Langsam gesprochene Nachrichten

15.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Tadschikischer Präsident kritisiert Wladimir Putin

Bei einem Gipfeltreffen Russlands mit den fünf Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien hat sich Kremlchef Wladimir Putin Kritik anhören müssen. Russland dürfe die Interessen der kleineren Länder nicht wie zu sowjetischen Zeiten übergehen, sagte der tadschikische Präsident Emomali Rachmon in Astana, der Hauptstadt Kasachstans. Damals wie heute würden die kleinen Republiken nicht beachtet, sagte er. Die zentralasiatischen Länder sind ökonomisch und militärisch auf Moskau angewiesen. Beobachter deuten die Kritik auch als Zeichen eines schleichenden Machtverlusts Putins und Russlands wegen des Kriegs gegen die Ukraine.
 

Putschistenführer in Burkina Faso zum Übergangspräsidenten ernannt

In Burkina Faso ist der Anführer des Putsches von Ende September zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Der 34-jährige Hauptmann Ibrahim Traoré sei einstimmig vom nationalen Forum zum Präsidenten der Übergangsregierung bestimmt worden, teilten zwei Mitglieder der Militärjunta mit. 2024 solle dann die Wahl eines Staatschefs stattfinden. An dem Forum in der Hauptstadt Ouagadougou nahmen etwa 300 Delegierte politischer Parteien, sozialer und religiöser Gruppen, der Sicherheitskräfte und der Gewerkschaften teil. Traoré folgt Paul-Henri Sandaogo Damiba nach, der ebenfalls durch einen Putsch an die Macht gekommen war.
 

55.000 Bandenmitglieder in El Salvador festgenommen

Seit Beginn des verschärften Vorgehens gegen kriminelle Banden vor einem halben Jahr sind in El Salvador bereits mehr als 55.000 mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen worden. Das teilten die Behörden des zentralamerikanischen Landes mit. Nach einem enormen Anstieg der Mordrate hatte Staatschef Nayib Bukele Ende März der Gang-Kriminalität den "Krieg" erklärt. Das Parlament stimmte daraufhin der Verhängung eines Ausnahmezustands zu, der Festnahmen ohne Haftbefehl ermöglicht. El Salvadors Regierung erbat nun eine Verlängerung des Ausnahmezustands bis Ende November. Die Verhafteten sollen vor allem Mitglieder von mafiaähnlich organisierten Jugendbanden sein.
 

Viele Tote und Verletzte bei Grubenunglück in der Türkei

Bei der Explosion in einer Kohlemine im Norden der Türkei sind nach offiziellen Angaben mindestens 25 Menschen gestorben. Wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca mitteilte, werden elf Gerettete in Krankenhäusern behandelt. Fast 50 Kumpel sind noch unter Tage eingeschlossen. Grund für die Explosion in etwa 300 Meter Tiefe könnte demnach die Entzündung von Methan gewesen sein. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte für Samstag einen Besuch an der Unglücksstelle an.
 

SpaceX-Rakete bringt vier ISS-Mitglieder zurück zur Erde

Drei US-Amerikaner und eine Italienerin sind von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Bilder der US-Raumfahrtagentur NASA zeigten, wie das Raumschiff Dragon der privaten Firma SpaceX im Atlantik vor der Küste Floridas landete. An Bord waren die NASA-Crew-Mitglieder Kjell Lindgren, Bob Hines und Jessica Watkins sowie Samantha Cristoforetti von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Sie waren seit Ende April an Bord der ISS. Cristoforetti war die erste europäische ISS-Kommandantin. Von ihr hat nun der russische Kosmonaut Sergej Prokopjew das Kommando an Bord übernommen.
 

"192 Farben" von Gerhard Richter für 20,9 Millionen Euro verkauft

Ein besonders wichtiges Gemälde des weltberühmten Malers Gerhard Richter ist im Londoner Auktionshaus Sotheby's für 20,9 Millionen Euro versteigert worden. Das 1966 entstandene Werk "192 Farben" gilt als ein Schlüsselwerk des heute 90-jährigen Künstlers. Es diente unter anderem als Vorlage für das von Richter gestaltete Fenster im Kölner Dom, das wohl sein bekanntestes Werk ist. Gerhard Richter ist einer der teuersten und einflussreichsten Maler der Gegenwart.