Langsam gesprochene Nachrichten

15.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj hält Russland Kriegsverbrechen vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Schuldigen für den Krieg in seinem Land ohne Nachsicht zur Rechenschaft ziehen. Jeder, der für den Krieg und für Repressionen gegen Menschen verantwortlich sei, bekomme eine Antwort, betonte er in einer neuen Videobotschaft. Das russische Militär sei definitiv verantwortlich für Kriegsverbrechen, für eine "bewusst geschaffene humanitäre Katastrophe" in ukrainischen Städten, sagte Selenskyj in dem Clip, der ihn im Präsidialamt in Kiew zeigt. Doch Russland beginne zu erkennen, dass es mit dem Krieg nichts erreichen werde.


Scholz und Erdogan demonstrieren Einigkeit

Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan für einen baldigen Waffenstillstand stark gemacht. Deutschland und die Türkei hätten als NATO-Staaten "gemeinsame Ansichten und Sorgen", sagte Erdogan. Nach einer langjährigen frostigen Phase zwischen beiden Ländern - auch wegen strittiger Menschenrechtsfragen und der Inhaftierung einiger Deutscher in der Türkei - beteuerten beide den Willen zu einer engeren Zusammenarbeit. Der bilaterale Handel soll von zuletzt 41 Milliarden Dollar auf 50 Milliarden Dollar ausgeweitet werden. Scholz erwähnte auch eine Energiepartnerschaft zwischen der Türkei und der EU.


Guterres richtet Appell an Putin

UN-Generalsekretär António Guterres hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ernsthaften Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges aufgerufen. Der von Russland begonnene Krieg werde zum absoluten Albtraum. "Wir brauchen Frieden, jetzt!", sagte Guterres wörtlich. Er verurteilte insbesondere Angriffe auf Zivilisten, Wohngebäude, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Infrastruktur. Delegationen Russlands und der Ukraine führen bereits Gespräche über einen Waffenstillstand, allerdings bislang ohne Erfolg. An diesem Dienstag sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden.


US-Sicherheitsberater warnt China

Die Vereinigten Staaten haben sich besorgt über eine "Annäherung" Chinas an Russland gezeigt. US-Sicherheitsberater Jake Sullivan habe dem chinesischen Topdiplomaten Yang Jiechi klargemacht, dass es "erhebliche Konsequenzen" hätte, sollte Russland im Ukraine-Krieg von Peking unterstützt werden, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses. Sullivan hatte mit Yang am Montag in Rom sieben Stunden lang gesprochen. Ihr Treffen wurde als "intensiv" und "sehr offen" beschrieben. China hatte es wiederholt abgelehnt, Russland für den Krieg in der Ukraine zu verurteilen.


Slowakei verbannt drei russische Diplomaten

Die Slowakei hat drei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen. Das Außenministerium erklärte, sie müssten binnen 72 Stunden die Slowakei verlassen, weil ihre Tätigkeit den diplomatischen Regeln widersprochen habe. Zugleich wurden mindestens drei slowakische Staatsbürger festgenommen, die gegen Bezahlung spioniert haben sollen. Nach Informationen der Tageszeitung "Dennik N" handelt es sich um einen Offizier des Verteidigungsministeriums, einen Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes SIS und eine Person, die in prorussischen Medien tätig ist.


Britischer Supreme Court weist Assange ab

Im Fall Julian Assange ist eine weitere juristische Entscheidung gefallen. Der WikiLeaks-Gründer darf - anders als erwartet - nun doch nicht vor das höchste britische Gericht ziehen. Der Oberste Gerichtshof lehnt es ab, sich mit einem Berufungsantrag im Verfahren um die Auslieferung Assanges an die USA zu befassen. Es gebe keine ausreichenden Rechtsgründe dafür, hieß es zur Begründung. Nun geht der Fall an Innenministerin Priti Patel. - Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.


Warnstreiks an weiteren deutschen Flughäfen

Flugreisende müssen sich auch an diesem Dienstag an mehreren deutschen Flughäfen auf Ausfälle und Verspätungen in Folge von Warnstreiks einstellen. Die Gewerkschaft Verdi weitet die Arbeitsniederlegungen des Luftsicherheitspersonals aus. Betroffen sind nun die beiden größten deutschen Flughäfen Frankfurt und München - aber auch Hamburg, Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden-Baden. Am Montag hatte es bereits an sieben anderen deutschen Airports Arbeitsniederlegungen gegeben. Bisher waren drei Verhandlungsrunden über einen neuen Tarifvertrag für 25.000 Sicherheitskräfte erfolglos geblieben.