzt rechtmäßig in Deutschland aufgehalten.
 

WHO fordert Krebs-Warnhinweise auf Alkohol

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dazu, künftig auf alkoholischen Getränken vor dem Krebsrisiko durch Alkohol zu warnen. Mit prominent platzierten Warnhinweisen sollte das Bewusstsein dafür geschärft werden, erklärte das WHO-Regionalbüro für Europa in Kopenhagen. Mit dieser einfachen und kostengünstigen Maßnahme ließen sich gesundheitliche Schäden verringern. Nach Angaben der WHO wird nirgendwo auf der Welt so viel Alkohol getrunken wie in Europa. Jährlich sterben demnach in der entsprechenden WHO-Region rund 800.000 Menschen an alkoholbedingten Ursachen  – das sind durchschnittlich fast 2200 Menschen pro Tag.