15.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Selenskyj fordert erneut NATO-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs einmal mehr einen zügigen NATO-Beitritt seines Landes gefordert. Er habe mit Polens Präsident Andrzej Duda eine gemeinsame Linie für den NATO-Gipfel in Vilnius im Juli besprochen, sagte er. Ängste und falsche Rücksichtnahme gegenüber Moskau befeuerten „die aggressiven Ambitionen Russlands“, sagte Selenskyj. Die Ukraine habe gezeigt, wie diese Aggression zu neutralisieren sei. Sein Land trage damit auch zur Stärkung der NATO bei.
Ukraine-Unterstützer beraten über weitere Waffenlieferungen
Die Verteidigungsminister der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe beraten heute in Brüssel über weitere Waffenlieferungen für die ukrainische Offensive gegen Russland. Dafür kommen Vertreter aus rund 50 Ländern unter Leitung des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin zusammen. Auch die Chefs mehrerer große Rüstungskonzerne nehmen an dem Treffen teil. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte einen Aktionsplan an, um insbesondere die Munitionsproduktion zu steigern. Er bezeichnete die ukrainische Gegenoffensive erneut als „Weg, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen“.
US-Notenbank sieht von weiterer Leitzins-Erhöhung ab
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins nach zehn Erhöhungen in Folge erstmals wieder unverändert gelassen. Die Federal Reserve gab eine Pause bei ihren seit März 2022 laufenden Zinsanhebungen bekannt und beließ die Zinsspanne zwischen 5,0 und 5,25 Prozent. Die US-Notenbank versucht mit ihrer Geldpolitik, die Inflation in den Griff zu bekommen, die im Zuge der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv zugelegt hatte. Inzwischen ist die Inflation, die im Juni 2022 ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent erreicht hatte, zurückgegangen.
Hilfsorganisationen warnen vor Hungerkrisen in Syrien
Kurz vor Beginn der 7. Internationalen Syrienkonferenz in Brüssel warnen Hilfsorganisationen vor Engpässen bei der Versorgung. Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs vor zwölf Jahren herrsche in sämtlichen Verwaltungsbezirken eine humanitäre Notlage, teilten die Vereinten Nationen mit. Nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe sind mehr als die Hälfte der 22 Millionen Einwohner von Ernährungsunsicherheit bedroht. Die internationale Gemeinschaft müsse deshalb genug finanzielle Mittel bereitstellen, forderte die Hilfsorganisation. Im vergangenen Jahr kamen bei der Syrienkonferenz Zusagen im Gesamtumfang von 6,4 Milliarden Euro zusammen.
Suche nach Überlebenden der Schiffskatastrophe im Mittelmeer dauert an
Die griechische Küstenwache hat in der Nacht zum Donnerstag ihre Suche nach weiteren Überlebenden des schweren Bootsunglücks ohne Erfolg fortgesetzt. In der Nacht zum Mittwoch war ein Fischkutter vor der griechischen Küste gekentert und gesunken. Weiterhin herrscht Unklarheit über das Ausmaß der Katastrophe. Nach Angaben von geretteten Migranten könnten mehr als 700 Menschen an Bord des rund 30 Meter langen Boots gewesen sein. 104 Menschen konnten bislang gerettet werden. Des Weiteren wurden die Leichen von 79 Menschen geborgen und in den Hafen der Stadt Kalamata gebracht.
Neuer Streit zwischen Kosovo und Serbien
Die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo nehmen ungeachtet aller EU-Appelle zu einer Verständigung nicht ab. Am Mittwoch nahmen serbische Soldaten drei kosovarische Polizisten fest, worauf die Regierung in Pristina die Grenzkontrollen anwies, alle Fahrzeuge mit serbischen Kennzeichen anzuhalten. Der Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Diese wird weder von Serbien noch von der serbischen Bevölkerungsgruppe im Kosovo anerkannt. Die Nato hat rund 4000 Soldaten in dem Balkan-Land stationiert.
Scholz empfängt Kolumbiens Präsidenten Petro in Berlin
Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt an diesem Donnerstag den kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro in Berlin. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen nach Angaben der Bundesregierung die bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Kolumbien sowie Klima-Themen. Petro ist seit dem vergangenen Jahr im Amt und der erste linksgerichtete Präsident Kolumbiens. Neben Reformen in den Bereichen Rente, Gesundheit und Justiz plant er auch eine Abkehr von Öl und Gas und die Förderung erneuerbarer Energien.