Langsam gesprochene Nachrichten

15.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Russisches Kriegsschiff gesunken

Der im Ukraine-Konflikt schwer beschädigte russische Kreuzer "Moskwa" ist im Schwarzen Meer untergegangen. Das teilte am Donnerstagabend Russlands Verteidigungsministerium mit. Während das Schiff abgeschleppt worden sei, habe es seine "Stabilität" verloren und sei bei starkem Seegang gesunken. Als Grund wurden Schäden am Rumpf des Schiffes genannt, die durch einen Brand infolge der Detonation von Munition an Bord entstanden seien, so die russische Darstellung. Aus der Ukraine hieß es, die "Moskwa" sei am Mittwoch von einer ukrainischen Anti-Schiffs-Rakete getroffen worden.
 

Zusammenstöße auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem

Auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem ist es am Freitagmorgen zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Augenzeugen berichteten von Steinwürfen von Palästinensern in Richtung der israelischen Sicherheitskräfte. Diese feuerten demnach mit Gummigeschossen auf einige palästinensische Demonstranten. Nach einer Anschlagsserie mit insgesamt 14 Toten hatten die Spannungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften zuletzt wieder deutlich zugenommen.
 

Kritik an Kreuzweg-Prozession

Nach zwei Jahren Corona-Pause wird Papst Franziskus an diesem Karfreitag wieder den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom feiern. Bei der Andacht am Abend erinnern katholische Christen an den Leidensweg und die Kreuzigung von Jesus Christus. Dazu wird ein symbolisches Kreuz über 14 Stationen getragen. Als Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine sollen auf einem Abschnitt eine Ukrainerin und ihre russische Freundin das Kruzifix gemeinsam tragen. Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk kritisierte die geplante Friedensgeste. Der Angriffskrieg der Russen werde nicht in den richtigen Kontext gestellt.
 

Millionensumme für Lebensmittelhilfen

Die UNO stellt 100 Millionen Dollar bereit, um einer Verschärfung von Hungersnöten aufgrund des Ukraine-Kriegs entgegenzuwirken. Das Geld geht an besonders betroffene Staaten in Afrika sowie in den Jemen. Mit den Mitteln sollen UN-Hilfsorganisationen Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter kaufen. Die Ukraine und Russland gehören zu den wichtigsten Getreidelieferanten für zahlreiche Entwicklungsländer. Seit Beginn des Kriegs sind die Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt stark gestiegen. Russland selbst hat wiederholt bestritten, dass sein Angriff auf das Nachbarland weltweit zu Hungersnöten führen könnte.
 

Florida bekommt striktes Abtreibungsgesetz

Der US-Bundesstaat Florida führt ein weitgehendes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen nach der 15. Woche ein. Gouverneur Ron DeSantis sagte bei der Unterzeichnung der neuen Regelung, es gehe darum, diejenigen zu verteidigen, die sich nicht selbst verteidigen könnten. Ausnahmen gelten ab Juli nur noch, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder der Fötus eine tödliche Anomalie aufweist. Vergewaltigungen sind künftig kein Grund, eine Abtreibung vorzunehmen. Der Vorsitzende der Demokraten in Floridas Repräsentantenhaus, Evan Jenne, kritisierte, das Verbot nehme Frauen das Recht auf eine eigene Entscheidung.
 

Gedenkstunde in Bergen-Belsen mit Holocaust-Überlebender aus der Ukraine

Auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers Bergen-Belsen im norddeutschen Bundesland Niedersachsen wird an diesem Freitag der Befreiung vor 77 Jahren gedacht. Zu Gast wird die aus Kiew geflohene Holocaust-Überlebende Anastasia Gulej sein. Die mittlerweile 96-jährige Ukrainerin war in Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen inhaftiert. Am 15. April 1945 hatten britische Truppen das vom Nazi-Regime eingerichtete Konzentrationslager in der Lüneburger Heide befreit. Mehr als 52.000 Menschen waren dort ums Leben gekommen. Zu den bekanntesten Bergen-Belsen-Opfern zählt das jüdische Mädchen Anne Frank.